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Partnerwort ‚Weltkriegs Ersten‘

Spektakuläre Erfolge als Kaperschiff, dramatische Versenkung und abenteuerliche Flucht der Besatzung um die halbe Welt: Der kaiserliche Kreuzer «Emden» macht zu Beginn des Ersten Weltkriegs international Schlagzeilen. Der Mythos hält bis heute an. (DPA14/APR.07345 dpa, 14.04.2014; (KORR-Bericht - Serie 100 Jahre 1. Weltkrieg - Themenpaket Afrika/Asien) Des Kaisers Kaperschiff: «Emden»-Crew flüchtet um die halbe Welt Von Hans-Christian Wöste, dpa)
Sind uns Kriege fern? Sind Afrika, Mazedonien und Bosnien ausgerechnet im Zeitalter der Globalisierung so weit weg, dass wir uns nicht vorstellen können, was das in unserem Leben sein würde: ein Krieg? Es ist noch kein Jahrhundert her, dass eine Generation von Europäern (und durchaus auch von Künstlern und Intellektuellen) jeder kriegerischen Auseinandersetzung so entwöhnt war, dass sie förmlich gierte nach dem Blut der jeweils Anderen. Nicht einmal der Bildhauer Ernst Barlach, heute Synonym für Friedfertigkeit und Humanität, war zu Beginn des Ersten Weltkriegs gefeit gegen den nationalistischen Wahn: Im Tagebuch 1914-1917 definierte er den Krieg als "Erlösung des Individuums" und das ganze Geschehen als "großes Liebesabenteuer, so erschüttert und entselbstet es mich ..." Die Skulptur "Der Rächer" entstand im Zeichen dieser Gesinnung - die Barlach militärisch nicht ausleben konnte, da er nie an die Front geschickt wurde. (M01/JUL.50312 Mannheimer Morgen, 10.07.2001; Der Krieg als dumpfes Schicksal)
Für den auf den Hund gekommenen Zürcher Variétédirektor Flametti war Bern eine schimpfliche Destination: Das Engagement vor der Strafkammer des dortigen Obergerichts betraf "Missbrauch und Misshandlung von Dienstpersonal, Verführung Minderjähriger. Traute und Güssy hatten Anzeige erstattet." Der Protagonist in Hugo Balls unbeschwertem Sittenroman, der zu Beginn des Ersten Weltkriegs spielt, nimmt nach der letzten Aufführung in der "Jerichobinde" schicksalsergeben den Nachtzug nach Bern. Er solle ihr gleich schreiben, wie der Prozess ausgehe, bittet die Ehefrau auf dem Weg zur Bahn. "Wenn ich nicht schreibe, weisst du Bescheid!", antwortet er lakonisch. - Es kam kein Brief, obwohl die Post für heutige Begriffe noch unglaublich speditiv arbeitete. (NZZ03/MAR.00786 Neue Zürcher Zeitung, 06.03.2003, S. 70; Berchtold von Zähringen und "Tango")
Sabac, Prnjavor, Loznica, Krupanj und noch ein weiteres Dutzend Orte kennt im Westen kaum jemand. Und doch sind sie Chiffren für einen der blutigsten Vernichtungsfeldzüge zu Beginn des Ersten Weltkriegs, der bis heute weitgehend verdrängt wird. Die Verbrechen wären wohl gänzlich in Vergessenheit geraten, hätte der Schweizer Kriminologe Rodolphe Archibald Reiss aus Lausanne, der die Massaker penibel untersuchte, nicht für die Nachwelt dokumentiert. Reiss wird in Serbien wie ein Nationalheiliger verehrt: In Prnjavor steht im Park der Kirche seine Büste - gleich neben der des serbischen Thronfolgers Aleksandar. Politisch vereinnahmt wird Reiss posthum auch: Präsident Tomislav Nikolic pries den Schweizer kürzlich, er habe «die Kriegspropaganda der Deutschen und Österreicher, die Serben seien ein barbarisches Volk, gründlich widerlegt». (A14/AUG.03204 St. Galler Tagblatt, 12.08.2014, S. 2; «Niedermachen» nach der Niederlage)
Jeder neue Roman des schwedischen Bestsellerautors Henning Mankell wird mit großer Spannung erwartet. Diesmal ermittelt nicht der weltberühmt gewordene Kommissar Wallander, und es gibt auch keinen literarischen Ausflug nach Afrika, wo der Autor seit längerer Zeit einen zweiten Wohnsitz hat. Mankell begibt sich -und das ist ein Novum - auf historisches Terrain und erzählt eine Geschichte, deren Handlung zu Beginn des Ersten Weltkriegs angesiedelt ist. Bei einer Ruderpartie durch die Inselwelt der Schären im Südosten Schwedens sei ihm die Idee gekommen, ließ der 57-jährige Autor wissen. (M05/APR.27600 Mannheimer Morgen, 07.04.2005; Grenzerfahrung eines dunklen Distanzvermessers)
Und fürwahr: Claude Simon, im Jahre der so häufig beschworenen Epochenschwelle von 1913 geboren, hat das mörderisch ideologische 20. Jahrhundert aus nächster Nähe erlebt. Sein Vater fällt gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs, im August 1914, bei Verdun, die Mutter erliegt kurze Zeit darauf einem Krebsleiden. Simon wächst als Vollwaise auf, beginnt ein naturwissenschaftliches Studium, bereist die Welt, versucht sich als Maler, als Fotograf, nimmt, aufseiten der Republikaner, am Spanischen Bürgerkrieg teil, wird, eine Erfahrung, die später fast alle seine Bücher durchzieht, im Zweiten Weltkrieg als Kanonenfutter an die Front geschickt. Von seinem Regiment, auch darauf kommt er in der Nobelpreisrede zu sprechen, blieb so gut wie niemand übrig. (NZZ13/NOV.01249 Neue Zürcher Zeitung, 09.11.2013, S. 61; Das unerschöpfliche Chaos dieser Welt)
Bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde an Bismarcks Geburtstag, dem 1. April, ein Holzstoß abgebrannt. In den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde es ruhiger um den Turm. Er blieb allerdings ein beliebter Aussichts- und Treffpunkt. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs diente der Turm als Beobachtungsposten. Von dort aus wurden die von Westen anfliegenden Bomber registriert und das gefährdete Rhein-Main-Gebiet vor möglichen Angriffen gewarnt. (RHZ07/APR.19175 Rhein-Zeitung, 21.04.2007; Wahrzeichen wird 100)
Ebenfalls fünf Jahre nach der Gründung der Kassen wurden die ersten Versicherten zur Kur geschickt. Schon um die Jahrhundertwende wurden dafür rund 40 000 Mark, zu Beginn des Ersten Weltkriegs mehr als eine Million Mark im Jahr ausgegeben. 1933 wurden die Versicherungsanstalten von Mittel- und Oberfranken zusammengelegt. Heute verwalten in der regionalen LVA 2200 Mitarbeiter die Beiträge von 1,3 Millionen Arbeitern, Selbständigen und Hausfrauen. Aus dem Topf von fünf Milliarden Mark werden Renten an 470 000 Versicherte und Hinterbliebene gezahlt. (NUN91/MAR.00382 Nürnberger Nachrichten, 06.03.1991, S. 14; Ausstellung bietet eine solide Übersicht über 100 Jahre Rentenversicherung)
VierzehnAchtzehn: Vor 100 Jahren: Stadt und Festung Germersheim zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 (RHP14/MAI.14299 Die Rheinpfalz, 24.05.2014;)
Wie so viele Intellektuelle und Schriftsteller seiner Zeit lässt Kessler zu Beginn des Ersten Weltkriegs keinerlei kritische Distanz zu der deutschen Propaganda erkennen und scheint die Erschießungen belgischer Zivilisten als notwendige Vergeltung für halluzinierte "Franc-tireur"-Attacken hinzunehmen. Dennoch - oder gerade deshalb - ist dieser Band der Tagebuch-Edition eine besonders aufschlussreiche Quelle, deren Lektüre viel Neues über das "Augusterlebnis" von 1914 und seine furchtbaren Folgen verrät. (T09/AUG.01433 die tageszeitung, 11.08.2009, S. 16; Eine Art von Buschkrieg)
Wie lassen sich die chauvinistischen Verirrungen und illusionären Erwartungen der kulturellen Eliten zu Beginn des Ersten Weltkriegs erklären? Wie kam es, um mit Joas zu fragen, daß 'die kulturelle Situation des ,langen Friedens' der Vorkriegszeit so erfahren werden konnte, daß Krieg und Gewalt überhaupt als Problemlösung erscheinen konnten?' Der Band kann aufgrund des unzulänglichen Forschungsstands noch keine abschließende Antwort bieten, wohl aber eine Reihe von bedenkenswerten Hinweisen: Die Suggestivkraft und der Solidarisierungsdruck des modernen Machtstaats, die Sehnsucht nach Gemeinschaft, die Verunsicherung durch die Modernisierung und die verklärende Erinnerung an den ganz andersartigen Krieg von 1870/71 - alle diese Faktoren trugen zur Kriegseuphorie im akademisch-künstlerischen Milieu bei. Die damit einhergehende Vernebelung der Köpfe verursachte zahlreiche Fehlperzeptionen. Eine der frappierendsten war, daß zahlreiche renommierte Wissenschaftler die Technisierung und Ökonomisierung des Krieges völlig verkannten und statt dessen einstimmig die Überlegenheit 'deutschen Heldentums' (U96/MAR.20911 Süddeutsche Zeitung, 27.03.1996, S. 915, Ressort: SACHBUCH; Reinigende, einigende Katastrophe)
Bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs experimentieren die Forscher mit Preßsäften aus Bauchspeicheldrüsen. Der Berliner Forscher Zuelzer gewinnt Extrakte aus den Drüsen von Kälbern und testet sie an Patienten. Erste Versuche der Firma Hoechst, ein entsprechendes Mittel herzustellen, bleiben zunächst erfolglos. (R98/JUL.54009 Frankfurter Rundschau, 08.07.1998, S. 23, Ressort: WIRTSCHAFTSSPIEGEL; Bei Hoechst wird Jubiläum gefeiert: Vor 75 Jahren begann die Insulin-Produktion)
