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KWIC-Belege zur verlinkten Tabelle (Auswahl)

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Vor allem Anfang der achtziger Jahre, zu Beginn des Bürgerkriegs zwischen der 'Nationalen Befreiungsfront Farabundo Marti' (FMLN) und der rechtsgerichteten Regierungsarmee, wurden in El Salvador mindestens 250 Kinder von Militärs entführt. Viele der Kinder sind in Europa aufgetaucht. Ein Such-Komitee betroffener Mütter hat alleine in Frankreich fünfzig Kinder mit gefälschten Adoptionspapieren gefunden. Aus England und Italien wurden einzelne Fälle bekannt. Noch im Februar will der Jesuiten-Priester Ion Cortina nach Deutschland reisen, um auch dort nach Spuren der Kinder zu suchen. (U95/FEB.11201 Süddeutsche Zeitung, 18.02.1995, S. 12, Ressort: VERMISCHTES; Nelson Anibal heißt nun Juan Carlos und kann sich nicht erinnern)
Somalia zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich als jedes andere schwarzafrikanische Land. Die Erfahrungen, die dort beim Militäreinsatz der Vereinten Nationen gewonnen wurden, werfen ein schlechtes Licht auf den ganzen Kontinent. Die Schwierigkeiten des Neuaufbaus am Horn von Afrika gelten als charakteristisch für einen Erdteil, dem angeblich nicht zu helfen ist. Dessen Lage stellt sich differenzierter dar, als die täglichen Bilder aus Somalia und die Hiobsbotschaften aus anderen afrikanischen Ländern vermuten lassen. Vielfach sitzen in Afrika die Diktatoren fester im Sattel, sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten größer als noch zu Beginn der achtziger Jahre. Gleichwohl bleibt auf dem Kontinent die Hoffnung auf eine Besserung lebendig, die nach dem Umbruch in der Weltpolitik 1989 aufgekeimt war. Das Ende des Ost-West-Konflikts hatte in Afrika einen Prozeß der Gärung eingeleitet, der in einigen Ländern Alleinherrscher hinwegfegte oder doch gefährdete, die bis dahin mit Hilfe des Westens oder des Ostens regiert hatten. Die strategische Bedeutung des Kontinents ist geringer geworden; die "Stellvertreterkriege" sind beendet. Wem an einer Stabilisierung des Kontinents gelegen ist, der muß auf eine Wende zum Besseren hoffen, auch wenn es Rückschläge gab. In vielen Ländern, darunter Somalia, Benin, Mali, Kongo und Niger, war die Herrschaft der Despoten längst brüchig geworden. (F93/338.00038 Frankfurter Allgemeine, 1993)
Das Gleiche gilt für den Verkauf neuer Einfamilienhäuser. Dieser ging gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um weitere 5,3% zurück. Im Oktober sind so wenige Häuser verkauft worden wie seit der Rezession zu Beginn der achtziger Jahre nicht mehr. Der Medianpreis (die Hälfte der Transaktionen darüber, die andere Hälfte darunter) fiel gegenüber dem Vorjahr um 7%, der Durchschnittspreis gar um 12%. Positiv fällt immerhin der weitere Rückgang der unverkauften Objekte auf. Deren Zahl sank erstmals seit 2004 unter die Schwelle von 400 000. Damals war das Transaktionsvolumen allerdings rund dreimal so gross gewesen. Sollten die am Dienstag bekanntgegebenen Massnahmen der Notenbank erwartungsgemäss zu einem deutlichen Zinsrückgang bei den Hypothekarzinsen führen, könnte dies immerhin helfen, das unverkaufte Inventar beschleunigt abzutragen. (NZZ08/NOV.04502 Neue Zürcher Zeitung, 27.11.2008, S. 25; Fast nur schlechte Zahlen zur US-Wirtschaft)
Der Schlüssel für Wischnaths einseitige Haltung liegt womöglich in seiner Biographie. Er entstammt dem Reformierten Bund, der während der Nato-Nachrüstungsdebatte zu Beginn der achtziger Jahre gegen die Politik der Bundesregierung den Status confessionis als äußerste Protestform ausgerufen hat. Der Sache nach bedeutete das die Aufkündigung der kirchlichen Gemeinschaft. Wer für die Nachrüstung votierte, wurde de facto zum Verleugner des Evangeliums abgestempelt. Wörtlich erklärte damals der Reformierte Bund: "Wie im Kirchenkampf ,die Judenfrage' zur Bekenntnisfrage wurde, so stellt uns heute das Gebot des Bekennens in der Frage des Friedens und seiner Bedrohung durch die Massenvernichtungsmittel in den Status confessionis." (S98/OKT.00198 Der Spiegel, 12.10.1998, S. 61; Einseitige moralische Anmaßung)
Einiges hat sich in den letzten fünf oder zehn Jahren entscheidend verändert: Es stehen hinter den - auch für die Werbung exzessiv genutzten - Sportmatadoren Geld und Kapitalien, deren Höhe im wahrsten Wortsinn ungeahnt bleiben. Das Fernsehen als Medium, das dabei in jeder Hinsicht mitschneidet, ist extrem verwundbar, wenn es um Terror (jeder Spielart) geht. Dem Sportler selbst, dem Träger des Spektakels, verzeiht man Leistungseinbruch und Verhalten, die man ihm zu Beginn der achtziger Jahre noch nicht nachgesehen hätte - aber auch umgekehrt. Es geht da nicht mehr um die etwaige Schuld jener, die versagen oder entgleisen, sondern um irrationale Phänomene; etwa um die Massensympathie, die ein Sportstar auf sich versammeln kann, oder um dümmsten Patriotismus, in dessen Dienst sich Politiker, Television und Zuschauer willig stellen. Die Moral, jenes fair play, ohne das jeder Spitzen-, Leistungs- und Kampfsport ein Wesensmerkmal verliert, ändert sich sprunghaft - um es sehr schonend zu sagen. Dopingsünder gibt es nicht; es sei denn, man ertappt sie. Längst hat der Erfolg die Umstände besiegt, unter denen er errungen wird; man denke an die nur noch Fratzen zu nennenden Gesichter, die Fußballer nach einem Tor- oder Fehlschuß schneiden, oder wie sie vor dem Publikum auf dem Bauch liegen. (P96/SEP.35540 Die Presse, 24.09.1996, Ressort: Seite Zwei)
