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KWIC-Belege zur verlinkten Tabelle (Auswahl)

Partnerwort ‚Jahrzehnts‘

Halbierter Gewinn bei Daiwa Securities. Die gedämpftere Stimmung an Japans Börse hat den Reingewinn des landesweit zweitgrössten Wertschriftenhauses, der Daiwa Securities Group, zwischen Juli und September im Vorjahresvergleich halbieren lassen, und zwar von 34,2 Mrd. auf 17,0 Mrd. Yen (181 Mio. Fr.). Analytiker hatten mit einem leicht höheren Ergebnis gerechnet. Zwar stiegen die Gruppeneinnahmen um 8% auf 211,8 Mrd. Yen und die Kommissionseinnahmen um 7% auf 67,1 Mrd. Yen. Der Netto-Gewinn aus dem Handel mit Wertpapieren tauchte aber um 45% auf 37,8 Mrd. Yen; beim Handel mit Aktien resultierte gar erstmals seit dem Platzen der New-Economy-Bubble zu Beginn dieses Jahrzehnts ein Verlust, und zwar in der Höhe von 5,3 Mrd. Yen. tf. (NZZ06/OKT.04406 Neue Zürcher Zeitung, 27.10.2006, S. 27; Halbierter Gewinn bei Daiwa Securities.)
Natürlich ist auch im kommenden Jahrzehnt mit völlig unerwarteten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu rechnen. Niemand konnte zu Beginn des fünften Jahrzehnts voraussehen, daß eine ganz neue Eigenschaft der Antibiotika, nämlich ihre wachstumsfördernde Wirkung, entdeckt würde. Die Existenz einer erdnahen Zone intensiver harter Strahlung wurde unerwartet im Jahre 1958 nachgewiesen. Wer konnte ahnen, daß die - als gesichert geltende - Farbenlehre der Physik erschüttert werden würde? Es geschah, als Dr. Land kürzlich bei seinen Grundversuchen zur Konstruktion einer Farbfilmkamera auf unerklärbare Phänomene stieß. (Z61/JUN.00112 Die Zeit, 09.06.1961, S. 29; Fahrplan in die Welt von morgen)
Trotz aller Verbote: Gas- und Milzbrand-Bakterien, Ebola- und Pockenviren und andere Toxine liegen in den Waffenkammern vieler Staaten, können im Krieg mit Granaten und Raketen verschossen werden, einen qualvollen Tod bringen. Das Ausmaß der Gefahr ist zu Beginn dieses Jahrzehnts deutlich geworden, als dem Irak ein großes Lager nachgewiesen wurde. (RHZ96/NOV.16886 Rhein-Zeitung, 26.11.1996; B-Waffen: Die verbotene Bedrohung)
Wichtiger jedoch als schnelle Erfolge ist Quique das Gefühl, auf gutem Weg zu sein, aus einem qualitativ gut bestückten und breiten Kader die richtige Mischung gefunden zu haben: eine Balance zwischen den Reihen, die sich taktischem Geschick und psychologischem Einfühlungsvermögen gleichermassen verdankt. In diesen Bereichen haperte es, nachdem Rafael Benitez den Klub in Richtung Liverpool verlassen hatte. Weder Claudio Ranieri noch die interne Lösung António López konnten das hohe Niveau halten. Ranieri, der zu Beginn des Jahrzehnts erfolgreicher in Valencia gearbeitet hatte, versagte vor allem mit der Personalauswahl: 16 Millionen Euro Ablöse wurden für Corradi und Fiore in den Sand gesetzt. Valencia hat die Italiener mittlerweile an Parma bzw. Fiorentina ausgeliehen und bezahlt einen Teil ihrer hohen Saläre. (NZZ06/JAN.01146 Neue Zürcher Zeitung, 10.01.2006, S. 51; Kredite halten Valencia auf Kurs)
FRANKFURT Die Buchbranche stagniert weiter. Handel und Verlage erzielten 2006 ein leichtes Umsatzplus von 1,1 Prozent auf geschätzte 9,3 Milliarden Euro. Immerhin: Nach den Rückgängen zu Beginn des Jahrzehnts gabs zum dritten Mal in Folge einen leichten Zuwachs. (HMP07/JUL.01220 Hamburger Morgenpost, 13.07.2007, S. 36; TELEGRAMM)
Am Anfang war die Welt noch in Ordnung. Mit den Berlinern feierte man zu Beginn des Jahrzehnts noch ihr hundertjähriges Bestehen. 1987 gab er sein einziges Neujahrskonzert mit den Wiener Philharmonikern. Silvester 1988, Ostern 1989 die letzten Konzerte mit den Berliner Philharmonikern in Berlin und Salzburg. Die Trennung von dem Orchester hat Herbert sehr zu schaffen gemacht, obwohl er es sich nach außen nicht anmerken ließ. Als er zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, widmete er sich intensiv der Produktion von Musikvideos. Er rief seine eigene Firma Telemondial ins Leben, um nochmals Werke des Kernrepertoires aufzunehmen. Diese letzten Musikvideos bezeichnete er selber als sein musikalisches Vermächtnis. Mit seinem Tod ging nicht nur für mich eine Welt unter. (NEW10/DEZ.00150 NEWS, 09.12.2010, S. 94,95,96,97,98,99,100; Das waren die 80 er)
