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KWIC-Belege zur verlinkten Tabelle (Auswahl)

Partnerwort ‚Jahrtausends‘

Die ersten architektonischen Beiträge des Christentums tauchten in Rovio erst zu Beginn des zweiten Jahrtausends unserer Zeitrechnung auf. Im Jahre 1213 gründete der Bischof von Como, Giacomo della Torre, die Kirchengemeinde Rovio. Vorher hatte diese offenbar zu Riva San Vitale gehört, dem damaligen Mittelpunkt eines bedeutenden Kirchsprengels am Südarm des Lago di Lugano. Von der ehemaligen Bedeutung Riva San Vitales (das auch heute noch etwa viermal soviel Einwohner wie Rovio zählt) zeugen immer noch das Bapisterium und die Zentralkirche Santa Croce. Das um 500 nach Christus erbaute Bapisterium ist der älteste Sakralbau der Schweiz und zugleich das einzige noch aufrecht stehende frühchristliche Baudenkmal im Tessin; die ungefähr 1000 Jahre später errichtete Zentralkirche Santa Croce dagegen blickt von einem Hang herab auf ihre Schäfchen und gilt als eines der imposantesten Bauwerke des Übergangs von der Renaissance zum Barock. (U92/NOV.02219 Süddeutsche Zeitung, 10.11.1992, S. 0; Über Katzen und Ketzer)
Die Zahl der Gefangenen mit psychischen Problemen ist in den vergangenen Jahren in die Höhe geschossen. Zu Beginn des Jahrtausends waren es noch gut 400 Personen, heute über 700. Das schlägt sich in den Kosten nieder, denn ein Platz in einer geschlossenen Einrichtung für solche Täter mit der entsprechenden Therapie kostet pro Tag über 1000 Franken. * SCHWEIZ 3 (A16/JUL.08588 St. Galler Tagblatt, 22.07.2016, S. 1; Kantone fordern vom Bund mehr Geld für den Strafvollzug)
Der IVD begründet diese Entwicklung mit der Entspannung des Wohnungsmarkts von 1990 bis zu Beginn des neuen Jahrtausends. Erst seit vier Jahren würden die Mieten wieder steigen, vor allem in den Großstädten. Schick sieht darin einen Nachholeffekt nach 15 Jahren sinkender oder stabiler Mieten: «Zum einen ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Stadt, und zum anderen wohnen immer mehr Menschen in Single-Haushalten. (DPA13/JAN.15991 dpa, 29.01.2013; (Zusammenfassung 1630) Immobilienverband erwartet nur moderaten Anstieg der Mieten (Foto - Archiv))
Letztendlich gilt zu Beginn des dritten Jahrtausends: Es ist nicht entscheidend, was, sondern dass kommuniziert wird. Kommuniziert wird die Kommunikation. Wir telefonieren mal wieder. Schon vor hundert Jahren vermerkte die Gartenlaube, die Welt sei dabei, "ein einziges großes Plauderstübchen" zu werden. Keiner hat dieses Plauderstübchen und seine Bewohner schöner beschrieben als Franz Kafka: "Sie wurden vor die Wahl gestellt, Könige oder Kuriere zu sein. Nach Art der Kinder, wollten sie alle Kuriere sein, deshalb gibt es lauter Kuriere. Und so jagen sie, weil es keine Könige mehr gibt, durcheinander und rufen einander selbst ihre sinnlos gewordenen Meldungen zu. Gerne würden sie ihrem elenden Leben ein Ende machen, aber sie wagen es nicht wegen des Diensteides. (U01/MAR.04485 Süddeutsche Zeitung, 21.03.2001, S. V2/16; Im Plauderstübchen Welt)
Die Großzügigkeit konnte man sich leisten, nachdem zu Beginn des Jahrtausends die Regierung eine dramatische Erhöhung der Rundfunkgebühr von 107 auf 150 Euro genehmigt hatte und die boomende Wirtschaft die Einnahmen nur so sprudeln ließ. 2007 nahm RTE allein durch Werbung 245 Mio. Euro ein und machte einen Profit von 26,5 Mio Euro. Rücklagen wurden offenbar kaum gebildet. Das Mitleid mit RTE hält sich so auch in Grenzen. Mit Marktanteilen von 25 beziehungsweise 12,1 Prozent seiner beiden Fernsehkanäle ist der Sender zudem Marktführer: "Wie ein Unternehmen, das 200 Mio. Euro garantierte (Gebühren-)Einnahmen hat, mit fast 100 Mio. in die roten Zahlen rutschen kann, muss geprüft werden", fordert der ehemalige RTE-Mann und heutige Konkurrent, David Harvey. (P09/JUL.02714 Die Presse, 21.07.2009, S. 24; Eires ORF: Kein Mitleid)
Ihre führende Position will die Insel auch mit zwei innovativen Bauprojekten untermauern - und so gleich zu Beginn des neuen Jahrtausends die Weichen für die Zukunft stellen: Im Frühjahr 2001 soll die neue Erlebniswelt "Aquatania" in Westerland ihre Pforten öffnen - 18 Millionen Mark wird dieses innovative Projekt kosten. "Aquatania" verspricht den Besuchern eine Reise über "die Insel der Seefahrer und Entdecker". In überdimensionalen "Erlebniskapseln" laden computergesteuerte Aktionsfelder zum Spielen und Experimentieren ein. So informiert das "Meer der Sterne" über die Navigation auf See, das "Meer der Tiefe" zeigt die Flora und Fauna der Ozeane, während im "Meer der Stimmen" die Laute von Walen und anderen Tieren erklingen. Den Höhepunkt stellt ein Simulator dar, in dem die Besucher eine virtuelle Fahrt durch das Meer erleben. (B00/FEB.14767 Berliner Zeitung, 19.02.2000; Die Insulaner wollen die Natur schützen, aber nicht unter der Käseglocke [S. 89])
Dann sollen mehr als fünf Millionen Kubikmeter Wasser täglich in Libyens Norden fließen, wo sich Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung des Wüstenstaates konzentrieren. Der gigantische Kostenaufwand von insgesamt geschätzten 25 Mrd. Dollar und finanzielle Engpässe Ende der 80er Jahre haben Gadafi nicht davor abgeschreckt, die Verwirklichung seines Traumes von der blühenden libyschen Wüste, einem "Garten von Eden", voranzutreiben. Wenn das Öl schon zu Beginn des nächsten Jahrtausends zur Neige geht, dann - so träumt der Revolutionsführer - sollte Libyen sich nicht nur selbst ernähren, sondern sogar Wasser, Gemüse und Früchte an seine unter einer wachsenden Wasserkrise leidenden arabischen Nachbarn liefern können. (N91/AUG.09914 Salzburger Nachrichten, 30.08.1991; "Achtes Weltwunder" oder eine Verrü cktheit?)
