zurück zur Tabelle

KWIC-Belege zur verlinkten Tabelle (Auswahl)

Partnerwort ‚Jahrhunderts‘

«Unsere Bank» sagten auch die Aktivisten der christlichsozialen Bewegung, die zu Beginn des Jahrhunderts in St.Gallen ihren Anfang genommen hatte. Arbeitnehmerorganisationen entstanden, Christlichsoziale Partei und Gewerkschaften, und im Zug der Bewegung wurde auch eine eigene Bank gegründet, die «Schweizerische Genossenschaftsbank». Ihr vertrauten katholische Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Ersparnisse an. Auch sie glaubten, dass ihr Geld im Schoss der Bewegung besonders gut behütet sei. (A97/SEP.26651 St. Galler Tagblatt, 27.09.1997, Ressort: TB-SG (Abk.); Glauben macht im Bankgeschäft nicht selig)
Lange Zeit wurde der Bartgeier mit seiner Spannweite von fast drei Metern als «übler Lämmerdieb und Kindsräuber» bezeichnet. Er wurde verfolgt, vergiftet und geschossen, bis er zu Beginn des 20. Jahrhunderts ganz aus den Alpen verschwand. (SOZ09/APR.04271 Die Südostschweiz, 24.04.2009; Bartgeier soll ins Glarnerland kommen)
Die Vorgänge, denen appetitliche Essensbilder ihre Wirkung verdanken, sind in ihren Grundzügen schon lange bekannt. So lässt ein gut gemachtes Foto von einem schmackhaften Gericht den meisten Betrachtern das Wasser im Mund zusammenlaufen wie dem berühmten Pawlow'schen Hund. Der hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem klassischen Versuch gelernt, dass er beim Läuten einer Glocke etwas zu Fressen bekam. Rasch hatte das Tier diesen Zusammenhang so verinnerlicht, dass es das Futter gar nicht mehr brauchte. Der Glockenton allein genügte, um den Speichel im Hundemaul fließen zu lassen. Aus dem ursprünglich neutralen Reiz war ein positiv besetzter geworden. Solche Lernprozesse, die Verhaltensforscher als "klassische Konditionierung" bezeichnen, gibt es auch beim Menschen. Allerdings hatten diese in den vergangenen Jahrzehnten kaum wissenschaftliches Interesse geweckt, das Konzept war etwas aus der Mode gekommen. Das hat sich in letzter Zeit allerdings geändert. Denn Übergewicht und seine gesundheitlichen Folgen sind in vielen Gesellschaften zu einem massiven Problem geworden. (RHP15/APR.09607 Die Rheinpfalz, 21.04.2015;)
Es gehört zu den Märchen der klassischen Nationalökonomie, daß nur das Spiel von Angebot und Nachfrage dazu imstande sei. Viele Jahrhunderte der Geschichte zeigen das Gegenteil und lehren, daß sehr oft staatliche Eingriffe nötig waren, um einen angemessenen Preis zu sichern. Marktwirtschaft und Staatswirtschaft sind nur für die Modellfanatiker ausschließende Gegensätze, in der Geschichte sind sie es sehr selten gewesen, und in der Gegenwart sind sie es wieder nicht. Jedenfalls aber ist zu sagen, daß erst die Großunternehmung ermöglicht hat, durch Massenproduktion einen Massenabsatz zu erreichen und hierdurch den Preis so weit zu senken, daß heute eine Arbeiterfrau sich mit Waren versorgen kann, die noch zu Beginn des Jahrhunderts als der besondere Luxus von russischen Großfürstinnen erschienen. Diese Großproduktion aber kann nicht mehr der kleine Handwerker vornehmen, sondern hierzu braucht er Kapital in einem Umfang, den er nie besitzt, braucht es Unternehmungsgeist, braucht es Maschinen, die er sich nicht leisten kann usw. (Z68/AUG.00033 Die Zeit, 02.08.1968, S. 21; Falsche Angst vor Größe)