Ein Markt mit 80 Millionen Menschen kann von Südostfinnland aus in spätestens 36 Stunden per Lastwagen beliefert werden. Dazu gehören neben den großen russischen Städten auch westliche Städte wie Hamburg, Kopenhagen, Stockholm und Oslo. "Wir sind bereit für diese Herausforderung", sagt der Haminaer Hafenchef Heimo Heikkilä. Als Ergänzung zu den bestehenden Schiffs-, Bahn- und Straßenverbindungen wird bei Kouvola ein ehemaliger Militärflughafen in eine zivile Anlage umgebaut, die vor allem Geschäftsleuten dienen soll. Eines ist klar: Dort, wo zu Beginn dieses Jahrzehnts die finnische Wirtschaftskrise ihren Anfang nahm, herrscht heute Goldgräberstimmung. (U97/OKT.67439 Süddeutsche Zeitung, 16.10.1997, S. 45, Ressort: BEILAGE; Dahinter beginnt der wilde Osten)
Als zu Beginn des Jahrzehnts noch die neuen sozialen Bewegungen das politische Klima mitbestimmten, stellte sich immer wieder die Frage nach der Staatsmacht. Weshalb dürfen Häuser geräumt, Demonstrationen aufgelöst und Gesetzesverletzungen bestraft werden? "Das Gewaltmonopol des Staates muß außer Diskussion stehen - Wir diskutieren es" war der Titel einer Veranstaltung, an der die heutige Politologieprofessorin Ingeborg Maus teilnahm. Die Auseinandersetzungen um die Startbahn West beherrschten Anfang der Achtziger das Rhein-Main Gebiet. Klarer Fall, daß dieses wichtige Thema auch seinen Platz im Club Voltaire hatte. Als 1981 das Kabarett "Theater Collage" dort auftrat, erschien auch ein vermeintlicher Werbetexter auf der Bühne. Sein Auftrag war es, Slogans für die umstrittene Piste zu entwerfen. (R97/SEP.75324 Frankfurter Rundschau, 25.09.1997, S. 17, Ressort: STADTTEIL-RUNDSCHAU; Das Jahrzehnt der Widersprüche: Kohls geistig-moralische Wende und rot-grüne)
Zu Beginn des neuen Jahres hat das Management der Deutschen Bank die Ärmel aufgekrempelt, zugepackt und umgemodelt. Das Geschäft mit den Privatkunden, eine von vier Abteilungen des Unternehmens, soll durch eine neue Struktur eine "höhere Schlagkraft" erhalten. Damit werden beim Branchenführer die Veränderungen fortgesetzt, die bereits zu Beginn des Jahrzehnts begonnen wurden. Seither wurden vier selbständige Sparten eingerichtet, Vorstände dafür berufen, die Konzernführung neu geordnet, und wurde das Unternehmen regional neu gegliedert. (R97/JAN.01710 Frankfurter Rundschau, 09.01.1997, S. 15, Ressort: WIRTSCHAFT; Deutsche Bank möchte im Geschäft mit Privatkunden mehr verdienen / Weitere)
Da ist der Streit um die Steuerpolitik. Zur Erinnerung: George W. Bush und seine Republikaner hatten zu Beginn des Jahrzehnts mit zwei bis Silvester 2010 befristeten Gesetzen die Tributlast aller Amerikaner massiv gesenkt. Im Wahlkampf hatte Obama versprochen, alle US-Bürger mit einem Jahreseinkommen von unter 250 000 Dollar sollten ihren Rabatt behalten dürfen. Die Reichen hingegen, das geböten die soziale Gerechtigkeit wie die miserable Lage der Staatsfinanzen, sollten ab 2011 draufzahlen. (U10/DEZ.00985 Süddeutsche Zeitung, 07.12.2010, S. 4; Obama an der Gabelung)
Der Hauptdarsteller Charles Ray hatte 1926 den Zenit seiner Popularität bereits lange überschritten. Zu Beginn des Jahrzehnts war er recht bekannt für seine Darstellung etwas naiver junger Männer, die vom Land in die Stadt kommen, um dort allerlei peinliche Situationen zu überstehen. Der Versuch, wie Richard Barthelmess eine eigene Produktionsgesellschaft zu gründen, endete 1925 im finanziellen Desaster und Ray musste als schlecht bezahlter Angestellter von MGM die Schulden abbauen. Der Versuch, mit Paris ein Come-Back zu starten, scheiterte. Crawford berichtete später, wie verzweifelt und mutlos Ray während der Dreharbeiten gewesen sei. (WPD11/P41.10632: Paris (Film), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Paris_(Film): Wikipedia, 2011)
Die beiden neuen Gesellschaften sollen ihren Sitz ebenfalls auf Bermuda haben. Alle drei Unternehmen wollen zusammen zunächst die gleiche Dividende wie die bisherige Tyco International ausschütten, nämlich 40 Cent je Aktie. Ziel der strategischen Neuausrichtung ist eine Mehrung des Shareholder Value. Der Börsenkurs ist im Zuge der schweren Skandale bei Tyco zu Beginn des Jahrzehnts tief in den Keller gesaust und hat sich seither nie mehr erholt. Manche Analytiker bezweifeln allerdings, dass die Teilung viel bringen wird. Am Freitagmorgen sackte der Kurs zunächst um fast 9% auf $ 27.70 ab. Zuvor hatte er im Zuge der Spekulationen über eine mögliche Aufbrechung des Konzerns an Terrain gewonnen. (NZZ06/JAN.01975 Neue Zürcher Zeitung, 14.01.2006, S. 21; Tyco wird aufgeteilt)