Einmal war er schon nah dran am großen Putt. Zu Beginn des neuen Jahrtausends gewann Woods hintereinander US Open, British Open, PGA-Championship und US-Masters. An sich sind das ja alle Großereignisse, um die es geht. Aber auch hier holt den Athleten die "Bürokratie" ein: Der Grand Slam blieb ihm verwehrt, da es ihm nicht binnen eines Kalenderjahres gelungen war. Der Titelgewinn beim Masters kam 2001 zu spät. (P08/APR.01320 Die Presse, 10.04.2008, S. 36; Alle jagen wieder Tiger Woods)
Daraus lässt sich im Moment nur ein Schluss ziehen: Amerika ringt zu Beginn des neuen Jahrtausends um seinen Kurs, Gore und Bush stehen dabei für die unterschiedlichen Positionen: Mehr Staat oder weniger Staat. Zusammenarbeit mit andern Ländern oder einseitige Durchsetzung strategischer Interessen in der Welt. Schuldenabbau oder Steuergeschenke. Die Alternativen sind klar, die Lösung nicht. Für den neuen Präsidenten und die Führer im US-Kongress wird es deshalb darauf ankommen, den Mut zur Zusammenarbeit zu finden und in den kommenden Tagen auf Provokationen zu verzichten. (N00/NOV.51859 Salzburger Nachrichten, 10.11.2000, Ressort: WELTPOLITIK; Amerika ringt um seinen Kurs)
Ob Deutschland mit einem 600 Kilometer nach Osten verlagerten Zentrum zu Beginn des nächsten Jahrtausends im Gleichgewicht, im Einklang mit sich selbst sein wird, entscheidet sich im benachteiligten und gedrückten Osten. Da liegt Berlin mittendrin. Ein Votum gegen Berlin hätte die Spaltung der beiden Landesteile vertieft, den Weg zur Einheit zumindest noch langsamer und entbehrungsreicher gemacht. Wenn Teilung nur durch Teilen überwunden werden kann, müssen zuerst jene Opfer bringen, die Volk und Staat repräsentieren: die Abgeordneten und die Beamten. Wahre Solidarität wirkt durch schmerzhaften Verzicht glaubwürdiger. Steuerzuschläge und angepaßte Tarifverträge genügen nicht. (U96/JUN.40137 Süddeutsche Zeitung, 20.06.1996, S. 4, Ressort: MEINUNGSSEITE; Der Deutschen Hauptstadt)
Im Stadtsaal findet am Samstag der Brigaderapport der Panzenbrigade 11 statt. Der Kommandant der Brigade, Brigadier Arthur Stacher, wird einleitend unter dem Titel «Die Panzerbrigade 11 zu Beginn des neuen Jahrtausends» einen Rück- und Ausblick machen. Anschliessend stellt Divisionär Alfred Rouiler, Chef Doktrin der Armee, Fakten, Überlegungen und Visionen zur neuen Armee vor; der Titel seines Referats lautet «Armee XXI». Nach einem kurzen Konzert des Spiels der Panzerbrigade 11 spricht der ehemalige Botschafter Dieter Chenaux-Repond zum Thema «Welche Rolle für die Schweiz im heutigen Europa?»has. (A00/JAN.05209 St. Galler Tagblatt, 21.01.2000, Ressort: WV-WIL (Abk.); Panzerbrigade 11 tagt am Samstag in Wil)
Wer von Papst Johannes Paul II. zum Abschluss des Heiligen Jahres eine visionäres Apostolisches Schreiben erwartet hat, der muss nun leise enttäuscht sein. "Novo Millennio Ineunte", das Dokument zu Beginn des neuen Jahrtausends, blickt über weite Strecken zurück auf fröhliche Jugendliche, betende Pilger und versammelte Bischöfe. "Schön war's", hört man das Kirchenoberhaupt durch die Zeilen hindurch zufrieden seufzen, schön war's, das Jahr, auf das er so lange hingelebt und -gearbeitet hatte. (U01/JAN.01093 Süddeutsche Zeitung, 08.01.2001, S. 4; Der Papst und der göttliche Plan)
Diese Minuten und vor allem das, was daraus in den folgenden Monaten von Juristen und auch Medien gemacht wurde, haben den damals ohnehin schon angeschlagenen Ruf des Welfenprinzen arg ramponiert. Der 55 Jahre alte Prinz war zu Beginn dieses Jahrtausends in Blättern schon mit dem Beinamen "Pinkel-Prinz" versehen worden, weil er an einen Pavillon auf der Expo in Hannover uriniert hatte. Auch hatte er sich mit derben Beleidigungen und Angriffen auf Journalisten eine besondere Reputation erworben. Da schien der "Vorfall Kenia", wie der Richter die Angelegenheit trocken nennt, in die Reihe zu passen. (U09/JUN.02163 Süddeutsche Zeitung, 16.06.2009, S. 10; „Irgendwas stimmt hier nicht”)