Zwischen dem Abitur und dem Abschluß seines Studiums liegen Jahre der psychischen Zermürbung und des literarischen Aufbruchs. Seine ersten Gedichte veröffentlichte er 1912. Als er sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs seiner labilen Gesundheit wegen in Split aufhielt, wurde er von den österreichisch-ungarischen Behörden verhaftet. In Bosnien, von der Habsburger Monarchie annektiert, hatte sich - wie auch in den angrenzenden slawischen Staaten - als Widerstand gegen die immerwährenden Fremdherrschaften auf dem Balkan eine national-revolutionäre Jugendbewegung formiert, deren Avantgarde den Zusammenschluß 'Mlada Bosna' (Junges Bosnien) bildete. Andric war Mitglied der 'Mlada Bosna' und galt damit als kriminelles Element. (U92/OKT.02434 Süddeutsche Zeitung, 10.10.1992, S. 0; MIRA BEHAM)
"Serbien hat endlich sein Danzig bekommen", hat die vom Regime unabhängige Zeitung Danas in Belgrad gejubelt. Den Bergarbeitern selber ist der Vergleich allerdings nicht eingefallen. Daric spricht vielmehr von einem "zweiten Kolubara". An dem gleichnamigen Fluss hatten die Serben zu Beginn des Ersten Weltkriegs, 1914, das österreichische Heer geschlagen. Die Gebeine von Gefallenen beider Seiten ruhen in der serbisch-orthodoxen Kirche von Lazarevac. "Was meint denn Europa jetzt über uns?" fragt Daric. "Die bereuen doch nun sicher, dass sie uns letztes Jahr bombardiert haben", fragt der 25-Jährige. "Wir sind doch zur Verteidigung der Würde des Menschen aufgestanden. " (U00/OKT.00776 Süddeutsche Zeitung, 06.10.2000, S. 3; Belgrad: „Wenn Ihr uns aufhalten wollt, werdet Ihr von Euren Waffen Gebrauch machen müssen”)
Pickelhaube Den traditionellen Lederhelm mit Spitze trugen die Soldaten zu Beginn des Ersten Weltkriegs, doch bald stellte sich heraus, dass er ungeeignet war. Schon kleine Granatsplitter konnten den Helm durchschlagen. Im Frühjahr 1916 begann auch in Deutschland die Massenfertigung des Stahlhelms. Foto: Haus der Bayerischen Geschichte (U14/AUG.01370 Süddeutsche Zeitung, 02.08.2014, S. 44; Die Linden tragen Trauer)
Camus verlor seinen Vater, bevor er ein Jahr alt war. Lucien Auguste Camus fiel gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Nun erzählt sein Sohn die Geschichte des Jacques Cormery, der seinen Vater Henri entbehren muß - Cormery war der Familienname von Lucien Camus' Mutter. Zu Beginn, im zweiten Kapitel, besucht er das Grab des in der Marneschlacht Gefallenen, der nur 29 Jahre alt wurde, und 'es erschüttert ihn die frappierende Idee bis in seinen ganzen Körper', daß er schon älter ist, als sein Vater wurde. (U94/APR.04943 Süddeutsche Zeitung, 23.04.1994, S. 17; Wind, Sand und Maman)
Auch mit diesem Schritt sollte Queen Emma recht behalten. 1914, gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs, beschlagnahmte Australien die deutsche Kolonie und erhielt später vom Völkerbund das Mandat, das ehemalige Kaiser-WilhelmsLand treuhänderisch im Osten zu verwalten. 1942, im Zweiten Weltkrieg, eroberte dann Japan weite Gebiete des alten Kaiser-Wilhelms-Landes und baute Rabaul auf der Insel Neu-Pommern (heute New Britain) zu einem riesigen Militärstützpunkt aus. 1949 wurde das Gebiet erneut Australien zur Verwaltung anvertraut, diesmal im Auftrag der Vereinten Nationen. 1975 schließlich wurde Papua Teil des unabhängigen, aber zum Commonwealth zählenden Staates Papua-Neuguinea. (U08/JUN.02748 Süddeutsche Zeitung, 14.06.2008, S. ROM6; Queen Emma und ihr Reich)
Sehr bedeutsam wurde auch die zusätzliche Prüfung für Hufbeschlag in Kriegszeiten. "Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden nicht nur Soldaten, sondern auch Pferde ,einberufen'", erklärt Robert Eberling, "ein sehr guter Zustand des Hufbeschlags musste gewährleistet sein". Eine wichtige Aufgabe für Schmiede, die allerdings einen gesonderten viermonatigen Lehrgang absolvieren mussten. Im April 1942 wurde Robert Eberling eingezogen - und kam wegen seiner Profession bald als Hufschmied zum Regimentsstab. (RHZ04/SEP.15086 Rhein-Zeitung, 15.09.2004; Berufung für ganzes Leben)
Wegen der enormen Kosten des Flottenbaus musste an anderen Stellen gespart werden. Dies betraf insbesondere das Heer. Tirpitz hatte es da relativ leicht, weil es in der Heeresführung starke Kräfte gab, die das Heer exklusiv halten wollten, um das Eindringen bürgerlicher und sozialdemokratischer Elemente zu verhindern. Eine Folge davon war allerdings, dass die Landmacht Deutschland zu Beginn des Ersten Weltkriegs weniger ausgebildete Soldaten als Frankreich hatte. (WPD11/A01.05440: Alfred von Tirpitz, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_von_Tirpitz: Wikipedia, 2011)