Der Ausländeranteil werde noch etwas weitersteigen, prognostiziert der Stadtrat. Die Geschichte habe aber gezeigt, dass die Zugezogenen immer auch eine Bereicherung für das öffentliche und wirtschaftliche Leben gewesen seien. Viele von Ausländern gegründete Firmen und Gastrobetriebe seien nicht mehr aus der Stadt wegzudenken. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts habe man die Ausländer für die Industrie und den Gleisbau gebraucht. Heute benötige die Wirtschaft gutausgebildete Fachkräfte. (A11/MAR.07532 St. Galler Tagblatt, 23.03.2011, S. 28; Ausländeranteil wie vor 100 Jahren)
Wie die drei Weisen muss sich auch Rachel in dem musikdramatischen Werk auf ihren Weg machen. Irgendwann zu Beginn des 19. Jahrhunderts wächst sie als jüngste Tochter in der sehr reichen Familie van Delpt auf. Rachel hat noch nicht viel von der Welt gesehen und glaubt - etwas naiv - an das Gute und Schöne, ohne sich des großen Elends um sie herum bewusst zu sein. Ihr Glaube fordert sie nicht heraus und ruft sie auch nicht zu einem aktiven Handeln für die Armen und Unterdrückten der Welt. (RHZ04/AUG.22390 Rhein-Zeitung, 26.08.2004; Bühne frei für "Rachel")
Nach den Judenverfolgungen bis zum Ende des Mittelalters siedelten sich erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wieder jüdische Familien in Dresden an.(Laut einer Zählung aus dem Jahr 1705 lebte in Dresden 15 jüdische Person. Vgl. Stein, S. 69) Bereits 1715 wandte sich der jüdische Diplomat Issachar Berend Lehmann, der August den Starken bei seinem Kampf um die polnische Krone finanziell unterstützt hatte und - aus Halberstadt kommend - 1696 als Hofjude in Dresden ansässig wurde, mit der Bitte nach einer Begräbnisstatt für die Juden Dresdens und Sachsens an August den Starken. Vorgeschlagen wurde dabei, die Toten "in Lehmanns Garten oder an einem anderen Orte, welcher nicht infam ist"(Hahnewald, S. 162.) beerdigen zu lassen. Nach Protesten des Rates der Stadt lehnte August der Starke die Bitte ab. (WPD11/A39.39669: Alter Jüdischer Friedhof (Dresden), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Alter_Jüdischer_Friedhof_(Dresden): Wikipedia, 2011)
Taiwan hat sich bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts auf die Schaffung eines eigenen Kulturzentrums besonnen. Auch die Hauptstadt Taipei oder (älter) Taipeh begann 1900 mit dem Aufbau eines solchen. Ein entsprechendes national-taiwanesisches Heiligtum mit besonderer Note entstand dabei 1928. Im Zuge der Auseinandersetzungen Taiwans mit der chinesischen Republik in der jetzt neuen Reichshauptstadt Nanjing (Nanking) und Mao Tse-tungs 'Langem Marsch' wurde dann das 'Nationale Palastmuseum' geschaffen. Es besitzt heute vor allem die größte Sammlung chinesischer Kunstschätze auf der ganzen Welt. Sie stammen vornehmlich aus der kaiserlichen Zeit von 400 vor Christi Geburt. (U93/OKT.00920 Süddeutsche Zeitung, 05.10.1993, S. 20; Nationales Palastmuseum)
Die Kirche profitierte von reichen Schenkungen, wie etwa durch die Könige Karl VII. und Ludwig XI.. Mit diesem Geld konnte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert die beeindruckende Westfassade mit ihren drei Portalen errichtet werden. Der Bau beider Kirchtürme wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts abgeschlossen. (WPD11/L35.13974: L’Épine (Marne), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/L’Épine_(Marne): Wikipedia, 2011)