Erfunden wurde das Geodreieck - damals noch im eigentlichen Wortsinn - von den ägyptischen Geometern zu Beginn des dritten Jahrtausends v. Chr. als sog. Konstruktions-Remen, einem gleichschenklig-rechtwinkligen Vermessungsdreieck für die, nach den jährlichen Nilschwemmen notwendigen Feldvermessungen. Seine Katheten betrugen genau 20 römische Digiti, seine Hypotenuse 28 (der um 20 2 / 28 minus eins, das heißt etwa ein Prozent längeren) Digiti der alten ägyptischen Königselle, womit die irrationale Zahl 2 praktisch beherrscht wurde. (WPD11/G00.11163: Geodreieck, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Geodreieck: Wikipedia, 2011)
LUXEMBURG - Waren Pelletöfen noch zu Beginn des neuen Jahrtausends eine Seltenheit, ist der Markt für die Alternative zum klassischen Kamin in den letzten Jahren stark angewachsen. Diese Art zu heizen ist einfacher und sauberer als die konventionelle mit Brennholz und bietet trotzdem die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre. Die Kosten für Pellets sind im Vergleich zu anderen Brennstoffen wie Öl oder Gas relativ konstant. Dies scheint sich durch die Nachhaltigkeit des Holzes auch in den kommenden Jahren nur geringfügig zu ändern, auch wenn Fachleute heute wegen der hohen Nachfrage vor einem sehr schnell ansteigenden Preis warnen. (LTB14/JUL.03113 Luxemburger Tageblatt, 30.07.2014; Energiealternative mit Tücken)
SZ: Warum hatte der Crash zu Beginn dieses Jahrtausends, im Gegensatz zu 1929, fast keinen Einfluss auf die reale Wirtschaft? (U04/OKT.04067 Süddeutsche Zeitung, 22.10.2004, S. 25; „Parallelen sind unverkennbar”)
Von Rebecca Clarkes rund 100 Kompositionen wurden nur 20 zu ihren Lebzeiten gedruckt, und ihr Werk geriet weitgehend in Vergessenheit. Nennenswertes öffentliches Interesse begann sich erst seit einer Rundfunksendung anlässlich ihres 90. Geburtstages zu regen, und zu Beginn des neuen Jahrtausends wuchs das Interesse an ihrer Musik weiter. Wesentlichen Anteil daran hat die 2000 gegründete Rebecca Clarke Society. Diese fördert das Werk Clarkes durch Konzerte, Uraufführungen, Einspielungen und Publikationen. Spezielles Interesse gilt der Veröffentlichung bislang unpublizierter Werke aus Clarkes Nachlass, denn gut die Hälfte ihres Werkes (wie auch die meisten ihrer Schriften) ist noch unveröffentlicht. So wurde "Binnorie", ein zwölfminütiges Lied auf Grundlage keltischer Volksmusik, erst 1997 entdeckt und 2001 uraufgeführt. 2002 erfolgte die Uraufführung zweier 1907 bzw. 1909 komponierter Violinsonaten. Im gleichen Jahr erschien Morpheus für Viola und Klavier im Druck. (WPD11/R17.97502: Rebecca Clarke, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Rebecca_Clarke: Wikipedia, 2011)
Das war übrigens auch schon anders, zu Beginn des Jahrtausends, als mit der Einführung des Euro die wirtschaftsschwachen Staaten im Süden Europas plötzlich so kreditwürdig wie der Norden wurden, obwohl ihre Wirtschaftskraft dies nicht hergab und sie sich zu günstigen Konditionen bis über beide Ohren verschuldeten. Das Geld der Investoren floss also in den Süden, und Deutschland war der "kranke Mann Europas" mit einer Rekordarbeitslosigkeit von mehr als fünf Millionen in der amtlichen Statistik Registrierten. Aus dieser Phase arbeiteten sich die Deutschen unter Schmerzen heraus: mit der Agenda 2010, die den Arbeitsmarkt flexibilisierte, aber auch die Sozialleistungen einschränkte, die Unternehmen durch interne Reformen. (U16/OKT.03162 Süddeutsche Zeitung, 22.10.2016, S. 10; Land des Schwächelns)
Vielleicht ist Martin Walser ja gar nicht der großmächtige Goliath der deutschen Sprache, der so gern ein David sein möchte und sich deshalb immer dann, wenn er mit gefährlich aussehenden Wörtern fuchtelt, darüber wundert, daß das Feuilleton seine Davidspflicht tut. Vielleicht ist er in Wahrheit der Parsifal der deutschen Literatur, der mit staunenden Augen durch den dunklen Wald der Welt wandert, um zu lernen, was es mit der Erlösung auf sich hat. Jedenfalls blickt er zu Beginn seines neuen Buches, das seine im letzten Jahrfünft entstandenen Aufsätze versammelt und damit auch zu einer Chronik der deutschen Aufgeregtheiten zu Beginn des dritten Jahrtausends geraten ist, geradezu erlöst auf das Wort Erlösung, als er es Adorno unvermutet im letzten Abschnitt der "Minima Moralia" verwenden sieht: "Egal, ob wir noch erlösbar sind oder nicht, allein der Gebrauch des Wortes Erlösung ist wenigstens eine Erlösung aus dem Richtig/Falsch-Dilemma." Und gewiß klingt in dem am Ende des Bandes abgedruckten, im Jahre 2002 anläßlich eines Gesprächs mit dem Bundeskanzler gehaltenen Vortrag, der nicht das Geschichtsgefühl, sondern "ein Geschichtsgefühl", nämlich das Walsersche, zum Thema hat, auf höchst Walsersche Weise bei dem Versuch, das Wort Nation zu definieren, der Nachhall eines Parsifal-Motivs an: "Man kann nämlich durch Empfinden wissend werden." (F05/501.07397 Frankfurter Allgemeine, 28.01.2005; Wilder Kanute im Dichterelement Mit dem Morgenstern der Selbstgewißheit: Martin Walsers Essays)