Der Rückgang war bisher in dieser Rezession zwar gemäßigter als zu Beginn der achtziger Jahre. Wegen des viel höheren Umsatzes ist die Umsatzrendite aber schlechter als damals. Die Relation Gewinn nach Steuern zu Umsatz hat 1992 mit 1,5 Prozent bereits das Niveau erreicht, das dem konjunkturellen Tiefpunkt des Jahres 1982 entspricht. (F93/343.00043 Frankfurter Allgemeine, 1993)
Die Nachricht von der überraschenden Ankunft der Agnellis im Kapital der SGS hat am Dienstag bei fast allen Betroffenen Zufriedenheit ausgelöst - zumal die Worms-Gruppe (nicht zu verwechseln mit der zu Beginn der achtziger Jahre verstaatlichten Banque Worms) als ein potenter, professioneller und langfristiger Aktionär gilt. Die an der Pariser Börse kotierte Beteiligungsgruppe, welche zu 53,3% der Ifil-Privatholding der Familie Agnelli, zu 23,75% der Gründerfamilie Worms und deren Nachkommen sowie zu 15,7% der französischen Versicherung AGF gehört, verfügt über ein weitflächiges Interessennetz. Dazu zählen nicht nur eine Mehrheitspartizipation am französischen Zuckerkonzern Saint-Louis, sondern auch Minderheitsbeteiligungen an dem Papierhersteller Arjo Wiggins Appleton sowie am Nahrungsmittelkonzern Danone. Dieses Partizipationsportefeuille hatte Ende 1998 einen Wert von rund 15 Mrd. fFr. und dürfte sich seither in nachhaltiger Weise erhöht haben. Gemäss den letzten veröffentlichten Daten erzielte die Worms-Gruppe im Geschäftsjahr 1998 auf einen konsolidierten Umsatz von 39 Mrd. (NZZ00/FEB.04011 Neue Zürcher Zeitung, 23.02.2000, S. 23; "Blutauffrischung" für die Surveillance /Einstieg der französischen Worms & Cie.)
Als langjähriger Chefexperte des Dorotheums ist der zu Beginn der achtziger Jahre verstorbene Hans Herbst sehr vielen Wiener Kunstfreunden bekannt. Direktor des Dorotheums oder der Kunstabteilung des Dorotheums war Herbst nie. Nach Angaben einer Sprecherin des Auktionshauses hat das Dorotheum eine Historikerin beauftragt, in enger Zusammenarbeit mit der Kommission für Provenienzenforschung die Geschichte des Hauses und die Rolle der Mitarbeiter während der Nazizeit zu erforschen. (N98/NOV.44685 Salzburger Nachrichten, 12.11.1998, Ressort: Kultur; Die Täter in Sachen Raubkunst)
In Deutschland erkranken immer weniger Menschen an Aids, die Zahl der Neuinfektionen mit dem Immunschwächevirus HIV bleibt jedoch stabil. Ein Sprecher des Robert-Koch-Instituts in Berlin schätzte die Zahl derer, die sich jedes Jahr neu infizieren auf 2000 bis 2500. Wegen verbesserter Therapiemöglichkeiten gehe aber die Zahl jener Infizierten zurück, bei denen die Krankheit Aids ausbricht: Etwa 1000 Menschen seien 1997 erkrankt, rund 500 weniger als 1996 und 700 weniger als 1995. Die meisten Infektionen wurden zu Beginn der achtziger Jahre registriert: Pro Jahr infizierten sich damals 6000 bis 8000 Menschen. Die meisten Aidskranken wurden mit jeweils mehr als 2000 Fällen in den Jahren 1993 und 1994 gezählt. Heute leben in Deutschland etwa 6000 Aidskranke. Mit HIV infiziert haben sich seit Anfang der 80er Jahre 50 000 bis 60 000 Menschen. Etwa 11 000 von ihnen sind gestorben. (U98/JAN.05022 Süddeutsche Zeitung, 24.01.1998, S. 15, Ressort: VERMISCHTES; Zahl der Aidskranken in Deutschland sinkt weiter)
Der US-Geheimdienst CIA hat nach einem Bericht der Tageszeitung Baltimore Sun vom Montag honduranischen Sicherheitskräften Anfang der achtziger Jahre Foltertips gegeben. Nach einem in dem Bericht zitierten CIA-Folterhandbuch riet die CIA Geheimdienststellen, festgenommene "Subversive" vor allem psychisch zu foltern. Vernehmungsräume sollten schalldicht und dunkel sein. Beim Verhör sollten die Häftlinge nackt ausgezogen und mit psychischer Folter bedroht werden. Drohungen, so das Folterhandbuch weiter, seien meist wirksamer als die körperliche Gewaltanwendung selber. Außerdem solle den Häftlingen der Eindruck vermittelt werden, daß ihre Angehörigen in Gefahr seien. Schlafentzug sei ebenfalls wirksam. Zu Beginn der achtziger Jahre lief in Honduras eine breite Repressionskampagne gegen Kommunisten. (U97/JAN.06021 Süddeutsche Zeitung, 29.01.1997, S. 8, Ressort: NACHRICHTEN; CIA gab Honduras Tips für Psycho-Folter)
hin Paris (AFP/dpa/Reuter) - Der nach jahrzehntelanger Suche verhaftete Terrorist 'Carlos' soll sich in Frankreich wegen weiterer Terrorakte verantworten. Justizminister Pierre Mehaignerie erteilte am Donnerstag in Paris die Weisung, die Ermittlungen wegen zweier Anschläge zu Beginn der achtziger Jahre wiederaufzunehmen. Dabei waren insgesamt zehn Menschen getötet worden. Mit den Ermittlungen betraut wurde Untersuchungsrichter Jean-Louis Bruguiere, der den seit Montag in Paris inhaftierten Venezolaner, der mit bürgerlichen Namen Ilich Ramirez Sanchez heißt, bereits vernommen hat. (U94/AUG.04064 Süddeutsche Zeitung, 19.08.1994, S. 6; Neue Ermittlungen wegen zweier Anschläge in Frankreich)