Der Jurist fand heraus, dass der offenbar sehr charismatische Johannes Bückler schon zu Lebzeiten eine bekannte Persönlichkeit war, um die sich nach der Aufsehen erregenden Hinrichtung in Mainz rasch eine Vielzahl von Legenden bildete. Diese bezogen ihren Stoff auch aus den Aussagen Bücklers vor Gericht, bei denen er anscheinend log, dass sich die Balken bogen. Durch herumfahrende Theatergruppen und Bänkelsänger verbreitete das Thema sich rasch, zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand eine Vielzahl von Groschenheften. Carl Zuckmayer brachte 1927 schließlich ein Schauspiel heraus, nach dessen Verfilmung mit Curd Jürgens und Maria Schell im Jahr 1958 Bückler endgültig als Räuberhelden und Freiheitskämpfer verklärt zum Mythos wurde, der nur noch wenig Raum für Tatsachen ließ. (RHZ12/JAN.33085 Rhein-Zeitung, 31.01.2012, S. 17; Jurist beschäftigt sich mit dem Schinderhannes)
Das Ende der Martinsburg besiegelte Napoleon zu Beginn des 19. Jahrhunderts. 1809 wurde sie zugunsten des Brücken- und Hafenbaus abgetragen. Als Zeugnis ihrer Existenz sind heute nur noch einige Steinblöcke ihrer Mauern im ehemaligen Burggraben direkt vor dem Schloss zu sehen. (WPD11/M18.25158: Martinsburg (Burg), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Martinsburg_(Burg): Wikipedia, 2011)
Vorpommern. An vielen Orten in Vorpommern erhoben sich 1989 die Bürger gegen die SED-Herrschaft, gegen Stasi und für die Freiheit. Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald, dessen Dauerausstellung derzeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts endet, will sich in den kommenden Monaten auch diesem Kapitel der Landesgeschichte annehmen. "Die Wendejahre sind Teil der pommerschen Identität", sagt Stefan Fassbinder, Historiker beim Landesmuseum. (NKU15/MAR.02423 Nordkurier, 20.03.2015, S. 23; Dokumente aus Wendezeit gesucht)
gais. Um die Frage aller Fragen als Erstes aus der Welt zu schaffen: Ja, wir sind verwandt! Aber nur, wenn man in siebter Generation wirklich noch von Verwandtschaft reden kann. Unser beider Stammvater lebte zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Ein gewisser Johannes Eisenhut siedelte damals vom mittelländischen Gais nach Wald ins Vorderland. Dort legte er den Grundstein der Ära «Wäldler-Eisenhut». (A11/JUL.04192 St. Galler Tagblatt, 14.07.2011, S. 29; Namensvetter: «Bei» bei «Bei»)
Uns ist daran gelegen, mit der Bearbeitung der Ilanzer Stadtgeschichte vor allem einzelne Phasen und Ereignisse näher zu beschreiben. Was man sich bis jetzt vielleicht zu wenig bewusst war, ist, dass die Stadt Ilanz zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein bedeutender Ort war. Viele Bundestage der Drei Bünde, das Parlament des Gesamtstaates Graubünden, haben in Ilanz stattgefunden - und zwar in einer Zeit des Aufbruchs, von Humanismus, Renaissance und Reformation. (SOZ13/NOV.01638 Die Südostschweiz, 14.11.2013, S. 8;)
Starke Anwürfe auf die die Gegenseite jetzt mit einem von Berstein und Winock herausgegebenen Sammelband reagiert hat: «Fascisme français?» (CNRS Editions). In- und ausländische Autoren unterziehen darin Sternhells Methoden und Thesen einer vertieften und man muss es sagen zumeist überzeugenden Kritik. Winock trägt gleich zu Anfang einen gewichtigen grundsätzlichen Einwand vor: Sternhell betreibe eine Ideengeschichte, die von der «Komplexität und Heterogenität» der Realität abstrahiere. Faschistoide Bewegungen der 1930er Jahre oder gar das Vichy-Regime durch ideologische Konzepte zu erklären, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts formuliert wurden, dabei aber reale und höchst folgenreiche Ereignisse wie den Ersten Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise und den militärischen Zusammenbruch von 1940 fast unerwähnt zu lassen: Das zeuge von irregeleitetem «Idealismus». (NZZ15/JAN.00026 Neue Zürcher Zeitung, 03.01.2015, S. 47; Wie mächtig sind Ideen?)