"Soll das am Ende unseres Jahrhunderts und zu Beginn eines neuen Jahrtausends wieder normal sein? Wird dessen ungeachtet zur Tagesordnung übergegangen?" (RHZ99/NOV.08525 Rhein-Zeitung, 13.11.1999; Auch der geschändete Friedhof - ist ein Zeichen unserer Zeit)
Letztlich repräsentiert der Nikkei mit seinem Zickzack-Kurs vor allem die japanische Politik: Sie weiß nicht, wohin sie eigentlich will. So hat das Börsenbarometer zu Beginn des Jahrtausends fast 60 Prozent seines Werts verloren. Bis zum April des Jahres 2003 stürze er auf 7607 Punkte und damit auf das Niveau vom Anfang der 80er-Jahre. Japans Wirtschaft hat parallel dazu nicht genauso viel von ihrer Wirtschaftskraft verloren oder seither wieder gewonnen. (U07/JUL.04790 Süddeutsche Zeitung, 28.07.2007, S. 23; Kommentare)
Während die Nord-Affi von den hohen Rohstoffpreisen lebt, leiden die meisten anderen Unternehmen in Deutschland genau darunter; doch sie leiden weniger als in früheren Jahren. Selbst der hohe Kurs des Euro, der in der Vergangenheit - wie schon bei der D-Mark - oft den Export bremste und damit jeden noch so leichten Aufschwung, bereitet den Betrieben heute weniger Kummer als früher. Den Grund dafür kann man in den Unternehmen selbst besichtigen, vor allem aber in den Werkshallen: Die meisten Konzerne wurden in den vergangenen Jahren, unter dem Druck der Globalisierung, von Grund auf umgebaut, ihre Fabriken produzieren effizienter denn je. Die Gewinne sprudeln deshalb nach der Krise zu Beginn des Jahrtausends wieder kräftig. (U07/JUL.04368 Süddeutsche Zeitung, 26.07.2007, S. 25; Wo der Aufschwung zu Hause ist)
Wie der TTSV gestern in einer Pressemitteilung schrieb, sei dem TTSV durch die unberechtigen Vorwürfe ideeller Schaden entstanden. Der TTSV und sein Präsident würden aber nicht gegen Heinz Lienhard wegen falscher Anschuldigung zurückklagen: «Der TTSV und Reinhold Zepf möchten mit diesem Goodwill das Vergangene endlich begraben. Allen Tierfreunden wünscht der TTSV, zu Beginn des neuen Jahrtausends im eigenen Interesse wie auch im Interesse unserer Mitgeschöpfe, künftig ein friedliches Mit- oder Nebeneinander. (A00/JAN.01646 St. Galler Tagblatt, 08.01.2000, Ressort: TB-THG1 (Abk.); Tierschützerstreit begraben)
Wohl nicht von ungefähr, wählte der Bürgermeister diesen Weg des Vortrages: Er machte erst einmal in voller Tragweite klar, wie schnell auch Kelsterbachs legendärer Finanzspeck schwinden, die Stadt das Schicksal vieler Nachbarn teilen könnte. Deshalb ist in Kelsterbach auch weiterhin unpopuläres Sparen angesagt. Vermutlich muß dabei sogar noch zugelegt werden. Vor allem aber dürfen keine neuen Begehrlichkeiten aufkommen. Sonst droht zu Beginn des neuen Jahrtausends der einst so volle Kelsterbacher Sparstrumpf nur noch eine Episode im kommunalen Geschichtsbuch zu sein. (R98/MAI.38470 Frankfurter Rundschau, 14.05.1998, S. 6, Ressort: LOKAL-RUNDSCHAU; Prächtig in Szene gesetzt hat der Kelsterbacher Bürgermeister Erhard Engisch)
Bundespräsident Roman Herzog will rechtzeitig zum Jahreswechsel Schulden machen. Eigentlich sei er Optimist und denke deshalb, daß der Jahreswechsel 1999/2000 nicht mit einem Computercrash beginne, sagte Herzog gestern bei einer Veranstaltung über die neuen Technologien in Berlin. Sicher würden am 1. Januar 2000 Flugzeuge richtig fliegen und Fahrstühle weiter fahren. Auch sei er überzeugt, daß die Bankkunden zu Beginn des Jahrtausends noch alles Geld auf dem Konto wiederfänden. Dennoch baue er vor: "Ich werde dafür sorgen, daß meine Konten überzogen sind, falls trotzdem was passiert", kündigte er schmunzelnd an. (M99/MAI.27903 Mannheimer Morgen, 04.05.1999; Herzog will Schulden machen)