Die Verstorbene wurde 1913 als Tochter des Kaufmanns Ferdinand Jussel und dessen Gattin Anna in Mailand geboren. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte sie mit ihrer Familie nach Lustenau zurück. Bald darauf verlor sie im Krieg ihren Vater. (V99/OKT.51758 Vorarlberger Nachrichten, 29.10.1999, S. B4, Ressort: Familiennachricht/Nachruf; Fanny Vetter)
Auch die später so gern gepriesenen Fußballer auf Schalke, man rede nur von Ernst Kuzorra, Fritz Szepan und dem einstmals berühmten Schalker Kreisel, sind keine Zeugen für eine andere Sicht. Von der halben Million zu Beginn des Ersten Weltkriegs waren 1923 noch knapp die Hälfte und 1929 nur mehr ein Viertel im Ruhrgebiet geblieben. Eine Minderheit war ins neugegründete Polen zurückgewandert; die große Mehrheit war weitergezogen - nach Belgien, nach Frankreich, in die USA. (Z97/712.00094 Die Zeit, 26.12.1997; Bespitzelt, gemieden, verhaßt [S. 20])
Damit beherrschte Harmsworth zu Beginn des Ersten Weltkriegs den größten Pressekonzern im Vereinigten Königreich. Die imperiale und antideutsche Ausrichtung seiner Blätter trug zur Kriegsbegeisterung in Großbritannien bei. (WPD11/A01.98460: Alfred Harmsworth, 1. Viscount Northcliffe, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Harmsworth,_1._Viscount_Northcliffe: Wikipedia, 2011)
Noch zu Beginn des Ersten Weltkriegs war die CGT der einzige französische Gewerkschaftsbund. Der zunehmend tiefe Gegensatz zwischen Reformisten und Revolutionären führte allerdings 1921 zur Spaltung der Organisation. Die moderaten Kräfte verblieben in der CGT, während die radikaleren Kräfte mit der Confédération Générale du Travail Unitaire (CGTU) einen neuen Gewerkschaftsbund aus der Taufe hoben. (WPD11/C03.87618: Confédération générale du travail, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Confédération_générale_du_travail: Wikipedia, 2011)
Die Hermannsschlacht wurde erst 1860 uraufgeführt. Ab den deutsch-französischen Kriegen und der deutschen Reichsgründung wurde das Werk häufiger inszeniert. Noch zu Beginn des Ersten Weltkriegs verkündeten Boten im Berliner Schillertheater zwischen den Akten dieses Dramas Siegesmeldungen von der französischen Front.(Reinhard Wolters, Die Römer in Germanien. 5., durchgesehene und aktualisierte Auflage, München 2006, S. 114.) (WPD11/A00.13218: Arminius, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Arminius: Wikipedia, 2011)
Beim Überfall auf Belgien zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Battice aufgrund einer Vergeltungsmaßnahme durch deutsche Truppen weitgehend zerstört. Angeblich hätten einige Dorfbewohner als Heckenschützen (Franktireurs) auf eine Ulanen-Schwadron geschossen. Da die Täter nicht zu ermitteln waren, trieben die deutschen Soldaten die Einwohner zusammen, töteten 33 von ihnen und brannten anschließend 147 Häuser nieder (Vgl. http://www.ugrueter.ch/publikationen/publikation3_2.pdf, abgerufen am 20. April 2010.). (WPD11/B01.65594: Battice, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Battice: Wikipedia, 2011)
Auf den mit dem Leben in einer zunehmend urbanisierten und industrialisierten Gesellschaft verbundenen Empfindungen des Verlorenseins, des Ekels vor dem zur Bedeutungslosigkeit verkommenen Trott der Menschen, und der Angst vor der Abhängigkeit von einer fremden übermächtigen Welt, beruht das Verlangen expressionistischer Lyriker, den Untergang dieser inhumanen Welt heraufzubeschwören (siehe Georg Heym: Der Gott der Stadt). Das Bewusstsein, am Ende einer Epoche zu stehen, ist als zentraler Aspekt der neuen Wirklichkeitswahrnehmung einzuordnen, und in einigen Fällen konkretisiert sich dieses allgemeine apokalyptische Bewusstsein in der Vorahnung eines kommenden Krieges (s. Heym: Der Krieg), der als Weg zum Umsturz der Verhältnisse, als Ausweg aus der Öde der Zeit gedeutet und entsprechend herbeigesehnt wurde. Damit ist auch die kollektive Euphorie der Expressionisten zu Beginn des Ersten Weltkriegs zu erklären, man hatte nun die Hoffnung, dass das Ende dieser als krank, öde und banal empfundenen Welt gekommen sei. Angesichts der verheerenden Entwicklung des in einem nie dagewesenen Grade technisierten Krieges wurde die anfängliche Euphorie jedoch bald von Ernüchterung, Grauen und Schrecken abgelöst (s. Trakl: Grodek) (WPD11/E01.11106: Expressionismus (Literatur), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Expressionismus_(Literatur): Wikipedia, 2011)