. Wer sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Bild vom Gleichgewicht der Mächte machen will, der muss nicht so sehr Raketen zählen, sondern Dollarnoten. Sieht man einmal vom Zweiten Weltkrieg ab, dann war Amerika seit Beginn der Haushaltsbilanzen im Jahre 1792 nie so hoch verschuldet wie heute. Und kein Land der Welt hatte je so große Währungsreserven wie die Volksrepublik China: 2,7 Billionen Dollar. (Z11/JAN.00256 Die Zeit (Online-Ausgabe), 20.01.2011; China trumpft auf)
Die 1.-Mai-Umzüge scheinen heute selbstverständlich und gehören zum Frühjahr wie Maiglöckchen und erste Gartenarbeit. Dass dies allerdings nicht immer so war, zeigen die zahlreichen Errungenschaften, die direkt oder indirekt durch den Tag der Arbeit bzw. durch die organisierte Arbeiterschaft erkämpft werden mussten (unsere beiden Fotos aus den frühen Tagen der Gewerkschaftsbewegung zeigen 1.-Mai-Umzüge in Düdelingen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts). (LTB16/APR.02394 Luxemburger Tageblatt, 30.04.2016; ohne Titel)
Seit dem 14. Jahrhundert ist die Frankfurter Straße in Offenbach nachweisbar. Systematisch angelegt wurde sie gemeinsam mit der Großen Marktstraße, dem Großen Biergrund und dem Marktplatz im Jahre 1702. Im Volksmund hieß sie damals noch "Frankfurter Gaß". Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie dann bis zur Stadtgrenze Frankfurt ausgebaut. Der 400 Meter lange östliche Teil hat sich zu der Einkaufsstraße entwickelt. Jetzt bekommt sogar jeder neu gepflanzte Baum einen Stromanschluß, damit an Weihnachten die Kerzen leuchten. (R99/MAI.42407 Frankfurter Rundschau, 29.05.1999, S. 30, Ressort: RHEIN-MAIN; Konfliktmanagement auf Offenbachs Einkaufsmeile)
M Montabaur/Paris. Im kommenden Jahr widmet das berühmte Museum Orsay in Paris dem französischen Maler, Grafiker, Kunsthistoriker und Romanautor Émile Bernard eine Ausstellung. 1868 geboren, gilt Bernard als Mitbegründer des Cloisonismus und des Synthetismus und war in den 1880er-Jahren an dem Umbruch beteiligt, den die Kunst in der damaligen Zeit erlebte. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts erwarb Bernard ein Anwesen in der burgundischen Partnerstadt Montabaurs Tonnerre, wo seine Enkeltochter Laure Harscoet heute noch seinen Nachlass verwaltet. (RHZ13/FEB.15174 Rhein-Zeitung, 15.02.2013, S. 17; Vortrag zum Künstler Émile Bernard)
Schwabenkinder: Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts gab es die von der Not außer Landes getriebenen jugendlichen Saisonarbeiter. Foto: I.P. (I99/NOV.46955 Tiroler Tageszeitung, 20.11.1999, Beilage, Ressort: Wochenmagazin; Am Markt)
Weihnachten zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Damals war das Fest ein Privileg von Adel und Bürgertum. (U99/DEZ.04212 Süddeutsche Zeitung, 24.12.1999, S. 2, Ressort: NACHRICHTEN; „Gibst du mir, geb’ ich dir”)
Wie die Synkope in Strawinskys Partituren kam: Ein Gespräch zwischen dem Trompeter Wynton Marsalis aus New Orleans und dem Wiener Fagottisten Milan Turkovic Klassische Musik und Jazz: Oft schon hat es Versuche gegeben, die beiden Sphären miteinander zu verbinden. Viele europäische Komponisten zu Beginn unseres Jahrhunderts - Debussy, Strawinsky, Milhaud - haben den Jazz als Bluttransfusion für die anämische europäische Avantgarde genutzt. Im Gegenzug haben sich Jazzmusiker vielfach das Klassikmäntelchen umgehängt, um