Heute spielen soziale Unterschiede in Großbritannien eine wesentlich größere Rolle als in anderen westlichen Ländern. Auch der Wohlstand ist extrem ungleich verteilt. Zu Beginn dieses Jahrtausends besaß ein Prozent der Bevölkerung 23 Prozent des gesamten Vermögens. Gleichzeitig lebten 12,4 Millionen Briten unterhalb der Armutsgrenze, das sind 22 Prozent der Bevölkerung. (Z05/MAR.00374 Die Zeit (Online-Ausgabe), 17.03.2005; Arm, aber selbstbewusst)
Haubrich hat ihren Schöpfungszyklus - den sie textlich mit dem "Gesang der Schöpfung" begleitet - vor dem Hintergrund geschaffen, dass die Menschheit zu Beginn des dritten Jahrtausends vor großen globalen Herausforderungen steht, ihre ethisch-moralische Entwicklung aber mit dem rasanten wissenschaftlich-technischen Fortschritt nicht mithalten könne. Baus: "Es ist ein Appell, achtsam zu sein - damit Zukunft möglich ist. Die Ausstellung ist ein Aufruf zu neuer Besinnung." Eva-Maria Stettner (RHZ05/MAR.20699 Rhein-Zeitung, 18.03.2005; Gegen das Vergessen und Verdrängen)
Der weltgewandte Außenseiter führte die Berliner SPD in den Sechzigern in Bereiche, die jetzt, zu Beginn des neuen Jahrtausends, unerreichbar scheinen: Von damals über 61 Prozent der Wählerstimmen blieben beim Wahldebakel vor einem Dreivierteljahr ganze 22,4 Prozent. (S00/JUN.00452 Der Spiegel, 26.06.2000, S. 42; Zwischen Hauptstadt und Kiez)
Nur wenige Jahre später schwingt das Pendel zurück, und auf einmal soll alles ganz anders sein. Der einst kranke Mann Europas hat nach Ansicht der beiden Autoren des Buches «Fette Jahre», Bert Rürup, der einst dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vorstand, und des Chefökonomen beim «Handelsblatt», Dirk Heilmann, eine glänzende Zukunft vor sich. Auf die mageren Jahre zu Beginn des Jahrtausends sollen viele fette Jahre folgen, denn 2030 werde Deutschland unter den zehn führenden Wirtschaftsnationen das höchste Pro-Kopf-Einkommen vor den Vereinigten Staaten und Japan haben, lautet die Prognose der Autoren. (NZZ12/APR.00349 Neue Zürcher Zeitung, 04.04.2012, S. 31; Deutschland ein Musterschüler?)
"Während zu Beginn des neuen Jahrtausends Fettflecken in Siegen den Status von Kunst erhielten, mussten die jahrhundertealten und wertvollen Rubensbilder im Oberen Schloss um ihren Erhalt zittern", wirft der Erzähler im Krimi beiläufig ein. (RHZ01/OKT.09690 Rhein-Zeitung, 13.10.2001; Detektiv über den Wolken)
In der Hirten-Kultur läßt die Vielfalt der Fellzeichnungen und Hornformen noch auf rege Züchtertätigkeit schließen. Doch dann, zu Beginn des letzten vorchristlichen Jahrtausends, schwinden Art- und Formenreichtum. Die Kunst der in stumpfsamtigen Farben komponierten Bilder, urteilt Hugot, verfällt zu "einem kindischen, aller Anmut beraubten Schematismus, der wiederum von einer unbeholfenen Sgraffitomalerei abgelöst wird". (S76/JUN.00069 Der Spiegel, 07.06.1976, S. 186; Menschen des Morgens)
Wer wissen will, wie es in Zukunft um die gesetzlichen Rentenfinanzen bestellt ist, der fragt bei den Experten des Basler Thinktanks nach. In der deutschen Politik hat das Tradition. Das Prognos-Institut hat für die Bundesregierung schon Vorhersagen über Beitragssätze und Rentenhöhe erstellt, als die Sozialminister noch Norbert Blüm oder Walter Riester hießen. Und beinahe jedes Mal, wenn die Prognos-Experten einen Blick in die Zukunft warfen, folgte irgendwann eine große Reform: das Ende der sogenannten Frühverrentung in den Achtzigerjahren, Blüms demografischer Faktor in den Neunzigern oder Riesters neue Privatvorsorge zu Beginn des Jahrtausends. (S16/AUG.00016 Der Spiegel, 06.08.2016, S. 16; Das 600-Milliarden-Ding)
Daraus lässt sich im Moment nur ein Schluss ziehen: Amerika ringt zu Beginn des neuen Jahrtausends um seinen Kurs, Gore und Bush stehen dabei für die unterschiedlichen Positionen: Mehr Staat oder weniger Staat. Zusammenarbeit mit anderen Ländern oder einseitige Durchsetzung strategischer Interessen in der Welt. Schuldenabbau oder Steuergeschenke. Die Alternativen sind klar, die Lösung nicht. Für den neuen Präsidenten und die Führer im US-Kongress wird es deshalb darauf ankommen, den Mut zur Zusammenarbeit zu finden und in den kommenden Tagen auf Provokationen zu verzichten. (A00/NOV.76940 St. Galler Tagblatt, 09.11.2000, Ressort: TB-AKT (Abk.); Mit wem - und wohin?)