Die Ankündigung von Stellenstreichungen bei der Lufthansa beunruhigt die Belegschaft zu Recht. Doch das rechtzeitige Gegenlenken könnte Schlimmeres verhindern, zumal die Airline betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Insofern kann die Strategie der Lufthansa Vorbild für andere Unternehmen sein. Betriebe, die sich rechtzeitig auf oftmals unvermeidliche Sparkurse begeben, stehen am Ende der Krise besser da als zögerliche Konkurrenten. Aufs Tempo kommt es an. Viele deutsche Unternehmen haben schon zu Beginn dieses Jahrzehnts bewiesen, dass sie in schwieriger Lage schnell reagieren können und haben dadurch auf dem Weltmarkt Boden gutgemacht. (DPA09/JUL.25368 dpa, 16.07.2009; «Westfälische Nachrichten» (Münster) zu Lufthansa)
Genau in dieses Konzept paßte das zu Beginn dieses Jahrzehnts von der SPD geforderte Projekt eines einzigen großen Fonds, an den Großfirmen Teile ihrer Gewinne abführen sollten. (S78/AUG.00145 Der Spiegel, 14.08.1978, S. 66; Die Welle rollt)
Der Schutz von eigenen Bürgern in Krisen im Ausland zählt zu den legitimen nationalen Interessen eines Staates - und damit auch zu den Aufgaben der Armee. Amerikaner, Franzosen, Belgier und viele andere haben dies immer wieder demonstriert. Bis zur politischen Zeitenwende zu Beginn des Jahrzehnts aber bestand in Deutschland bei Politikern und Bevölkerung der Konsens, daß die Bundeswehr nur das Territorium der Republik verteidigen soll. Hie und da beteiligte man sich in moderatem Ausmaß an NATO-Aktivitäten innerhalb des Bündnisgebietes, die als weitgehend "ungefährlich" eingestuft wurden - etwa an der Schnellen Eingreiftruppe der NATO. Als man in den siebziger Jahren die Notwendigkeit erkannte, eine Anti-Terror-Einheit aufzustellen, geschah dies mit der GSG 9 im Rahmen des Bundesgrenzschutzes. Die deutsche Bundespolizei, nicht die Bundeswehr, befreite also 1977 die Geiseln in Mogadischu. (U97/SEP.59029 Süddeutsche Zeitung, 13.09.1997, S. 4, Ressort: MEINUNGSSEITE; Rambos und Rekruten)
Das ist kein typisches Schicksal im Klub der hoch entwickelten Industriestaaten, sondern durchaus ein spezifisch deutsches Problem: Die Zahl der Beschäftigten wird zwischen 2016 und 2025 jedes Jahr um einen halben Prozentpunkt sinken, während sie im Mittel der OECD-Länder im selben Zeitraum um ein halbes Prozent jährlich wachsen sollte. Auch in gut vergleichbaren europäischen Ländern wie Frankreich und Italien dürfte sie leicht steigen oder zumindest konstant bleiben. Die fehlenden Arbeitskräfte wirken sich direkt auf das Potenzialwachstum aus: Zu Beginn des kommenden Jahrzehnts dürfte es in der größten europäischen Volkswirtschaft auf unter ein Prozent sinken - der Hälfte des OECD-Durchschnitts. (P12/FEB.02000 Die Presse, 15.02.2012, S. 15; OECD-Bericht: Gehen Deutschland die Arbeitskräfte aus?)
Die allmonatlichen Arbeitslosenquoten hält Matthias Knuth für wenig aussagekräftig. Wichtiger als die Quote sei der Übergang von Erwerbslosigkeit in Beschäftigung. Diese Übergänge waren in den 90er Jahren geringer als in den 80er Jahren. Zu Beginn dieses Jahrzehnts stieg die Zahl derer, die aus Erwerbstätigkeit oder einer betrieblichen Ausbildung arbeitslos wurden, während die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in einen neuen Job stagnierten. Diese Tendenz hat sich erst in den vergangenen zwei Jahren umgekehrt. (VDI07/JUN.00007 VDI nachrichten, 01.06.2007, S. 4; Die Quote sagt wenig über Arbeitslosigkeit)
Unabhängig vom Anlageort stiegen die Privatvermögen weltweit um fünf Prozent auf insgesamt 168 Billionen Dollar. Auch hier gab es große regionale Unterschiede. Während die Zuwachsraten in Westeuropa und Nordamerika von jeweils über sechs auf gut vier beziehungsweise knapp zwei Prozent sanken, betrug das Plus im Raum Asien/Pazifik erneut mehr als 13 Prozent. Zu Beginn des kommenden Jahrzehnts wird Asien Nordamerika als vermögendste Region der Welt ablösen. (U16/JUN.01137 Süddeutsche Zeitung, 08.06.2016, S. 15; Auszug aus dem Paradies)