Chevallier wurde 1895 in Lyon geboren und besuchte verschiedene Schulen, ehe er 1911 in die École des Beaux-Arts aufgenommen wurde. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er einberufen und ein Jahr später verwundet, wurde aber wieder an die Front zurückgesandt, wo er als Infanterist bis Kriegsende diente. Er erwarb dort das Croix de Guerre und den Chevalier de la Legion d'Honneur.(Notizen des Autors zur 1971 bei Penguin-Books erschienen Ausgabe von Clochemerle) Nach dem Krieg übernahm er verschiedene Jobs, darunter Kunstlehrer, Plakatmaler, Designer, Journalist und Handlungsreisender, ehe er 1925 mit dem Schreiben begann.(http://www.cleargay.com/capitaine-nemo/39334/0/La-nuit-est-tombee.htm) (WPD11/G16.39467: Gabriel Chevallier, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_Chevallier: Wikipedia, 2011)
Nach dem Umzug zusammen mit ihrem Ehemann in das walisische Seebad Aberdyfi im Jahr 1939 war Berta Ruck bis in die frühen 1960er-Jahre auch als Rundfunkjournalistin bei den für Wales bestimmten regionalen Hörfunkprogrammen der BBC tätig. Bei der Auswahl ihrer Sujets ging Ruck mit der Zeit: Während ihre frühen, zu Beginn des Ersten Weltkriegs erschienenen Werke noch in der Gesellschaft der Edwardischen Ära spielen, bezieht sich ihr letzter Roman Shopping for a Husband von 1967 auf eine in der britischen Öffentlichkeit der 60er Jahre populäre Heiratsvermittlungsagentur.(Rachel Anderson: Ruck, Berta (Amy Roberta Ruck), in: Twentieth Century Romance and Gothic Writers. Editor: James Vinson. Gale Research Company, Detroit (Michigan) 1982, ISBN 0-8103-0226-8, S. 600) 1970 strahlte die BBC die Fernsehdokumentation Yesterday's Witness aus, in der Berta Ruck über ihre Jugend in den 1890er-Jahren berichtete. In ihrer letzten Lebensphase schrieb Ruck vier Bücher mit autobiografischen Reminiszenzen, darunter ihre Autobiografie A Trickle of Welsh Blood (1967). Mit der Geschichte ihrer Vorfahren (Ancestral Voices) gab sie 1972 ihr letztes Buch heraus. (WPD11/B48.27315: Berta Ruck, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Berta_Ruck: Wikipedia, 2011)
Daneben entfaltete er eine vielseitige politische Tätigkeit: 1894 auf Kreisebene, 1900 im Ostpreußischen Provinziallandtag, 1902 in der Landwirtschaftskammer Ostpreußen, deren Präsident er 1914 wurde. Nach dem Einfall der russischen Truppen zu Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 blieb er auf seinem Gut, setzte sich kaltblütig für die bedrängte Bevölkerung ein und rief die Selbsthilfeaktion der ostpreußischen Landwirtschaft ins Leben. Er führte die Landwirtschaftskammer energisch durch die Kriegswirtschaft, die Inflation und die schwere Agrarkrise. 1919 wurde er Vorsitzender des Ostpreußischen Provinzialausschusses. Über Ostpreußen hinaus bekannt wurde er als Vorkämpfer einer konservativen Agrarpolitik (Grüne Front). Von 1922 bis 1933 war er Vorsitzender der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer und des Deutschen Landwirtschaftsrats. (WPD11/E45.46020: Ernst Brandes (Politiker), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Brandes_(Politiker): Wikipedia, 2011)
Sohnle hatte eine eineinhalbjährige Tischerlehre durchlaufen und in Berlin die Kunstgewerbeschule besucht, ehe er zu Beginn des Ersten Weltkriegs eingezogen wurde und als Beobachtungsposten in einem Fesselballon diente. Kurz vor Kriegsende wurde er ins Zivilleben entlassen und stieß im September 1918 zum Film. Sohnle erhielt augenblicklich von einer kleinen Produktionsfirma den Posten eines Chefarchitekten. (WPD11/H60.67905: Hans Sohnle, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Sohnle: Wikipedia, 2011)
1822 ließ der Fabrikant Wilhelm Sattler das inzwischen verfallene Schloss restaurieren und die Räume in einem historistischen Stil herrichten. 1902 wurde es von dem auf der Wasserburg Haus Rauental bei Barmen wohnenden Fabrikanten Alexander Erbslöh erworben, um es dem Schriftsteller und evangelischen Theologen Johannes Müller als "Freistätte persönlichen Lebens" zur Verfügung zu stellen. Nachdem Elsa von Michael, geb. Haniel und spätere Gräfin von Waldersee, für Müller und seine Bewegung das Schloss Elmau bauen ließ und dieser dorthin umzog, diente Schloss Mainberg zu Beginn des Ersten Weltkriegs auch als Lazarett und Erholungsheim. 1915 wurde es an die Sachs-Familie, die die Innenräume erneut modernisieren ließ, verkauft. Ab 1955 wechselte das Schloss mehrfach seinen Besitzer. 2005 wurde es wiederum umfangreich renoviert und wird heute für öffentliche Veranstaltungen, private Feiern und als Filmkulisse genutzt. (WPD11/S64.31775: Schloss Mainberg, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Mainberg: Wikipedia, 2011)