Vielleicht war es gerade die außersportliche Enthaltung, die Woods diese Aura verlieh. In vorher und nachher unerreichten 683 Wochen, die dieser unnahbare Golfer zu Beginn des Jahrtausends an der Spitze der Weltrangliste verbrachte, drehte sich der Golfplanet um die Woods'sche Achse, alles stand in Bezug zum Jahrhunderttalent, in den USA gilt er noch heute als bekannteste Athlet der Welt - sportartübergreifend. Verantwortlich für diese Entwicklung Woods war der Woods der Phase eins: der Titeljäger. (U16/DEZ.00139 Süddeutsche Zeitung, 01.12.2016, S. 37; Neuer Schwung)
Die Österreicher erwarten das Jahr 2001 mit gebremstem Optimismus. 44 Prozent sind zu Beginn des neuen Jahrtausends zuversichtlich gestimmt, 48 Prozent skeptisch oder besorgt. Das ergab die am Mittwoch veröffentlichte traditionelle Silvesterumfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes Imas bei rund 1000 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ausgewählten Personen. (P00/DEZ.46946 Die Presse, 28.12.2000, Ressort: Chronik; Gebremster Optimismus in Österreich)
Neben dem Telemetrie-Forschungsprojekt sorgte der Wirbel um das Liebesleben der Störchin dafür, dass «Prinzesschen» bundesweit bekannt wurde. Das Sommerhalbjahr verbrachte das höchst eigenwillige Tier seit 1993 immer im Raum Loburg. Nach glücklichen Jahren mit ihrem Brutpartner «Jonas» machte die Störchin zu Beginn des neuen Jahrtausends mit heftigen Attacken auf das Storchenmännchen Schlagzeilen. Grund: «Jonas» hatte sich eine andere Brutpartnerin gesucht. Mehrfach verjagte «Prinzesschen» die Nebenbuhlerin und deren Jungen aus dem Horst in Loburg, musste jedoch 2004 schließlich klein beigeben und sich ihrerseits nach einem neuen Partner umschauen. Das ZDF widmete der Störchin erst im Vorjahr eine größere Dokumentation. (DPA07/JAN.02558 dpa, 07.01.2007; (Feiertagswiederholung) Deutschlands wohl bekannteste Störchin «Prinzesschen» ist tot (Mit Bild vom 5.1.))
In der Regionalliga spielte der SVW in den darauf folgenden Jahren vorne mit. Erst zu Beginn des Jahrtausends ging es für drei Jahre zurück in die Landesliga. und 2003/04 gelang zur Überraschung aller sogar die Rückkehr in die Regionalliga Ost, wo man sich bis zu dieser Saison relativ problemlos halten konnte. (NON09/MAR.15353 Niederösterreichische Nachrichten, 24.03.2009, S. 63; Danke für 15 Jahre Topsport)
Hundertprozentige Erfolgschancen können auch Ärzte jenen werdenden Müttern, die ihr Baby pünktlich zu Beginn des neuen Jahrtausends zur Welt bringen wollen, nicht garantieren. Laut Untersuchungen kommen 95 Prozent aller Säuglinge nicht zum errechneten Stichtag zur Welt. Sondern entweder 14 Tage davor oder danach. Für große Verwirrung sorgen die "heißen Daten", die von einigen Medizinern für die exakte Familienplanung genannt werden. Die Termine, die im Kalender rot angekreuzt werden sollten, beginnen mit dem 18. März - und enden nach Ostern, am 9. April... Aber bei der Auswahl einer seriös kalkulierten Liebesnacht kann laut einhelliger Meinung von Frauenärzten nur ein persönliches Gespräch mit einem Experten helfen. Das ist auch der Rat von Dozent Erich Hafner, Oberarzt an der gynäkologischen Abteilung im Wiener SMZ Ost. (O99/MAR.32336 Neue Kronen-Zeitung, 18.03.1999, S. 10; Verwirrung um Liebesstunde für Superbaby 2000)
Ebenfalls am Mittwoch hat das Europäische Währungsinstitut (EWI) seinen Konvergenzbericht veröffentlicht, den man in der Himmelpfortgasse wohl weniger gern lesen wird. Denn dort steht klipp und klar, daß es nicht genügen wird, das Budgetdefizit ein paar Zehntelprozentpunkte unter dem Maastricht-Limit von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu stabilisieren, wie dies das Finanzministerium in den kommenden Jahren offenbar zu praktizieren gedenkt. Sondern daß Österreich, um die zu erwartenden finanziellen Belastungen zu Beginn des kommenden Jahrtausends zu bewältigen, das Budgetdefizit noch erheblich senken beziehungsweise auf ein ausgeglichenes Budget hinarbeiten wird müssen. Wenn nämlich die Defizitquote auf dem insgesamt sehr guten Stand von 1998 bleibt - und so sieht es derzeit aus -, dann würde die Staatsverschuldung erst im Jahr 2010 unter dem im Maastricht-Vertrag angepeilten Wert von 60 Prozent des BIP sinken. Wenn überhaupt, denn gerade in den Jahren um 2010 droht Österreich von der Alterspyramide her ein massiver Pensionierungsschub, der die Staatsfinanzen stark belasten könnte. (P98/MAR.12479 Die Presse, 26.03.1998, Ressort: Seite Zwei; Auf halbem Weg)