Einen Tag nach seiner Ankündigung, den Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa auszusetzen, hat Russlands Präsident Putin seine fundamentale Ablehnung der amerikanischen Raketenabwehrpläne in Europa bekräftigt. Nach einem Treffen mit Tschechiens Präsident Vaclav Klaus sagte Putin in Moskau, Russland fühle sich auf gleiche Weise bedroht wie während des Kalten Kriegs, zu Beginn der achtziger Jahre, durch die Pershing-Mittelstreckenraketen. Das erste Mal in der Geschichte würden Elemente amerikanischer strategischer Atomwaffen in Europa stationiert. Dadurch könne Russlands Territorium bis zum Ural von Tschechien und Polen aus kontrolliert werden; das gegenseitige Bedrohungspotenzial - bis zur Auslöschung - erhöhe sich beträchtlich. Putin machte klar, dass Russland Gegenmassnahmen ergreifen werde, sollten die Waffen stationiert werden; auch würden sich die Beziehungen nicht nur zu Tschechien, sondern zu ganz Europa verschlechtern, was dem eigentlichen Ziel Russlands entgegenlaufe. Wie schon in seiner Rede vom Donnerstag bezichtigte der russische Präsident die Nato der einseitigen Aufrüstung in Europa. Russland dagegen habe seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt und schwere Waffen aus seinem europäischen Teil abgezogen. (NZZ07/APR.04643 Neue Zürcher Zeitung, 28.04.2007, S. 3; Putin kritisiert die Raketenabwehr erneut heftig)
In zahlreichen europäischen Ländern, Deutschland eingeschlossen, steigt die Zahl der Lungenkrebsopfer unter den Frauen weiter an, doch insbesondere die bei jüngeren Frauen erstmals zu beobachtenden sinkenden Steigerungsraten geben Anlaß zu leiser Hoffnung. Das ist das Ergebnis einer Erhebung von italienischen Wissenschaftlern, über die sie jetzt in der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Annals of Oncology" berichten. Ausgewertet wurden die Daten von 33 Ländern Europas, die in den Jahren 1980 bis 2001 von der Weltgesundheitsorganisation gesammelt wurden. In Deutschland starben demnach zu Beginn der achtziger Jahre von jeweils 100 000 Frauen jährlich fast sechs an Lungenkrebs, zwanzig Jahre später waren es knapp elf. Das ist europäischer Durchschnitt, und damit wurden hier immer noch weniger als halb so viele weibliche Lungenkrebsopfer gemeldet wie in den Vereinigten Staaten. Nur in sechs europäischen Ländern - England, Wales, Lettland, Litauen, Rußland und der Ukraine - hat man in den zurückliegenden zwei Dekaden eine Abnahme der Opferzahlen unter Frauen registriert. Deutlich mehr Länder, darunter auch die Schweiz und Niederlande, verzeichneten zuletzt einen deutlichen Rückgang der Sterberate bei jungen Frauen im Alter zwischen 20 und 44 Jahren. In Deutschland hat die Zahl der Lungenkrebsopfer in dieser Altersgruppe in der zurückliegenden Dekade zwar weiter um 16 Prozent zugenommen, in dem Jahrzehnt davor betrug die Steigerungsrate aber noch mehr als siebzig Prozent. (F05/507.28531 Frankfurter Allgemeine, 13.07.2005; Zunahme an Lungenkrebs bei jungen Frauen geringer)
Nachdem zu Beginn der achtziger Jahre dank der Europäischen Verlagsanstalt einige seiner wichtigsten Bücher auf deutsch erschienen waren, galt Berlin in der intellektuellen Öffentlichkeit vor allem als brillanter Ideenhistoriker; berühmt wurden schnell seine Studien zu jenem untergründigen Strom europäischen Denkens, in dem gegen das Rationalitätsideal der Aufklärung ein Pluralismus kultureller Perspektiven ins Spiel gebracht wurde. (R97/DEZ.96697 Frankfurter Rundschau, 06.12.1997, S. 2, Ressort: ZEIT UND BILD; Isaiah Berlin und Avishai Margalit - eine intellektuelle Freundschaft im Geiste)
Wieder steigen, wie zu Beginn der achtziger Jahre, die Preise. Wieder geht das Wachstum der Wirtschaft zurück, die Konjunkturexperten prophezeien eine Stagnation. Und wieder steht die Bundesbank vor dem alten Dilemma: Soll sie, mit allen Mitteln, die Inflation stoppen - und notfalls eine Rezession in Kauf nehmen? (S91/JUL.00500 Der Spiegel, 29.07.1991, S. 94; Vollends abgewürgt)
Der Versicherungsverband hat nach den ersten derartigen Unfällen zu Beginn der achtziger Jahre, die in jahrelangen Prozessen endeten, reagiert: Heute, Mittwoch, wenn die Schadensberichte der regionalen Erhebungskommissionen eintreffen, wird geklärt, wie es weitergeht. Laut Direktor Heinz Albrecht von der Interunfall ist nämlich nicht ganz klar, ob es sich wirklich um zwei Massenkarambolagen gehandelt hat oder ob es doch mehrere Serienunfälle waren. (P96/MAR.09116 Die Presse, 06.03.1996, Ressort: Chronik; Serienunfälle: Jetzt sind Versicherungen am Zug)
Vor dieser Burleske frühkapitalistischen Übereifers flohen die coolen Kinder der Nachkriegsgeneration zu Beginn der achtziger Jahre in ein reptilienartiges Singledasein mit minimalen Ausschlägen. Tengo und Aomame leben in einer Bewegungsstarre und klinischen Aufgeräumtheit, die nicht nur ihre eigene, sondern die einer ganzen Epoche zu sein scheint. Um sie brodelt die Stadt, treibt der Autoverkehr von einem Kollaps zum nächsten, werden Intrigen gesponnen und Geschäfte getätigt - sie sitzen in ihren gesichtslosen Wohnblocksilos in meditativer Einzelhaft ihr Leben ab, als sei es ohnehin schon vorbei. Lebende Tote, die keine Freunde und keine Familie haben und sich die ereignislose, lange Zeit ihrer leeren Tage mit Supermarkteinkäufen und Muskelstretching verkürzen. (Z12/JAN.00058 Die Zeit (Online-Ausgabe), 05.01.2012; Der Himmel hat die Erde still geküsst)