MARLON ROUDETTE: Bekanntwurde er als eine Hälfte des Duos Mattafix, das Mitte des vergangenen Jahrzehnts die Charts eroberte. Doch zu Beginn dieses Jahrzehnts beweist der Londoner Marlon Roudette, dass er es auch solo kann. Sein Song «New Age» stürmte die Spitze der deutschen Charts, sein Debüt-Solo-Album «Matter Fixed» schaffte es auf Platz sechs. Nun will und kann er sich live beweisen in Berlin (16.), Köln (18.) und Frankfurt/Main (19.). ( http://dpaq.de/gXTSN (DPA11/NOV.13001 dpa, 29.11.2011; (Tourneekalender) Rock- und Popkonzerte im Dezember 2011)
Die Berufungskammer des Obersten Gerichts stiess den richterlichen Beschluss vom Dezember 2007 jedoch letzten Monat um. Im Urteil vom 16. Juli lässt das dreiköpfige Gremium kein gutes Haar am vorausgegangenen Entscheid. In der Urteilsbegründung heisst es, die kenyanische Antikorruptionskommission (KACC) sei vom Gesetzgeber beauftragt, Korruptionsfälle zu untersuchen; da im gesetzlichen Auftrag die Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden explizit aufgeführt sei, stehe der Zuständigkeit der KACC, in der Schweiz oder anderswo Rechtshilfe einzuholen, nichts entgegen. Nach Ansicht der KACC verändert das revidierte Urteil, das abschliessend ist, die Rechtslage des blockierten Rechtshilfeverfahrens in der Schweiz grundlegend. Beim Anglo-Leasing-Skandal geht es um insgesamt 18 Staatsaufträge im ursprünglichen Umfang von rund 1 Mrd. Fr., die zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts von korrupten Politikern und Beamten mit Hilfe von Mittelsmännern eingefädelt worden waren. In 11 der 18 Einzelfälle führen Spuren in Form von Tarnfirmen oder ihren Niederlassungen in die Schweiz. In sechs Fällen wurden aus der kenyanischen Staatskasse geplünderte Gelder im Gesamtwert von 170 Mio. Fr. auf Schweizer Bankkonten parkiert (NZZ 9. 10. 07 und 7. 4. 09). (NZZ10/AUG.01559 Neue Zürcher Zeitung, 13.08.2010, S. 21; Ein Stich gegen Kenyas Korruption)
Innerhalb des überschaubaren Zeitraums von drei Jahren bleibe Rosenthal börsennotiert und soll ähnlich eng angebunden werden wie zu Beginn dieses Jahrzehnts der Kristallglashersteller Waterford. Marke, Produktion und Börsennotierung solle man allerdings "emotional" trennen, meinte Barnes. (U98/MAI.32799 Süddeutsche Zeitung, 09.05.1998, S. 29, Ressort: WIRTSCHAFT; Porzellanhersteller Rosenthal auf dem Weg zur Genesung)
Grössere Probleme scheint Kabila mit den Mai-Mai-Milizen zu haben. Diese vor allem aus Jugendlichen der Völker Nandé und Hundé bestehenden Banden haben zu Beginn dieses Jahrzehnts in Nordkivu eine Art Kleinkrieg gegen die in den fünfziger Jahren aus Ruanda eingewanderten Hutu und Tutsi begonnen. Nach dem Völkermord in Ruanda schlugen sie sich auf die Seite der Hutu und waren massgeblich an der Drangsalierung und Vertreibung der Tutsi im Raum Massisi beteiligt. (E96/DEZ.31643 Tages-Anzeiger, 27.12.1996, S. 7, Ressort: Ausland; Rebellion gefährdet Goldvorkommen)
Das von Hicks basierend auf den Überlegungen von Keynes entwickelte IS-LM-Modell spiegelt eine sehr optimistische Sicht vom Wirken der Wirtschaftspolitik. Dieser Optimismus findet in der Empirie jedoch keine Entsprechung. Man betrachte etwa den "New Deal", den der amerikanische Präsident Franklin Delano Roosevelt in der Depression der dreissiger Jahre der Wirtschaft verschrieben hatte. Trotz der massiven Erhöhung der Staatsausgaben erreichte die Arbeitslosenquote 1938 wieder das hohe Niveau von 1932. Auch in den späten siebziger Jahren erreichte die Zahl der Arbeitslosen wieder das Niveau zu Beginn des Jahrzehnts, obwohl die Politik während längerer Zeit versucht hatte, die Wirtschaft mit einer expansiven Fiskalpolitik und mit der Lockerung der monetären Zügel wieder auf Touren zu bringen. Die anhaltend schlechte Verfassung der japanischen Volkswirtschaft konnte ebenfalls nicht mit keynesianischen Rezepten belebt werden. Stattdessen hat sich ein enormer Schuldenberg von 140% des BIP angehäuft. Damit erreicht Japans Schuldenquote den höchsten Wert unter den Industrieländern. G Angebotsschocks als Ursache (NZZ02/DEZ.04183 Neue Zürcher Zeitung, 28.12.2002, S. 23; ohne Titel)