Nachdem die Engländer zu Beginn des Ersten Weltkriegs Leipzig verließen, wurden die Gottesdienste eingestellt. Das Gebäude wurde der Pfingstgemeinde "Christliche Gemeinde e.V." überlassen, diese nutzte die Kirche bis zu ihrer Zerstörung 1943. Die Ruine wurde nach Kriegsende abgerissen. (WPD11/E55.86449: Ehemalige Kirchen in Leipzig, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Ehemalige_Kirchen_in_Leipzig: Wikipedia, 2011)
Kiautschou war zu Beginn des Ersten Weltkriegs durch das III. Seebataillon besetzt (1400 Mann), das bei Kriegsbeginn durch 3.400 Mann verstärkt wurde. Am 10. August 1914 stellte Japan ein Ultimatum, in dem die vollständige Übergabe des Gebietes verlangt wurde. Am 15. August wiederholten sie ihre Forderung. Der Gouverneur, Kapitän zur See Alfred Meyer-Waldeck, ließ das Ultimatum unbeantwortet und war fest entschlossen, das Pachtgebiet "bis zum Äußersten zu verteidigen". (WPD11/K00.41198: Kiautschou, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Kiautschou: Wikipedia, 2011)
Syrkus wurde in Grodno(Nach anderen Quellen wurde er in Warschau geboren) im damals russisch besetzten Polen als Sohn eines Rabbiners geboren. Nach dem Umzug der Familie nach Warschau machte er dort 1910 seinen Schulabschluss. Syrkus studierte dann Architektur in Wien und Graz. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wechselte er an die Architekturfakultät nach Riga. Als die Universität von Riga nach Moskau evakuiert wurde, setzte auch Syrkus sein Studium in der russischen Hauptstadt fort. Dort traf der 25-Jährige Vertreter der russischen Avantgarde, wie Moisej Jakowlewitsch Ginsburg(Moisej Jakowlewitsch Ginsburg (1892-1946) war ein sowjetischer konstruktivistischer Architekt und Städteplaner) und El Lissitzky. Im Jahr 1918 wechselte er erneut seinen Studienplatz und kehrte nach Warschau zurück. Auch hier konnte er wegen des Anrückens der Roten Armee 1920 sein Studium nicht abschliessen, erneut erfolgte ein Wechsel - diesmal nach Krakau, wo er sich an der Kunstakademie bei Andrzej Pronaszko(Andrzej Pronaszko (1888-1961) war ein polnischer Maler und Hochschullehrer) für Malerei und bei Adolf Szyszko-Bohusz für Architektur immatrikulierte. (WPD11/S65.30767: Szymon Syrkus, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Szymon_Syrkus: Wikipedia, 2011)
Die 2. Garde-Reserve-Division war ein Großverband des Deutschen Heeres und wurde im Rahmen der Mobilmachung zu Beginn des Ersten Weltkriegs gebildet. (WPD11/258.51658: 2. Garde-Reserve-Division, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/2._Garde-Reserve-Division: Wikipedia, 2011)
Zudem erweiterte Max von Gutmann die Unternehmungen seiner Familie beträchtlich. Zwischen 1892 und 1916 erwarb er schrittweise Ländereien in In der Strechen (Rottenmann, Steiermark) im Gesamtumfang von 12.000 Hektar. Wird der von seinem Halbbruder Rudolf von Gutmann (1880-1966) erworbene Grundbesitz bei Kalwang (Steiermark) mitgezählt, so besaß die Familie von Gutmann zu Beginn des Ersten Weltkriegs um die 50.000 Hektar an Grund und Boden. (WPD11/M49.45226: Max von Gutmann, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Max_von_Gutmann: Wikipedia, 2011)
Die TSX wuchs beständig in Größe und Anzahl der gehandelten Aktienwerte. Sie schloss im Jahr 1914 kurzzeitig für drei Monate, aus Furcht vor einer finanziellen Panik zu Beginn des Ersten Weltkriegs. 1934 fusionierte sie mit ihrem Hauptkonkurrenten, der auf Bergbau spezialisierten Standard Stock and Mining Exchange. 1977 führte die TSX das computerbasierte Handelssystem CATS ein. 1997 wurde der Parketthandel eingestellt und ganz auf Computerhandel umgestellt. 1999 wurde Barbara G. Stymiest erste weibliche Präsidentin einer nordamerikanischen Börse. (WPD11/T18.20293: Toronto Stock Exchange, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Toronto_Stock_Exchange: Wikipedia, 2011)
Die 4. Kavallerie-Division war ein Großverband des Deutschen Heeres und wurde im Rahmen der Mobilmachung zu Beginn des Ersten Weltkriegs gebildet. (WPD11/459.96691: 4. Kavallerie-Division (Deutsches Kaiserreich), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/4._Kavallerie-Division_(Deutsches_Kaiserreich): Wikipedia, 2011)
"Ein gellender Schrei zerreißt die Luft" G Schiffsunglück vor Pola zu Beginn des Ersten Weltkriegs: Der Grazer Arzt Hermann Pfeiffer, mit seinem dreijährigen Sohn Überlebender, schildert die Ereignisse. (P14/FEB.01852 Die Presse, 15.02.2014, S. 36; "Ein gellender Schrei zerreißt die Luft"...)