Als Vorbild schwebten Kubinski die Maßnahmen vor, die auf dem Pfingstbergplatz ergriffen wurden; und die kennt keiner besser als er, ist er doch Gründer und Vorsitzender der Marktplatz-Initiative Pfingstberg, die diese Maßnahmen anregte, umsetzte oder finanzierte. Auch auf dem Pfingstberger Marktplatz wurde zu Beginn der achtziger Jahre wild geparkt, war der Platz alles andere als heimelig. Auf Drängen der Marktplatz-Initiative setzte die Stadt an den Rändern Begrenzungsplanken, Begrenzungspfähle und Sandsteinpoller. Das dadurch erreichte Fernbleiben der Autos war Voraussetzung für das Aufstellen von Bänken, Hochbeeten und am Ende auch des Brunnens. Der Platz wurde zu einem echten Mittelpunkt des Ortsteils. (M06/JUN.43102 Mannheimer Morgen, 03.06.2006; "Damit er im Mannheimer Jubiläumsjahr 2007 aufblüht")
Als der jahrzehntelange Schwindel zu Beginn der achtziger Jahre aufflog, gab es einige hundert Ermittlungsverfahren, aber kaum ein Dutzend Strafurteile gegen Spender und Spendenwäscher. Doch die Parteien wurden von keiner Reue geplagt. Der Flick-Skandal und die Verfahren gegen den früheren FDP-Schätzmeister Graf Lambsdorff und den Konzernbevollmächtigten Brauchitsch mündeten zunächst in den Anlauf zu einer Generalamnestie. Sie scheiterte gerade noch am Widerstand der Sozialdemokraten. Aber dann kam es bald zu einer Allparteienkoalition (mit alleiniger Ausnahme der Grünen), die für die Zukunft zu legalisieren trachtete, was in der Vergangenheit strafwürdiges Unrecht war: Durch Gesetz vom Dezember 1984 wurde die Höhe der steuerlich absetzbaren Spenden statt in Zahlen in Prozenten ausgedrückt. (Z92/APR.00360 Die Zeit, 17.04.1992, S. 5; Der Staat als Futterkrippe)
Jiri Georg Dokoupil, 1954 in der Tschechoslowakei geboren, studierte in Köln, Frankfurt und New York und wurde als Protagonist der neuen, "wilden" Malerei, als Mitglied der Kölner Künstlergruppe "Mühlheimer Freiheit", die sich zu Beginn der achtziger Jahre spontan und kurz formiert hatte, international bekannt. Berühmt ist Dokoupil mit seinen Rußbildern geworden, mit Kerzenrauch "gemalten" Bildern, die den morbiden Reiz verrauchender, sich auflösender Fotografien haben. Geheimnisvolle, sinnliche, flüchtige Reize sind auch den Abdrücken von Babywäsche, die in erhitzter Muttermilch getränkt wurde, auf Leinwand nicht abzusprechen, und schon gar nicht den Seifenblasenbildern, wo buntgetränkte Seifenblasen auf acrylfarbigen Leinwänden platzen durften. In Dokoupils "Artist's cookbook" finden sich Ingredienzien wie Zitronen, Ananas, Bananen, Milch oder Eier. Das aufgeschnittene frische Obst, mit Milch auf Leinen oder Muslin arrangiert, hinterläßt zauberhafte Bildflecken. (V97/JUL.35540 Vorarlberger Nachrichten, 05.07.1997, S. F8, Ressort: Feuilleton; Die Verteidigung der Malerei mit Milch)
Der Name Chaumet flößte so große Ehrfurcht ein, daß die meisten Kunden und Bankiers seinen Trägern blind vertrauten. Die Gebrüder kauften ihrer betuchten Privatkundschaft Schmuck und Edelsteine ab, zahlten aber in Raten und boten dafür eine Verzinsung bis zu zwanzig Prozent an. Viele Ahnungslose ließen sich überzeugen, das ihnen zustehende Geld bei Fälligkeit nicht einzustreichen, sondern - weiterhin bei astronomischen Zinssätzen - zu reinvestieren. Die Juweliere erwiesen sich als hilflose Bankiers ohne ausreichendes Grundkapital. Das konnte nicht gutgehen, zumal zu Beginn der achtziger Jahre die kapitalkräftigen Käufer aus dem Nahen Osten ausblieben und die Diamantenpreise in die Tiefe sackten. Jacques und Pierre Chaumet gerieten in die Klemme. Um die ersten kleinen Löcher in der Kasse zu stopfen, rissen sie immer größere auf - in der Hoffnung, daß die Kurse wieder steigen und sich die Marktlage bessern würde. Den Banken legten sie fingierte oder völlig überhöhte Rechnungen zur Diskontierung vor. Obendrein verkauften die Gebrüder die bei ihnen deponierten Pretiosen der Privatkundschaft. Und mit Wahnsinnszinssätzen lockten sie immer neue "Anleger". (Z87/JUL.00287 Die Zeit, 24.07.1987, S. 20; Eine feine Gesellschaft)
»Durch das Agieren von Wirrköpfen wird das Projekt einer gemeinsamen Linkspartei beschädigt«, schimpfte Bodo Ramelow zu Wochenbeginn sichtlich genervt - kein Wunder: Der frühere Gewerkschafter ist in der PDS der Mann fürs Unmögliche. Erst machte er als Wahlkampfmanager im vergangenen Jahr den verblüffenden Erfolg der Linkspartei möglich, und nun muss er sich als Fusionsbeauftragter mit den schwierigen Kollegen von der WASG herumschlagen. »Die sind von uns genervt«, gibt Rouzbeh Taheri unumwunden zu. Er muss es wissen. Der 31jährige Diplom-Volkswirt ist Wortführer der Berliner WASG und einer der Hauptverantwortlichen für die linke Spaltung. Die Wurzel des Konflikts ist dieselbe, über die so mancher Grüne sich zu Beginn der achtziger Jahre die Barthaare gerauft hat: Opponieren? Regieren? Machtlos bleiben, aber den eigenen Idealen treu? Oder die Schaufel in die Hand nehmen und sich die Hände schmutzig machen? (Z06/MAR.00315 Die Zeit (Online-Ausgabe), 09.03.2006, S. 6; »Dogmatiker! Sektierer!«)