Die Frauen sind in der hessischen Landesverwaltung stark im Kommen. Gut 22 Prozent der 31 093 Vollzeitbeschäftigten im höheren Landesdienst waren Mitte vergangenen Jahres weiblich und damit 21,5 Prozent mehr als zu Beginn des Jahrzehnts, berichtete das Statistische Landesamt. Mitte 1991 hätten die Frauen nur 19 Prozent der damals 30 022 Beschäftigten des höheren Landesdienstes gestellt. Die Frauen stellen dabei fast ein Viertel (24,9 Prozent) der vollzeitbeschäftigen Angestellten und gut ein Fünftel (21,8 Prozent) der vollzeitbeschäftigten Beamten des höheren Dienstes. Motorräder im Kommen (R97/MAR.18232 Frankfurter Rundschau, 08.03.1997, S. 24, Ressort: HESSEN; Kassel meldet Ausgabenrekord)
Je 13 angehende Energieelektroniker und Industriemechaniker sowie sechs Industriekaufleute haben im Großkraftwerk Mannheim (GKM) ihre zwei-, drei- beziehungsweise dreieinhalbjährige Ausbildung begonnen. Seit 1996 bildet das GKM jährlich etwa 30 junge Menschen aus, das sind fast zehn mehr als zu Beginn dieses Jahrzehnts. Vorstand und Betriebsrat haben eine Ausbildungsquote von zehn Prozent in diesem Jahr verwirklicht und eine Übernahmequote von 25 Prozent erreicht; das sind zwei Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Diese Zahlen zeigen, daß das GKM über Bedarf ausbildet, um damit möglichst vielen jungen Menschen mit einer hervorragenden Ausbildung bessere Startchancen ins Berufsleben zu eröffnen. (M98/OKT.83200 Mannheimer Morgen, 20.10.1998; GKM stellt mehr Azubis ein)
Büchenbeuren kaufte von der damaligen Reichsvermögensstelle eine zerlegte Baracke, die zu Beginn des Jahrzehnts als Unterkunft für die französischen Besatzungstruppen in Düren diente. Diese Fachwerkkonstruktion wurde in Büchenbeuren auf einem 3 Meter hohen Ziegelsockel wieder aufgebaut, da die Baracke allein für die Reckturner zu niedrig war. (RHZ99/JUN.19740 Rhein-Zeitung, 28.06.1999; "Neue" Jahnhalle stärkt Büchenbeurer "Wir-Gefühl")
Seine Karriere im Filmgeschäft begann Tomblin Ende der 1940er Jahre als third assistant director. In den 50er Jahren arbeitete er als assistant director vor allem für das Fernsehen. Als Drehbuchautor war er in den Jahren 1967/68 an drei Folgen der britischen Fernsehserie Nummer 6 beteiligt, von der er auch drei Episoden als Regisseur inszenierte. Als Produzent begleitete er die komplette Produktion von Nummer 6. Den Hauptdarsteller Patrick McGoohan hatte er bereits zu Beginn des Jahrzehnts bei den Dreharbeiten zur Serie Geheimauftrag für John Drake (Danger Man) kennengelernt und gemeinsam entwickelten und produzierten sie ihre gemeinsame Reihe mit Nummer 6. (WPD11/D56.33677: David Tomblin, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/David_Tomblin: Wikipedia, 2011)
Das war sicherlich mal im Mittelalter das gute Privileg eines Königs gegenüber den Kronvasallen. Zu Beginn des zweiten Jahrzehnts im 21. Jahrhundert wirkt diese Art jedoch einfach deplatziert. (RHP10/JAN.01838 Die Rheinpfalz, 16.01.2010, S. 26; „Einfallslose Veranstaltung“)
Die Neuerungen sind Resultat eines jahrelangen Tauziehens zwischen Brüssel und den Banken. Frits Bolkestein (heute 74), der damalige Binnenmarktkommissar der EU, peitschte zu Beginn des Jahrzehnts eine Verordnung durch, wonach grenzüberschreitende Euro-Transfers unter bestimmten Bedingungen nicht mehr kosten dürfen als innerhalb der jeweiligen EU-Länder. Da die Banken die weiterhin hohen Kosten für Auslandsüberweisungen nicht mehr den Kunden belasten konnten, entschlossen sie sich zu Verbesserungen beim Zahlungsverkehr und gründeten 2002 den European Payments Council. (RHZ08/JAN.19877 Rhein-Zeitung, 24.01.2008; Einfacher Geldtransfer in Europa)
Dieser Baum ist in Mülheim schon lange gefällt, das Spiel ist ein Mythos. Burhan beginnt mit einer Initiation: Vier Choristen weihen ihre Mitstreiter in den Kult ein, hüllen sie in Mönchskutten. Aus einem Faß wird der Wein geschöpft, den Dionysos den Menschen brachte. Sie wiegen ihre Körper und drehen sich im Kreis, schwenken ihre Arme in Trance; Burhan hat die Chorszenen von Ronit Land choreographieren lassen. Die Bewegungen laufen verlangsamt ab, in angedeuteter Laszivität, wie vom Rausch des Weines befreit und gehemmt, Minimal Music kontrastiert dies mit einer gläsernen symphonischen Dynamik. Burhan versteht es, den Text als modernes Mysterienspiel zu bebildern, doch niemals auszudeuten. Die Chorszenen durchweht ein ähnlicher Antikenenthusiasmus, wie ihn zu Beginn unseres Jahrzehnts diedie große Pariser Atridentetralogie von Ariane Mnouchkine ausmachte. (U97/JAN.04420 Süddeutsche Zeitung, 22.01.1997, S. 14, Ressort: FEUILLETON; Trink, Gigolo! Tanz, Gigolo!)