Der Vater meldete sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs freiwillig zu den kaiserlichen Streitkräften (Oberleutnant der Landwehr / Komp.-Führer im 17.Bayerischen Reserve-Inf.-Reg.). (WPD11/W33.79269: Wilhelm Harster, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Harster: Wikipedia, 2011)
Die Friedlichsten, die Gutmütigsten waren von dem Blutdurst wie betrunken", erinnerte sich Stefan Zweig an den Sog der Kriegsbegeisterung, dem kaum einer von Österreichs Intellektuellen zu Beginn des Ersten Weltkriegs widerstehen konnte. Schriftsteller, Gelehrte, Künstler, sie alle waren besoffen von Patriotismus und Nationalismus. Jene wenigen, die nicht in den Chor der Heimattrunkenen einstimmten, verstummten oder wurden geflissentlich überhört. In einem Brief beschreibt Zweig das Gefühl der Isolation, das Kriegsgegner verspürten, und nennt dabei nur einen einzigen Gleichgesinnten: "Alle Wiener Literaten (außer Amann) stehen mir so fern." Paul Amann ist nur noch Thomas-Mann-Kennern geläufig, weil er einen - mit Unterbrechungen - über vier Jahrzehnte gehenden Briefwechsel mit Mann unterhielt. Eine nicht publizierte Diplomarbeit von Robert Gangl und die Erwähnung auf einer Gedenktafel im Wiener Goethe-Gymnasium sind die wenigen heute in Wien auffindbaren Spuren des vertriebenen und vergessenen Literaten, Philosophen und Übersetzers, dessen Hauptaugenmerk dem französischen und deutschen Nationalcharakter sowie der kulturellen und sozialen Stellung des Judentums in Europa galt. (P07/APR.00819 Die Presse, 07.04.2007, S. 4; Die Friedlichsten, die Gutmütigsten waren von dem Blutdurst wie...)
Im Münchner Lenbachhaus startet an diesem Mittwoch eine große Ausstellung über die Künstler August Macke und Franz Marc - und ihre Freundschaft. Rund 200 Exponate, darunter Gemälde, aber auch private Dokumente aus den Jahren 1910 bis 1914, sollen zeigen, wie sich Macke und Marc gegenseitig inspirierten und wie eng und herzlich ihre Freundschaft war. Die Freundschaft der beiden hatte am 6. Januar 1910 mit einem Besuch Mackes in Marcs Münchner Atelier begonnen. Beide Künstler waren zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens noch sehr jung: Macke war gerade 23, Marc knapp 30 Jahre alt. Doch trotzdem dauerte ihr intensiver Austausch nur wenige Jahre. 1914 starb Macke zu Beginn des Ersten Weltkriegs, zwei Jahre später starb auch Marc. Die Ausstellung im Lenbachhaus ist eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn, wo sie bereits im vergangenen Jahr zu sehen war. (LTB15/JAN.02009 Luxemburger Tageblatt, 26.01.2015; ohne Titel)
Es ist in diesem Zusammenhang interessant und bezeichnend, dass der Ausdruck «Romandie» wahrscheinlich erstmals im Jahr 1914 auftauchte - also zu Beginn des Ersten Weltkriegs und zur Zeit des Sprachengrabens zwischen deutscher und welscher Schweiz. Lange Zeit glaubte man, dieser Begriff sei erst in den Zwischenkriegsjahren entstanden. Doch wie der Freiburger Historiker Georges Andrey nachgewiesen hat, findet man ihn bereits im Oktober 1914, in einem Artikel des (französischen) Publizisten Samuel Rocheblave in der «Gazette de Lausanne». (NZZ16/AUG.02067 Neue Zürcher Zeitung, 19.08.2016, S. 15; Nur ein bisschen Brüder)
Das von Eisenbahnenthusiasten bis heute als Nonplusultra einer Schmalspurbahn gepriesene Projekt konnte planmäßig realisiert werden. Man wählte die kleinste Schmalspurbreite ("two feet gauge" - 611 Millimeter) und erzielte so in den Kehren einen minimalen Krümmungsradius von 18 Metern. Man bestellte acht Dampflokomotiven aus den Sharp-Stewart- und Atlas-Werken in Manchester und Glasgow. 1880 wurde der Vizekönig zur Jungfernfahrt auf den ersten 32 Kilometern begrüßt. Am 3. Juli 1881 fand die offizielle Einweihung statt. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden 250.000 Passagiere und 60.000 Tonnen Fracht jährlich befördert. Von 1936 an verkehrten in beide Richtungen je drei Züge pro Tag. (P11/APR.04146 Die Presse, 30.04.2011, S. R1,R2; Schmales Gleis und volle Dampfkraft)