Shackleton ist heute einer der großen Namen im Dubstep, jenem Clubmusik-Genre, das zu Beginn des Jahrtausends in London entstand und dessen gedrosselte, verstolperte Rhythmen und tiefe Bässe an eine Kombination aus urgemütlichem Dub Reggae und überdreht-hektischem Drum and Bass denken lassen. In der prestigeträchtigen Mix-Reihe des Labels Fabric, das vom gleichnamigen Londoner Club betrieben wird, ist Shackleton daher bestens aufgehoben. (T11/JAN.02339 die tageszeitung, 19.01.2011, S. 15; Der Hightech-Derwisch tobt)
- Auf der Leipziger Messe für textile Raumgestaltung Comfortex wurden in diesem Monat die neuen Wohnfarben präsentiert. Edles Grau mit einem Schuss Rot oder Lila, warme Braun- und Nougattöne sowie Aubergine und Lila für Modemutige seien die Trendfarben zu Beginn des neuen Jahrtausends, hieß es. (B99/SEP.84060 Berliner Zeitung, 22.09.1999; Neue Wohnfarben für die textile Raumgestaltung: Grau, Braun, Lila [S. I])
Bern, vier Jahre vorher. Die freisinnige Schweiz überschlägt sich fast vor Amerikabegeisterung. Die industrielle Potenz der Nordstaaten hat soeben den demokratisch-aristokratischen, traditionellen agrarischen Süden im weitaus blutigsten Krieg der amerikanischen Geschichte - Weltkriege, Korea, Vietnam und erst recht Irak inbegriffen - niedergerungen. Die schlecht informierten Schweizer glauben, es sei nur um Demokratie und Menschenrechte gegangen, die Unionsarmee habe die Sklavenhalter vertrieben, wie sie selber zwanzig Jahre vorher im Sonderbundskrieg die Jesuiten.Nicht erst zu Beginn des dritten Jahrtausends meinte man in Amtsstuben und Wohnzimmern an Aare und Limmat genau zu wissen, wer gut und wer böse sei im fernen Amerika. Der ermordete Präsident Lincoln wird fast als Heiliger verehrt, die auf ihn folgenden korrupten Politiker und Generale in Washington gelten allesamt als grosse Helden. Männerchöre und Schützenvereine senden Grussadressen an den Potomac, und Regierungsratskandidaten schwadronieren von den «Sister Republics».Bei so viel Zeitgeist muss natürlich, wie immer, auch Bundesbern dabei sein. Auf Antrag einiger besonders begeisterter Kantons-vertreter beschliesst der Ständerat am 28. Oktober 1865 kurzerhand, das «Bundesrath-Haus» (heute Bundeshaus West von EDA und EJPD), wo damals auch die Bundesversammlung tagte, mit den bewunderten siegreichen Politikern und Generalen aus Amerika in der Stunde ihres Triumphes ausmalen zu lassen. (WWO10/MAR.00172 Weltwoche, 25.03.2010, S. 40; Der Maler und sein General)
Was die Regierung für den Ehestandort Deutschland tat In den neunziger Jahren hat die Fachwelt intensiv über die Defizite des "Ehestandorts Deutschland" diskutiert. Nun, zu Beginn des neuen Jahrtausends, resümiert der "risor silvaticus" in der Fachzeitschrift Arbeit und Recht die Debatte. Die FR dokumentiert den Beitrag des "wilden Lachers" auszugsweise. (R98/FEB.14988 Frankfurter Rundschau, 23.02.1998, S. 4, Ressort: NACHRICHTEN)
Bis hinauf ins Machtzentrum zog sich die Kette der Verbindungen von Lai Changxing. Bestraft wurden bislang vorwiegend die "Kleinen": 84 Funktionären und Beamten von zumeist unteren Ebenen wurde zu Beginn des Jahrtausends der Prozess gemacht. 14 Mal verhängten die Gerichte die Todesstrafe, elfmal wurde sie vollstreckt. Mit der strengen Handhabe gegen ausgewählte Mitglieder des Netzwerks gelang es der Partei, die wahren Ausmaße des Skandals vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Denn das Netz der Helfer umfasste mehrere hundert Personen. Ansonsten wäre ein Schmuggel solchen Ausmaßes nicht möglich gewesen. (U12/JAN.00773 Süddeutsche Zeitung, 07.01.2012, S. 28; Spuren ins Machtzentrum)