Nach einer mühevollen Geburt war der jüngste Boeing Spross zwar auf der Welt, aber beim Absatz spürte er noch wenig Auftrieb. Bis 1971 waren lediglich 325 Bestellungen eingegangen. Zum Vergleich: Für den derzeit im Bau befindlichen Langstreckenjet Boeing 787 hat der Hersteller schon mehr als 450 Aufträge erhalten, bevor das Flugzeug überhaupt geflogen ist. Das Bild änderte sich erst, als zu Beginn der achtziger Jahre mit der Boeing 737-300 eine verlängerte Version mit grösserer Reichweite und Platz für maximal 149 Fluggäste auf den Markt kam. Neue Triebwerke versprachen zudem einen um rund 30 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch pro Passagiersitz. (NZS07/APR.00217 NZZ am Sonntag, 08.04.2007, S. 69; Der VW Käfer der Luftstrassen)
Er war das Gesicht von Reaganomics: Ein sehr junger Mann mit ernsthaften Augen und großer Brille setzte zu Beginn der achtziger Jahre in Washington die konservative Revolution um. Der frühere Kongressabgeordnete David Stockman aus Michigan war gerade 34 Jahre, als ihn der frisch gewählte Präsident Ronald Reagan zum Haushaltsdirektor ernannte. Die Lehren der Angebotspolitik, wonach man eine Volkswirtschaft durch Haushaltskürzungen und Steuersenkungen vitalisieren kann, waren damals noch kaum erprobt. David Stockmann goss die Theorie in konkrete Gesetze und Verordnungen, im Rückblick durchaus mit Erfolg. Kurzfristig sah das ganz anders aus: Die Angebotspolitik produzierte gigantische Haushaltsdefizite; Stockman schied 1985 aus der Regierung aus und schrieb ein Buch, in dem er das Scheitern von Reaganomics beklagte. (U07/MAR.04995 Süddeutsche Zeitung, 28.03.2007, S. 18; Retter und Lügner)
Die Hanauer Staatsanwaltschaft überprüft jetzt erstmals Hinweise, daß in die Schmiergeldaffäre um die Hanauer Nuklearunternehmen Transnuklear und NUKEM auch Beamte verwickelt sein könnten. "Wir gehen solchen Hinweisen nach", bestätigte der Leiter der Hanauer Ermittlungsbehörde, der Leitende Oberstaatsanwalt Farwick, am Montag auf Anfrage. Farwick sprach von "brandneuen Hinweisen", die seine Behörde erst in der vergangenen Woche erhalten habe. Weitere Aussagen zu den Hinweisen und der Zahl der möglicherweise betroffenen Personen wollte der Chef der Ermittlungsbehörde nicht machen. Ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen eine bestimmte Person sei noch nicht eingeleitet worden, sagte Farwick. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete in seiner jüngsten Ausgabe über Hinweise, wonach die NUKEM einem Beamten aus dem Bonner Forschungsministerium zu Beginn der achtziger Jahre anläßlich der Teilnahme an einem wissenschaftlichen Kongreß in den USA eine Reise durch den Westen der Vereinigten Staaten finanziert haben soll. Dabei soll der Beamte von einem Mitarbeiter der NUKEM begleitet worden sein. (T88/FEB.01511 die tageszeitung, 02.02.1988, S. 4; Beamte in Nukem-Skandal verwickelt)
Im letzten Jahrzehnt ist es still geworden um Erich Fromm. So viel gelesen, ja geradezu populär der Autor der "Kunst des Liebens", der "Anatomie der menschlichen Destruktivität", von "Haben oder Sein" zu Beginn der achtziger Jahre noch war, so deutlich hat das Interesse an Werk und Person seit längerem nachgelassen. Den hartnäckigen Bemühungen von Fromms Assistent und literarischem Nachlassverwalter Rainer Funk - dem Aufbau eines Erich-Fromm-Archivs in Tübingen und der Gründung einer Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft - ist es zu danken, dass die Fromm-Amnesie nicht noch weiter um sich gegriffen hat. G "Dritter Weg" (NZZ00/MAR.03905 Neue Zürcher Zeitung, 22.03.2000, S. 66; Humanist aus vergangener Zeit? /Vor hundert Jahren wurde Erich Fromm geboren)
Gleichzeitig war er aber auch, gemeinsam mit heutigen Größen wie Greg Osby und Steve Coleman, sehr aktiv an der M-Base-Front, als es zu Beginn der achtziger Jahre darum ging, den Jazz in neue funkige Bahnen zu lenken, ohne jedoch seine Diffizilität aufzuweichen. So trägt etwa auch der künstlerische Aufstieg Cassandra Wilsons die Handschrift Plaxicos, leitet er doch bereits seit fünfzehn Jahren die Band der großen Balladensängerin. (P02/JAN.02767 Die Presse, 24.01.2002, S. 30; Rastlosigkeit zwischen Askese und Opulenz)
In der deutschen Geistesgeschichte scheinen die Koreaner die Kontinuität einer Kultur vorzufinden und zu bewundern, die der eigenen versagt blieb. Deutsche Musik ist allgegenwärtig, im kleinen Nebenstraßencafé klingen Schubert-Lieder, gesungen in der Originalsprache. Bis zu Beginn der achtziger Jahre hatte die Germanistik den ihr angemessenen Platz eines Orchideenfachs. Erst als mit der beispiellosen, von der Regierung verordneten Bildungsoffensive Unis auch an den entlegensten Orten aus dem Boden schossen und die Kapazitäten mit der Gießkanne erweitert wurden, expandierte die Germanistik fast zum Massenfach, für das man nun Hochschullehrer zaubern mußte. (U97/JAN.05691 Süddeutsche Zeitung, 27.01.1997, S. 44, Ressort: HOCHSCHULE; Schubertlieder in Seoul)