Es vergeht kaum noch eine Woche, ohne daß neue Fusions- oder Übernahmepläne lanciert werden. Aus der angekündigten Hochzeit zwischen San Paolo und IMI wird mit einer Bilanzsumme von 342 Billionen Lire (rund 340 Milliarden Mark) einstweilen die mit Abstand größte Bankengruppe Italiens hervorgehen. Die Führungsspitzen der beiden Institute signalisierten bereits, daß sie für weitere Allianzen mit nationalen oder ausländischen Banken offen sind. Die voranschreitende Privatisierung der Finanzbranche, die zu Beginn des Jahrzehnts noch zu 80 Prozent unter den Fittichen des Staates stand, der wachsende internationale Wettbewerb und das Herannahen der Währungsunion haben Italiens Banker schlagartig aus ihrer Lethargie gerissen. "In wenigen Monaten treiben die großen Banken nun voran, wogegen sie sich jahrzehntelang gesperrt haben: Umstrukturierungen, Konzentrationsvorhaben und Allianzen", kommentierte das Finanzblatt "Il Sole 24 Ore" den Aufbruch im italienischen Finanzgewerbe. Der Chefökonom des Mailänder Geldinstituts Credito Italiano, Lorenzo Stanca, spricht gar vom "Jahr Null des Bankensektors in Italien". Beim Start in die neue Ära lasten allerdings schwere Hypotheken auf den Kredithäusern. Die im internationalen Vergleich kleinen italienischen Banken leiden infolge ihres aufgeblähten Personalstocks - insgesamt wird von einem Überhang von mindestens 40 000 Beschäftigten ausgegangen - unter den höchsten Arbeitskosten Europas. (U98/FEB.11158 Süddeutsche Zeitung, 16.02.1998, S. 23, Ressort: WIRTSCHAFT; Italiens Banken im Fusionsfieber)
Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen von den GRÜNEN, Sie können noch so viel schreien, Sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zu Beginn des letzten Jahrzehnts im Deutschen Bundestag eine Debatte über die Frage gegeben hat: Wird Griechenland in die Eurozone aufgenommen, ja oder nein? (PHE/W18.00081 Protokoll der Sitzung des Parlaments Hessischer Landtag am 25.08.2011. 81. Sitzung der 18. Wahlperiode 2009-. Plenarprotokoll, Wiesbaden, 2011)
Auch extreme Wetterereignisse wie Dürreperioden, Hitzewellen und tropische Wirbelstürme träten heute häufiger und mit größeren Folgeschäden auf, als noch zu Beginn des Jahrzehnts vermutet worden war. Für weite Landstriche der Erde erwarten die Forscher extreme Temperaturen, in Indien und Australien bis zu 50 Grad Celsius. (T09/FEB.03789 die tageszeitung, 25.02.2009, S. 8; Mehr Steppen, schnelleres Schmelzen)
Die schlechte Nachricht: Anders als bei früheren Rezessionen kommt der Anstieg der Armut diesmal nicht nach einer Reihe sehr guter Jahre, sondern nach einem Jahrzehnt, in dem die Einkommen der Durchschnittsamerikaner kaum gestiegen, für viele sogar gefallen sind. Das macht die politische und soziale Brisanz der Situation aus. Das Wall Street Journal spricht von einem "verlorenen Jahrzehnt" für die amerikanische Mittelschicht. Das mittlere Familieneinkommen ging von 2000 bis 2009 um 4,8 Prozent zurück, und dies trotz eines kräftigen Aufschwungs zu Beginn des Jahrzehnts. Die Aussicht auf Besserung ist gering. Dies erklärt zum Teil die Wut vieler Amerikaner, die sich gegen den Präsidenten und die Demokraten richtet. (U10/SEP.02824 Süddeutsche Zeitung, 18.09.2010, S. 25; Verlorenes Jahrzehnt)
Dafür ist ein langer Atem nötig. Widmer rechnet mit einer Zeitspanne von sechs bis acht, allenfalls auch zehn Jahren. Die letzte grössere Reform für eine Beschleunigung des Gerichtshofs, die zu Beginn des Jahrzehnts (ebenfalls an einer Ministerkonferenz) aufgegleist wurde, ist erst teilweise in Kraft. Das 14. Zusatzprotokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) wurde von Russland noch nicht ratifiziert. Es erlaubt unter anderem die Behandlung bestimmter Fälle durch einen Einzelrichter oder durch drei Richter (statt wie heute sieben). Einige Staaten haben die Bestimmungen des 14. Protokolls unter sich bereits in Kraft gesetzt. (NZZ09/OKT.02934 Neue Zürcher Zeitung, 20.10.2009, S. 11; Entschlackungskur für den Gerichtshof in Strassburg)
Es hat zu Beginn des Jahrzehnts anders ausgesehen. Seit 1993 Ministerpräsident im Freistaat, seit 1999 CSU-Chef, hatte Stoiber die Macht in einer Weise bei sich konzentriert wie vor ihm nicht einmal Franz Josef Strauß. Stoiber war oben, kraftvoll, unangefochten und davon getrieben, dass er nicht nur Bayern, sondern Deutschland retten wollte. Er holte sich 2002 die Kanzlerkandidatur gegen Angela Merkel, rang ihr beim Wolfratshauser Frühstück den Vortritt ab. Er ist gescheitert, wenn auch knapp. 6000 Stimmen fehlten Union und FDP gegen Rot-Grün. »Das hat ihn jahrelang beschäftigt,« sagt ein Vertrauter. Möglicherweise noch im letzten Jahr, in jenen Tagen, da er die CSU in die Krise stürzte, sich erst alle Optionen offen hielt, dann für ein Ministeramt in Berlin entschied und kurz darauf mit wehenden Rockschößen gen Bayern flüchtete. (NUN06/SEP.03243 Nürnberger Nachrichten, 28.09.2006; Stoibers Bilanz zum 65. Geburtstag ist durchwachsen - Er hat die CSU zu beispiellosen Siegen geführt, aber auch nahe an den Abgrund)