Es dauert lange, bis sich Benjamin, der am Ende des Ersten Weltkriegs auf die Welt kommt und diese zu Beginn des neuen Jahrtausends verlässt, und Daisy finden. Als greisenhafter Junge hat er das kleine Mädchen bereits kennen gelernt, und ihre Wege kreuzen sich mehrmals. Aber erst als er von seinen Lehr- und Wanderjahren, die ihn aufs Meer und in die Sowjetunion führten, mit Sex und Krieg vertraut machten, nach New Orleans zurückkehrt, funkt es zwischen den beiden richtig. Sie sind - jeweils - in der Mitte ihres Lebens angekommen. (FOC09/JAN.00349 FOCUS, 26.01.2009, S. 44-45; KINO)
An Weinbergers Aufnahmen fasziniert des weiteren die seltsame Äquidistanz, in der er und seine Modelle sich bewegen: Sein Standort erscheint gleichermaßen journalistisch dokumentarisch wie intim und sexuell aufgeladen. Seine Protagonisten zeigen sich offen und unverstellt, sie lassen Nähe zu, weil sie sich sicher sind, dass der Fotograf Distanz wahrt. Offen und unverstellt konnte Karlheinz Weinberger seine fotografische Leidenschaft allerdings die längste Zeit seines Lebens nicht offenbaren. Erst zu Beginn des neuen Jahrtausends, Weinberger war schon 80 Jahre alt, wurde sein Werk allmählich bekannt. John Waters kaufte ihm noch 1999 einige Prints ab. Er steuert auch das Vorwort zu "Rebell Youth" bei, das mit dem Satz beginnt: " Karlheinz Weinberger was from Switzerland??! You gotta be kidding me". Damit ist eigentlich alles gesagt. (T11/JUN.03260 die tageszeitung, 24.06.2011, S. 28; Lagerist mit Kamera)
Danach drehte er Werbefilme und den Kurzfilm Nulla di dichiarare, eine Serie von Dokumentarfilmen über Heilige; zu Beginn des neuen Jahrtausends wurden zwei Kriminalfilme im Fernsehen gezeigt. 2002 schließlich erschien sein bislang letzter Film in den Kinos; er trug den Titel Encantado.(Roberto Poppi: Dizionario del cinema italiano, I registi, Gremese 2002, S. 116) (WPD11/C59.59074: Corrado Colombo (Regisseur), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Corrado_Colombo_(Regisseur): Wikipedia, 2011)
Nun ist es keineswegs so, dass sich Bremen nicht ab und an seines protomarxistischen Mitbürgers entsinnen würden. Anfang der 1990er machten ihn die hiesigen Rechtsradikalen zu ihrem Kronzeugen, in dem sie per Hauswurfsendung verkündeten: "Friedrich Engels würde DVU wählen" - genauso wie Wilhelm Kaisen oder Friedrich Ebert, der in Bremen mal eine Kneipe betrieb. Und pünktlich zu Beginn des derzeitigen Jahrtausends entdeckte die Junge Union auf dem Bremer Stadtplan eine Friedrich-Engels-Straße - um unverzüglich deren Umbenennung zu fordern. Schließlich habe Engels "diametral gegen Demokratie und Marktwirtschaft verstoßen". Letzteres wird man kaum bestreiten können. (T07/NOV.02514 die tageszeitung, 16.11.2007, S. 23; "Was feßelt den Geist, was beuget die Seele?")
Was für ein Mensch war Jesus von Nazareth? Was bedeutet er heute zu Beginn des neuen Jahrtausends? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Dekanatsnachmittags der Katholischen Frauengemeinschaft im Dekanat Cochem. (RHZ01/NOV.11189 Rhein-Zeitung, 15.11.2001; Gleichberechtigung - war gar keine Frage)
Lange Zeit wurden sie in Mannheim vermisst - die Visionen, die der Stadt zu Beginn des neuen Jahrtausends neue Perspektiven eröffnen würden. Und nun summieren sie sich mit einem Mal - die Glanzlichter, mit denen die Kurpfalz-Metropole ihre Strahlkraft aufpolieren kann: Zur Pop-Akademie, der Arena, dem Musikpark und der Aussicht, Olympia-Ort zu werden, gesellt sich nun die Vorfreude, zum Stadtjubiläum 2007 das Zeughaus als attraktives, modern konzipiertes Stadtmuseum wieder eröffnen zu können. All dies zeigt, dass Mannheims Ruf als Sport-, und mehr noch als Kultur-Mittelpunkt nicht von ungefähr kommt. Bemerkenswert bei all diesen Aktivitäten ist das starke bürgerschaftliche Engagement; das scheint gerade in Zeiten knapper städtischer Finanzen besonders stark zum Tragen zu kommen. Egal, ob es sich nun (wie beim Zeughaus) um die Curt-Engelhorn-Stiftung und die Museumsförderer handelt, oder um die Familie Hopp, um Heinrich Vetter und weitere Geldgeber aus der Wirtschaft - dass hier Privatvermögen für das Gemeinwohl eingebracht wird, zeigt die Verbundenheit vieler (M03/JAN.01361 Mannheimer Morgen, 08.01.2003; Noch ein Glanzlicht)