m 14. September 1927 stirbt Hugo Ball im Tessiner Weiler Sant'Abondio-Gentilino an Magenkrebs. Er ist erst 41 Jahre alt, und doch liegt seine Zeit als Mitbegründer des Dadaismus und Pionier des Lautgedichts schon weit hinter ihm. So wichtig der Sohn eines Schuhfabrikanten aus Pirmasens für die Dada-Bewegung war, so rasch hat er sich wieder von ihr abgewandt. Anderes hat ihn interessiert: der Anarchismus Bakunins, die politische Aktion, mehr und mehr aber die katholische Theologie, Mystik und Askese. Der Autor des federleichten, bis heute entzückenden Gauner- und Künstlerromans «Flametti» von 1918, der zu Beginn des Ersten Weltkriegs im Zürcher Niederdorf spielt, verfasst in den 1920er Jahren Werke zum byzantinischen Christentum sowie zu den Folgen der Reformation und widmet dem Freund und Tessiner Nachbarn Hermann Hesse eine ehrerbietige Biografie. Doch sein Tagebuch «Die Flucht aus der Zeit», das die Jahre 1914 bis 1921 umspannt und in Balls Todesjahr bei Duncker & Humblot in München erscheint, führt noch einmal in die bewegten Zeiten des Dichters zurück. Es lässt das denkwürdige Zürcher Jahr 1916 in seiner ganzen widersprüchlichen Vielfalt vor uns erstehen: in einem Kaleidoskop von Anekdoten, programmatischen Notaten und philosophischen Aperçus, die höchst überraschende Streiflichter auf die Anfänge des Dadaismus werfen auch wenn es sich bei dem publizierten Werk nicht um das ursprüngliche Tagebuch, sondern um stark nachbearbeitete, gleichsam objektivierte Texte handelt. (NZS16/JAN.00639 NZZ am Sonntag, 31.01.2016, S. 69; «Was wir Dada nennen, ist ein Narrenspiel aus dem Nichts»)
Was geschah 1915 mit den Armeniern? Zu Beginn des Ersten Weltkriegs lebten im Osmanischen Reich bis zu 2,5 Millionen Armenier. Im Ersten Weltkrieg warf die Regierung in Konstantinopel den Armeniern vor, mit dem Feind, das heißt mit Russland, zu paktieren. Bei der systematischen Vertreibung und Vernichtung der Armenier aus ihren Siedlungsgebieten sollen Historikern zufolge bis zu 1,5 Millionen Menschen ums Leben gekommen sein. Papst Franziskus hat die Massaker als den "ersten Völkermord im 20. Jahrhundert" bezeichnet. Bereits 1987 hat das Europaparlament die Gräueltaten als Völkermord eingestuft. Ähnliche Resolutionen verabschiedeten die Parlamente von mehr als zwei Dutzend Staaten. Warum weigert sich die Türkei, das Unrecht an den Armeniern in vollem Umfang anzuerkennen? (RHP16/JUN.00599 Die Rheinpfalz, 01.06.2016;)
Julie Bikle setzte sich ihr Leben lang für die Schwächsten ein. Nach dem Ersten Weltkrieg sorgte sie sich rund um die Uhr um kriegsgeschädigte deutsche Kinder bis sie vor Erschöpfung selbst zusammenbrach. Verarmt und einsam starb sie 1962 in Kleinandelfingen. Ein neues Buch widmet sich ihrem tragischen Leben. Die Darstellung «Dem fremden kleinen Gast ein Plätzlein decken» von Dorothea Steiner wirkt zwar etwas orientierungslos, doch trägt sie zur überfälligen Rehabilitierung der Winterthurer Wohltäterin bei. 1871 kommt Julie Bikle zur Welt. Ihr Vater ist Deutscher und betreibt in Winterthur Handel mit Furnierhölzern. Als zu Beginn des Ersten Weltkriegs sämtliche Männer der Familie einrücken müssen, übernimmt Julie das Geschäft. Gleichzeitig baut sie während des Krieges die «Ermittlungsstelle für Vermisste» auf. Ihr Engagement sieht Bikle nicht als politische, sondern als humanitäre Aktion. Sie notiert in ihr Tagebuch: «Ich will mir keine unnützen Gedanken über die unverständlichen Ursachen des Weltchaos machen.» (NZZ16/MAR.00913 Neue Zürcher Zeitung, 09.03.2016, S. 18; Winterthurer Wohltäterin)
Im Osmanischen Reich lebten zu Beginn des Ersten Weltkriegs zwischen 2 und 2,5 Millionen Armenier. Im Kampf gegen das christliche Russland warf die osmanische Regierung den Armeniern vor, mit dem Feind zu paktieren. Mit der Festnahme von mehreren Hundert Intellektuellen begann im April 1915 eine systematische Verfolgung und Vernichtung. Nach Schätzungen wurden bis zu 1,5 Millionen Menschen getötet. Die Türkei geht allerdings von deutlich weniger Toten aus. (RHZ16/SEP.03573 Rhein-Zeitung, 03.09.2016, S. 4; Entspannung zwischen Berlin und Ankara tut not)
Frappierende Geistesverwandtschaft verband die Ungleichen, den Gefreiten und den General -- der eine inzüchtiger Sproß eines österreichischen Häuslers, der andere abkünftig vom Schwedenkönig Gustav Wasa (1523 bis 1560); der eine zu Beginn des Ersten Weltkriegs namenloser Infanterist, der andere aufstrebender Karrierist im Range eines Generalmajors und Brigadekommandeurs in Straßburg. (S68/MAR.00207 Der Spiegel, 18.03.1968, S. 54; Krümel in der Hand)
Hätte ihm Johann Praßl nicht in letzter Minute einen Standort in seinem Museum verschafft, es gäbe das lokalhistorisch interessante Gebäude nicht mehr: Das Objekt hat eine bewegte Geschichte hinter sich, wie Praßl berichtet. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hatte die k.u.k.-Militärbauleitung Feldbach in Untergiem nahe dem "Gansterwaldl" beim Kohlenlagerplatz eine Holzbaracke zur Unterbringung des Aufsichtspersonals der beiden Reitinger Stollen errichtet. Dort wurden Lignitkohlenflöze zur Beheizung der Lagebaracken des größten Lagers der Monarchie abgebaut. (K00/JUL.55461 Kleine Zeitung, 25.07.2000, Ressort: Feldbach; Die Geschichte einer Baracke)