Zweifellos gab es einen Zusammenhang zwischen dem beginnenden studentischen Antisemitismus und der innenpolitischen Wende 1878/79. Kampe vertritt die These, daß die zu Beginn der achtziger Jahre feststellbare "Krise der akademischen Bildung" die Studentenschaft in starkem Maße politisiert und polarisiert habe. Der sich artikulierende Unmut habe sich gegen die Modernisierungstendenzen allgemein gerichtet und gegen den vermeintlichen "jüdischen" Einfluß insbesondere. Mit Argwohn sei der soziale Aufstieg der Juden beobachtet worden, von dem man meinte, er würde auf Kosten der "christlichen" Bevölkerungsmehrheit erfolgen. Die eingebildete Angst vor der "jüdischen" Konkurrenz sei schließlich das zentrale Motiv geworden, das zur Ausgrenzung der Kommilitonen jüdischer Herkunft aus dem studentischen Leben der Universitäten führte. (Z88/JUL.00299 Die Zeit, 22.07.1988, S. 13; Nicht nur Neid)
In den letzten Monaten war von einer Krise des Goethe-Instituts die Rede. Sie wurde beschleunigt von der Ankündigung, daß Horst Harnischfeger, der langjährige Generalsekretär des Goethe-Instituts, seinen Posten im kommenden Jahr aufgeben wird. Zwischen ihm und Hilmar Hoffmann hat es Streit gegeben. Nicht zu übersehen ist, daß die Aufgaben des Goethe-Instituts sich in den letzten Jahren rasch gewandelt haben: In den ausländischen Instituten wurde, um nur ein Beispiel zu nennen, das Geld noch zu Beginn der achtziger Jahre zwischen der Kulturarbeit und der Sprachvermittlung geteilt. Heute steht es zwei zu eins für den Deutschunterricht. Im ehemaligen Ostblock wurden zwar Institute geschaffen, im Westen aber ein paar geschlossen. In einer solchen Lage wird jede Auseinandersetzung als politischer Konflikt interpretiert. (F95/535.00035 Frankfurter Allgemeine, 1995)
Die antinuklearen Demonstrationen sind von den Straßen verschwunden. Zum ersten Mal werden unter dem INF-Vertrag nukleare Mittelstreckenwaffen in einem verifizierten Abkommen abgezogen und verschrottet. Die Diskussion über Kernwaffen ist damit jedoch nicht in ruhigere Bahnen geraten. Im Gegenteil: Die Meinungsverschiedenheiten über den Stellenwert und die Zukunft der Kernwaffen reichen tiefer als in den Zeiten des lautstarken Protests zu Beginn der achtziger Jahre. (Z89/MAI.00009 Die Zeit, 05.05.1989, S. 13; Brauchen wir noch Atomwaffen?)
Mark Krämer wurde Diakon aus Berufung und Rebellion. Er hatte eigentlich das Autohaus seines Vaters übernehmen sollen. Dann hörte er in Hermannsburg diesen Prediger und dass die Landeskirche damals, zu Beginn der achtziger Jahre, um jeden potenziellen Bewerber buhlte, hat ihn nur bestärkt. Mark Krämer bekam eine Stelle in einem Kirchenkreis bei Hildesheim. Erwachsenenbildung, Seminare für Kirchenvorstände, solche Themen. Interessant, aber nichts für ewig. Nach fast 15 Jahren, kurz vor dem Erreichen der faktischen Unkündbarkeit, nahm er eine Stelle in einem Kirchencafé an. "Heute", sagt er, "würde ich mir wohl etwas anderes raten." (HAZ08/MAI.02104 Hannoversche Allgemeine, 13.05.2008, S. 3; „Wenn wir dann noch hier wohnen können …“)
Die Höhe der Ausgaben überrascht dabei: Noch vor 20 Jahren betrugen die Aufwendungen für die Weiterbildung in deutschen Landen gerade mal 2,1 Milliarden Mark. Zu Beginn der achtziger Jahre ermittelte das Kölner Institut bereits acht Milliarden. Ab 1987 bekam dann die berufliche Qualifikation eine hohe Priorität: Die Aufwendungen stiegen auf 26,7 Milliarden Mark, und 1992 waren es gar 36,5 Milliarden. Somit beträgt die jährliche Investition pro Mitarbeiter durchschnittlich 2000 Mark. Spitzenreiter hierbei ist die Versicherungswirtschaft mit rund 5000 Mark. (C94/MAI.01811 COMPUTER ZEITUNG, 26.05.1994, S. 22; Bei der Qualifikation steht EDV-Wissen im Mittelpunkt)
Die Kooperation ist auch wegen der Schwierigkeiten mit der 'Waffenfähigkeit' des radioaktiven Materials und der Endlagerung nötig. Die beiden Frauen verweisen auf Schätzungen der 'Vereinigung Amerikanischer Wissenschaftler', wonach das amerikanische Arsenal zu Beginn der achtziger Jahre mit insgesamt 25 000 Atomsprengköpfen rund 100 000 Kilogramm waffenfähiges Plutonium und 500 000 Kilogramm hochangereichertes Uran enthielt. 'Wenn USA und GUS in den kommenden Jahren über 15 000 Kernsprengköpfe aus Europa abziehen und demontieren', lautet die Überlegung von Katrin Fuchs und Edelgard Bulmahn, 'stünden überschlagsweise etwa 80 000 Kilogramm Plutonium und 400 000 Kilogramm hochangereichertes Uran zur Verfügung, die gegebenenfalls für neue Sprengköpfe verwendet werden könnten.' Nicht auszuschließen sei die direkte Wiederverwertung der Sprengköpfe oder ihr Verkauf; auch waffenfähiges Plutonium und Uran könnte auf dem Schwarzmarkt landen. (U92/JAN.06149 Süddeutsche Zeitung, 30.01.1992, S. 0; Das Heer von UdSSR-Waffenexperten wird zu einer neuen Gefahr:)
Am vergangenen 9. April sind 15 peruanische Soldaten in einem Hinterhalt von Kämpfern der früheren maoistischen Guerillaorganisation Sendero Luminoso ums Leben gekommen. Der Zusammenstoss fand im Tal der Flüsse Apurímac und Ene (eine geografische Einheit mit der spanischen Abkürzung VRAE) statt, rund 100 Kilometer nordöstlich von Ayacucho an den östlichen Abhängen der Andenkette. Der VRAE ist das wichtigste Kokaanbaugebiet Perus und gleichzeitig eines der beiden letzten Refugien von nicht demobilisierten Kämpfern der Guerillaorganisation, die in den achtziger und zu Beginn der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts Peru mit ihrem Terror überzogen hatte (vgl. Kasten). Beim Überfall vom 9. April handelte es sich nicht um einen Einzelfall. Seit die peruanische Armee im vergangenen August im VRAE eine Offensive gegen die Sendero-Überbleibsel gestartet hat, sind insgesamt 34 Soldaten getötet worden. Bereits im Oktober hatten bei einem Überfall der Guerilleros 13 Soldaten und 2 Zivilisten ihr Leben verloren. Peruanische Farc? (NZZ09/JUN.00699 Neue Zürcher Zeitung, 06.06.2009, S. 7; Der Sendero Luminoso macht wieder Schlagzeilen in Peru)