So brachte die Phase von 1975 bis 1982 hoch innovative Gipfel hervor, wie heute Nicholas Bayne von der London School of Economics urteilt. Spätestens zu Beginn des letzten Jahrzehnts waren sie dann aber in die Jahre gekommen. Seit 1995 sucht man nach einer Neubestimmung im Zeichen der Globalisierung. (Z01/107.03420 Die Zeit (Online-Ausgabe), 18.07.2001; Unter der Last des Programms [S. 19])
Seit Saisonbeginn zeichnet der 31-Jährige für die zweite Mannschaft des FC Olympia Lampertheim verantwortlich. Der Labor-Mitarbeiter, der zurzeit in Bad Dürkheim wohnt, erlernte bei der SpVgg Sandhofen das Fußballspielen, war in der Jugend aber auch beim ASV Feudenheim am Ball. Danach war es immer wieder sein Heimatverein Sandhofen, zu dem es Marc Rode zog. Zu Beginn des Jahrzehnts spielte Rode auch für den FC Olympia Lampertheim. Bevor er dort als Trainer arbeitete, war er Übungsleiter beim SC Käfertal. (M08/APR.29114 Mannheimer Morgen, 17.04.2008, S. 14;)
Auch der Deutsche Philologenverband hat am Freitag in Göttingen wieder zum Lehrerstudium geraten: Spätestens 1995 würden wieder Lehrer, besonders für weiterführende Schulen, gebraucht. Es dürfe den Gymnasien nicht so gehen, wie den Hochschulen, die von den Studenten unerwartet überrannt worden seien, sagte Verbandssprecher Elmar Stuckmann. Die Zahl der Schüler in den weiterführenden Schulen und die Übertrittquote zu den Gymnasien steige. Dazu komme, daß zu Beginn des nächsten Jahrzehnts eine große Zahl von Lehrern pensioniert werde. "Wenn ein Lehrerstudent (T89/MAI.14300 die tageszeitung, 06.05.1989, S. 31; 400 neue Stellen für LehrerInnen)
Umgekehrt werden in Genf trotz hoher Nachfrage weniger Wohnungen gebaut. Das trieb die Preise noch weit höher als in Zürich, wo die anhaltend starke Wohnbautätigkeit die Steigerung immerhin eindämmen konnte. Das gilt ebenso für den Bau von Mietwohnungen, der in den letzten Jahren in Genf als Folge verschärfter Vorschriften zusammengebrochen ist. Derzeit steigen dort auch die Mieten auf hohem Niveau munter weiter. Im Vergleich zu Genf ist das Angebot in Zürich gut, und die Mieten, die zu Beginn des Jahrzehnts noch stark stiegen, stagnieren seit einiger Zeit. (NZZ07/OKT.04217 Neue Zürcher Zeitung, 25.10.2007, S. 55; Am Zürichsee wird Wohneigentum für die meisten unerschwinglich)
Mitverantwortlich dafür ist ein Mann, der an maßgeblicher Stelle bereits dem dritten Papst zuarbeitet: Christoph Schönborn. Der Kardinal personifiziert zu Beginn seines dritten Jahrzehnts auf dem Stuhl des Wiener Erzbischofs wie kaum ein anderer den Wandel, wie ihn die katholische Kirche vollzogen hat. Immerhin war es Schönborn, der für Johannes Paul II. unter der Ägide Joseph Ratzingers, des späteren Benedikt XVI., den Katechismus verfasst hat. Der wieder zeichnet sich - nicht nur, aber an entscheidenden Stellen doch - durch rigide, kasuistische Herangehensweise aus. (P15/OKT.00216 Die Presse, 02.10.2015, S. 2; Richtungskämpfe in der Kirche? Franziskus hat längst gewonnen)
Was macht eigentlich Jürgen Schrempp? Es ist ruhig geworden um den früheren Shooting-Star. Zu Beginn des Jahrzehnts hatte er aus dem eher biederen schwäbischen Traditionsunternehmen Daimler mit den Zukäufen so renommierter Marken wie Chrysler, Mitsubishi und Hyundai einen Global Player zu schmieden versucht. Dass sich der Konzern, dem er vorstand, damit hoffnungslos übernommen hatte, merkte man erst 2005 nach seinem nicht ganz freiwilligen Abgang. (NUZ07/MAI.01450 Nürnberger Zeitung, 15.05.2007, S. 2; Daimler stößt Chrysler ab - Ende eines Global Players)
Frühkindliche Bildung, meine Damen und Herren, Sprachkompetenz schon vor Eintritt in die Schule war einer der Kernpunkte dessen, was wir im Rahmen der PISA-Diskussion (Abg. Nikolaos Sakellariou SPD: Klassengröße! Das hat etwas mit der Klassengröße zu tun!) seit Vorlage der Zahlen zu Beginn dieses Jahrzehnts diskutieren. Wir haben mit dem Orientierungsplan eine gute Grundlage für die Arbeit im Kindergarten geschaffen. Wir befinden (Volker Schebesta) uns an diesem Punkt genau auf der Linie, die wir in der Koalitionsvereinbarung festgelegt haben. (PBW/W14.00040 Protokoll der Sitzung des Parlaments Landtag von Baden-Württemberg am 27.02.2008. 40. Sitzung der 14. Wahlperiode 2006-2011. Plenarprotokoll, Stuttgart, 2008 [S. 2684])
Nach Kräften tunneliert wurde zu Beginn des letzten Jahrzehnts auch in Österreich, aber anstelle einer klaren politischen Mehrheit regieren seit der Wende wieder die Großkoalitionäre. (FLT12/MAR.00270 Falter, 14.03.2012, S. 6; Nicht nur die Ungarn sehnen sich nach der starken Hand)