BOOGIE NIGHTS - 20 Uhr. Ab 16 J. - In seiner Disco entdeckt Profi-Pornofilmer Jack Horner (Burt Reynolds) in Pickelgesicht Eddie (Mark Wahlberg) ein neues Talent, das er fortan in seinen Filmen fördert. Eddie wird als Dirk Diggler Star der Porno-Szene und Teil der Horner-Familie, zu der Porno-Diva Amber (Julianne Moore) und Rollergirl gehören. Zu Beginn der achtziger Jahre stürzt Dirk ab - in Drogen, Prostitution und Verbrechen. (K98/JUL.53138 Kleine Zeitung, 09.07.1998, Ressort: Kino)
Als zu Beginn der achtziger Jahre die Danziger Werftarbeiter in Streik traten, blickten viele verwundert nach Polen. Nicht allein die bloße Tatsache, daß Streiks in einem Ostblockland möglich sind, überraschte; Erstaunen und bei vielen gar Befremden riefen auch die Streikformen hervor: Auf dem mit Marienbildern geschmückten Streikgelände wurden Gottesdienste abgehalten und die Arbeiter beichteten öffentlich; ganze Abordnungen von Solidarnosc pilgerten zur schwarzen Madonna nach Tschenstochau, und der Gewerkschaftsführer Lech Walesa rühmte sich, einer der größten Marienverehrer zu sein. (T94/DEZ.56310 die tageszeitung, 23.12.1994, S. 17, Ressort: Kultur; Unsere liebe Frau)
Dabei versprach der Auftrag anfangs allen Beteiligten ein einträgliches Geschäft. Der norwegische Reeder Parley Augustsson aus Hovik bei Oslo, Chef einer weitverzweigten Firmengruppe des internationalen Seeschiffmarktes, hatte zu Beginn der achtziger Jahre gleich fünf Spezialschiffe zum Stückpreis von 24,05 Millionen Mark geordert - vier bei der Husumer Schiffswerft und eines beim Schwesterunternehmen Krögerwerft in Rendsburg. (S89/MAR.00035 Der Spiegel, 06.03.1989, S. 107; Schöner Klopper)
verbandelt. Bei den Revolutionsgarden, denen er sich als Student zu Beginn der achtziger Jahre anschloss, erklomm er die ersten Sprossen seiner Karriere. Heute sind die Garden wichtige Stützen der Terrororganisationen al-Qaida, Hisbollah und der Hamas - sie helfen ihnen bei der Ausbildung der Kämpfer und finanzieren die Logistik. (WWO05/JUL.00005 Weltwoche, 07.07.2005, S. 009; "1000-Schuss-Mann")
Dies beruht auf Annahmen über einerseits langfristig erreichbare, drastische Reduktionen der Kosten für die Solarwasserstoff-Technik, andererseits drastische Steigerungen der Öl- und Gaspreise auf ein Vielfaches des bisher höchsten, zu Beginn der achtziger Jahre erreichten Niveaus - entsprechend etwa dem Preisniveau, bei dem unserer Abschätzung zufolge Atomstrom im Wärmemarkt mit Öl und Gas konkurrieren könnte. (S88/NOV.00023 Der Spiegel, 14.11.1988, S. 34; "Signale setzen, daß alle mitmachen" Atomkritiker Klaus Traube)
Noch zu Beginn der achtziger Jahre hatte kaum jemand gedacht, dass eine aus Altfaschisten, rechtsradikalen Royalisten, katholischen Integristen und Revanchisten der Kolonialepoche zusammengewürfelte Bewegung je einen Massenzulauf haben könnte. Das war der erste Irrtum, der sich in der Folge als verhängnisvoll erweisen sollte. (T16/MAR.02848 die tageszeitung, 30.03.2016, S. 4; Prinzip Hoffnung)
Unverändert ernst ist die Lage in Afrika. Der Anteil der Menschen in extremer Armut liegt bei 50 Prozent - sie ist genauso hoch wie zu Beginn der achtziger Jahre. Mitte der neunziger Jahre war dieser Anteil sogar bis auf 56 Prozent gestiegen; seither ist er wieder leicht gesunken. Das ist Ausdruck der Wachstumserfolge einiger afrikanischer Staaten. Die Zahl der Armen auf dem Kontinent hat sich trotzdem seit 1981 von 200 auf 380 Millionen fast verdoppelt. (U08/AUG.04865 Süddeutsche Zeitung, 28.08.2008, S. 17; Jeder vierte Mensch ist arm)
An diesem Verdikt hatten sich die meisten Gerichte beim Aufkommen der Friedensbewegung zu Beginn der achtziger Jahre orientiert, als wegen der atomaren Nachrüstung Sitzblockaden gegen US-Kasernen zur bevorzugten Protestform wurden, an der sich auch Prominente wie Heinrich Böll, Wolf Biermann, Walter Jens und Inge Aicher-Scholl beteiligten. Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen die Sitzblockaden gegen atomare Kurzstreckenraketen in Mutlangen. (U99/MAI.38386 Süddeutsche Zeitung, 18.05.1999, S. 8, Ressort: THEMEN; Gewaltsame Anwesenheit)
Rechtsextreme Gruppen waren in der DDR schon zu Beginn der achtziger Jahre aufgetaucht. Randalierende Hooligans und Skinhead-Schwadronen streifen seither durch die ostdeutschen Großstädte - ohne daß der Staat sie zunächst zur Kenntnis nehmen wollte. (S90/NOV.00401 Der Spiegel, 26.11.1990, S. 154; "Zuviel Rotlicht macht braun")
In Frankreich, im Schatten des Domes von Bourges, in einem Bistro bei einem Glas Sancerre, hat Christian Henninger, der Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Bickensohl, die Lösung gefunden. Nicht mehr füllig, schwer und süß sollte der Ruländer vom Kaiserstuhl sein, sondern spritzig und säurebetont. Denn die traditionelle Ruländer-Art fand nicht mehr genügend Liebhaber; die Weinfreunde flirteten mit den frischen, leichten Weinen aus Frankreich und Italien. So ist die Idee, den Ruländer zu verjüngen, letztlich ein Kind der Not gewesen. Die Bickensohler Winzer hatten zu Beginn der achtziger Jahre ernsthaft darüber nachdenken müssen, wie sie ihren Ruländer, mit dem sie gut versorgt waren, in einem stagnierenden Markt an den Kunden bringen sollten. Die Genossen fanden schließlich Geschmack am Konzept ihres Geschäftsführers; und mit dem Jahrgang 1982 begann das neue Ruländerzeitalter. Der Wein wurde umbenannt. Er hieß jetzt Grauer Burgunder - in Anlehnung an den französischen Pinot gris und den italienischen Pinot grigio; denn der Ruländer ist nichts anderes als eine Burgunderspielart. Den Namen Ruländer hatte dieser Burgunder in Deutschland getragen, seit sich der Speyerer Kaufmann Ruland Anfang des 18. Jahrhunderts für den Anbau dieser Rebsorte in Deutschland stark gemacht hatte. (F93/356.00056 Frankfurter Allgemeine, 1993)
Nach den Erfahrungen seit der letzten Stahlkrise zu Beginn der achtziger Jahre liegt es nahe anzunehmen, daß die Subventionen an die Stahlindustrie ausgeufert sind, nicht obwohl, sondern weil Brüssel sie kontrolliert, denn die Kontrollkompetenz der EG setzt voraus, daß sie rechtlich zulässig sind. 1980 zwangen die Mitgliedstaaten die Gemeinschaft, den Montanunion-Vertrag, der gleich in seinem Artikel Vier, Subventionen, 'in welcher Form auch immer', verbietet, zu beugen. Man fand am Ende des Vertragswerkes einen Paragraphen für Unvorhergesehenes (Art. 95), mit dem die Subventionsflut abgesegnet, und der Binnenmarkt für Stahl strenggenommen aus den Angeln gehoben werden konnte. Dieser Paragraph wurde Rechtsgrundlage eines 'Beihilfenkodex', demzufolge Forschungs- und Umweltschutz-Subventionen, Stillegungsprämien sowie zusätzliche Beihilfen für Portugal, Griechenland und Ostdeutschland genehmigungsfähig sind. (U93/MAR.03178 Süddeutsche Zeitung, 12.03.1993, S. 0; EG machtlos gegenüber Stahl-Subventionen)
Vor zwei Jahrzehnten kam in die österreichische Kunstszene aus der grünen Steiermark ein massiver Innovationsschub. Wilfried Skreiner, Kunsttheoretiker und Leiter der Neuen Galerie, verstand es, die Begabungen international zu positionieren. Klinkans Werk ist dem Figurativen verpflichtet - doch nicht der "Natur". Dennoch bereitete er sich auf seine Bilder mit intensiven Studien vor: Wie wandelt sich das Licht vom Morgen bis zum Abend in der Voralpenlandschaft, etwa bei Freising, wo er sich zu Beginn der achtziger Jahre niederließ? Wie entwickelt es sich über dem Meer von Antwerpen, wo er die glücklichen Jahre zuvor verbrachte? In Flandern verliebte er sich in die Genreszene der alten Holländer, die er gerne - auf seine Art - kopierte. (N96/JUN.26863 Salzburger Nachrichten, 29.06.1996; "Landläufer" von Alfred Klinkan Serigraphie aus dem Nachlaß)
Aus der helvetischen Tennis-Perspektive ist das French Open seit Jahren eine Reise wert. Auf über 20 Sandplätzen an der Porte d'Auteuil wird hochstehendes Tennis gezeigt. Ob mehr Kampf oder feine Technik dominiert, entscheidet sich von Fall zu Fall. Die Schweizer Vertreter waren an dem über hundert Jahre alten Turnier immer wohlgelitten. Auch zu Beginn der achtziger Jahre, als im Davis-Cup das sportlich übermächtige Frankreich die Leute von Swiss Tennis einschüchterte wie verunsicherte. So sehr, dass Heinz Günthardt im Duell gegen Yannick Noah am Court Central den Schiedsrichter ersuchte, bitte schön die Netzhöhe nachzuprüfen, bevor er und seine Kollegen dem Gegner 0:5 unterlagen. G Vliegen kein Fliegenfänger (NZZ04/MAI.03498 Neue Zürcher Zeitung, 24.05.2004, S. 37; Der Weltmeister als Tiefstapler)
Dann kam die Ölkrise, und das spendenfreudige Klima in England änderte sich. Die Organisation mußte neue Quellen erschließen, zumal da auch die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen zunahm. Auch waren die Menschen mutlos geworden: Ob ihre Gaben überhaupt irgendetwas bewirken könnten angesichts des Ausmaßes der globalen Probleme? Und weshalb sollte man versuchen, die Welt zu retten, wenn die Armut auf der eigenen Schwelle saß? Diese Situation der Resignation beantwortete man bei Oxfam mit noch größerer Anstrengung. Man bemühte sich, die Organisation und die Ausstattung der Ladenketten zu verbessern, die Teams der Helfer wurden gründlicher angelernt, das Warenangebot verbreitert. Zu Beginn der achtziger Jahre gab es bereits mehr als 500 Läden, und was sie erwirtschafteten, überstieg die Erträge aus den Spendenaufrufen. Die Läden etablierten sich als Dauereinrichtungen in den Geschäftszentren der Städte, und der Name wurde zum vertrauten Begriff, wie ein bewährtes Waschmittel oder ein anderer Markenartikel. (U92/DEZ.04812 Süddeutsche Zeitung, 19.12.1992, S. 999; BIRGIT WEIDINGER)
Ende der achtziger und zu Beginn der neunziger Jahre profitiert auch der TC Viernheim vom Tennis-Boom in Deutschland. Die Mitgliederzahlen schnellen in die Höhe, die Anlage wird bis heute auf 14 Frei- und vier Hallenplätze erweitert. Negativ schlägt nur der Wassernotstand zu Buche, der den Spielbetrieb zeitweise beeinträchtigt. Mit der nachlassenden Begeisterung für den Tennissport geht der TC-Vorstand unverzüglich in die Offensive. (M98/JUL.54367 Mannheimer Morgen, 01.07.1998; Gründung im "Walfisch")