"Familien- und Bildungsökonomie" an der FU Berlin nach ihrer Kenntnis der einzige in Deutschland ist, der die Familien explizit im Titel führt. Vielleicht ein Beleg dafür, dass der Kampf um die Bedeutung des Themenfeldes, zu dem es früher bei den Jahrestagungen des Vereins für Socialpolitik kaum Papiere gab, noch ausgetragen wird. Wobei es der 49-Jährigen immer wichtig war, ihre Erkenntnisse in die Politik zu tragen. Sie ist keine für die ätherische Grundlagenforschung. "Ich fand es schon immer eine Herausforderung, mich zu fragen, was die Politik oder auch die Gesellschaft aus unserer Forschung lernen können." Sie erinnert sich an Treffen im Bundeskanzleramt zu Beginn des Jahrzehnts, "als Familienthemen teilweise noch weiche Themen waren". Freundlich ausgedrückt: Der amtierende Kanzler Gerhard Schröder hatte zuvor von "Gedöns" gesprochen. Und Spieß? Ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern legte den Beratern des Kanzlers präzise Kosten-Nutzen-Rechnungen vor, was zum Beispiel ein Ausbau der Kinderbetreuung für Alleinerziehende bringen könnte. (U15/OKT.01056 Süddeutsche Zeitung, 08.10.2015, S. 21; Jetzt mal sachlich, bitte)
Viel zu beschreiben bleibt ohnehin nicht mehr. Es häufen sich die Zeichen der Erschöpfung in der amerikanischen und westeuropäischen Gesellschaft. War die Libertinage nur ein kurzes Zwischenspiel in der insgesamt eher prüden und lustfeindlichen Kulturgeschichte des Abendlandes? "Ich begriff, daß wir einer Welt der vollkommenen sexuellen Gleichgültigkeit entgegenschwebten", schrieb zu Beginn dieses Jahrzehnts Botho Strauß, ein Seismograph unter den deutschen Dichtern. "Verschlossene Menschen, tief versonnen, weit woanders in ihrem ganzen Wesen, tauchen ruhig und schwerelos an die Oberfläche des Menschlichen, wenn eine pornografische Chimäre sie lockt, tauchen auf, nur um ein vorgespieltes Bild, ein reizvolles Figurenspiel zu erfüllen, und tauchen dann wieder hinunter. Ohne Harm und ohne Hoffnung. Ihr Besuch im Menschenreich gilt dem Wunderland der Obszönität." (Z88/JAN.00252 Die Zeit, 22.01.1988, S. 37; Der ferne Klang der Lust)
Während Jahren verzeichneten ausländische Direktinvestitionen (FDI) in den postkommunistischen Volkswirtschaften Osteuropas ein stetes Wachstum. Mit der Dominanz ausländischen Kapitals erhöhte sich dabei auch die Verletzlichkeit der Region gegenüber weltwirtschaftlichen Verwerfungen, wie das Übergreifen der globalen Krise gezeigt hat. Im Zuge knapperer Geldmittel, höherer Risikoscheu und unausgelasteter Produktionskapazitäten sind die FDI jüngst markant gesunken. So erwartet das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW), dass 2009 die FDI-Zuflüsse höchstens die Hälfte des Vorjahresniveaus erreichen werden. Auf länderspezifische Prognosen will man sich zwar nicht festlegen; für die neuen EU-Staaten Ostmitteleuropas wird der Zufluss aber auf rund 20 Mrd. EUR geschätzt - eine Summe, die dem Niveau zu Beginn dieses Jahrzehnts entsprechen würde. Heterogene Entwicklung (NZZ09/JUN.01268 Neue Zürcher Zeitung, 10.06.2009, S. 21; Schwache Magnetkraft Osteuropas)
Zusammenhängende Biotope sind längst die Ausnahme. Bereits zu Beginn des Jahrzehnts gab es Lücken, die bis zu 15 Prozent des Grünen Bandes in Deutschland ausmachten. Neue Strassen und Brücken wurden gebaut. Industriegebiete entstanden. Die industrielle Landwirtschaft breitete sich aus. Intensive Landwirtschaft ist von Übel für benachbarte Biotope. Extensiver Ackerbau stört hingegen das Leben selten gewordener Arten kaum. Fachleute haben errechnet, dass 64 Prozent der Flächen des Grünen Bandes in Deutschland gefährdet sind. In der Werra-Aue bedroht es der Kiesabbau, im Südharz die Gipsgewinnung. Die Grenze hat zudem nicht überall dieselbe Struktur. An manchen Stellen waren Todesstreifen samt Kolonnenweg nur knapp 100 Meter breit, anderswo 150 und mehr. (NZZ16/AUG.00765 Neue Zürcher Zeitung, 09.08.2016, S. 7; Schnitte im Grünen Band)
Dabei galt noch Bernankes Vorgänger Alan Greenspan als Halbgott, dem Politiker und Bürger lange bedenkenlos vertrauten. Jetzt gerät Bernanke ausgerechnet deswegen unter Druck, weil er die Politik Greenspans fortsetzte: im Krisenfall die Zinsen radikal senken und den Geldhahn aufdrehen. So machte es Greenspan beim Crash der New Economy zu Beginn des Jahrzehnts, und so - nur noch in viel größerem Umfang - machte es auch Bernanke beim Ausbruch der derzeitigen Finanzkrise. (T09/DEZ.02716 die tageszeitung, 19.12.2009, S. 11; Mann des Jahres bleibt Fed-Chef)
Vorabendserien im Fernsehen pflegten bislang ein romantisches Bild vom Försterberuf. Dabei sah die Wirklichkeit vor kurzen noch ganz anders aus. Mit tiefgreifenden Reformen zu Beginn des Jahrzehnts versuchte die öffentliche Hand als größter Waldbesitzer hierzulande, die Waldbewirtschaftung rentabler zu machen. Reviere wurden vergrößert, Personal in Forstverwaltungen abgebaut. Die Karriereaussichten von Fachhochschul- oder Uni-Absolventen mit Abschluss im Forstwesen tendierten damals im öffentlichen Dienst, dem bedeutendsten Arbeitgeber in diesem Bereich, gegen Null. (U11/NOV.01844 Süddeutsche Zeitung, 12.11.2011, S. V2/13; Generalisten im Unterholz)