endlich die Anerkennung als Künstler in der Gesellschaft zu finden, die ihnen bis dahin versagt geblieben war. Die wirklich gelungenen Annäherungen von Jazz und Klassik freilich kann man bis heute an einer Hand abzählen, ebenso die Interpreten, die in beiden Genres reüssierten: Keith Jarrett und Leonard Bernstein sicherlich, möglicherweise Michael Tilson Thomas und wenn man sehr großzügig ist, vielleicht auch Friedrich Gulda. Der Trompeter Wynton Marsalis aus New Orleans ist unter den bekennenden Crossover-Musikern der jüngeren Generation sicherlich die markanteste Persönlichkeit. (F99/901.04515 Frankfurter Allgemeine, 15.01.1999; Von der traurigen Musik Schönbergs zur heiteren Tragödie des Jazz)
"Die Unter- und Mittelschicht haben das Sparen praktisch eingestellt. Sie leben zu Beginn des 21. Jahrhunderts wie eine afrikanische Großfamilie von der Hand in den Mund, ohne jede finanzielle Vorratshaltung." (WDD11/G16.08338: Diskussion:Gabor Steingart, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Gabor_Steingart: Wikipedia, 2011)
Auf Zustimmung dürfte Weiss' Feststellung stoßen, daß Ende des 18. beziehungsweise zu Beginn des 19. Jahrhunderts der traditionell christliche Judenhaß zum rassistisch geprägten Antisemitismus mutierte, der auf Ausgrenzung und Vernichtung abzielte und den Juden so gut wie jede Existenzmöglichkeit absprach. Darüber ist viel geschrieben worden, vor allem wie es dazu kam. Waren es nur die Folgen des allgemeinen Säkularisierungsprozesses? Oder war es allein der aufkeimende Nationalismus, der es verstand, die Judenfeindschaft derart für sich zu vereinnahmen, daß das eine vom anderen nicht mehr zu trennen war? Sicher ist jedenfalls, daß es das geistig-kulturelle und gesellschaftliche Klima war, das im Deutschland des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts judenfeindliche Tendenzen förderte und die Ausgrenzung der Juden aus der deutschen Gesellschaft mit vorbereiten half. (Z97/703.01687 Die Zeit, 21.03.1997; Von Luther bis Hitler [S. 23])
Deutschland hat als einzige Nation der Welt die historische Chance, den zentralen Platz der Republik zu Beginn des 21. Jahrhunderts neu zu definieren», sagt Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in einem Magazin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das eigens zum Richtfest erschien. (DPA15/JUN.06273 dpa, 11.06.2015; 4268)
Norwegen als die Nation, die den großen Traum schon wieder im Rücken hat, den Aufbruch in eine neue Welt probierte und wieder abbrach. "Mein Großvater", erzählt Rune Denstad Langlo, "wurde in Seattle geboren - meine Urgroßeltern waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Amerika emigriert, mein Großvater war Goldgräber und Zimmermann, nannte sich in Louis Nelson um. In den Zwanzigern machten sie mit der Familie einen Urlaubstrip in die Heimat, nach Trondheim, und kehrten nie wieder nach Amerika zurück." (U10/JAN.01124 Süddeutsche Zeitung, 11.01.2010, S. 12; Im Liegen leben)
In der Praxis bedeutete der Aufstieg des liberalen Wirtschaftsdenkens in Europa nicht zwangsläufig das vollständige Verschwinden des Protektionismus merkantilistischer Prägung, sondern begünstigte eher die Entstehung neuer Varianten. Das hing eng mit dem Erstarken des Nationalismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts zusammen. Vor allem aber begann man die wirtschaftlichen Entwicklungsprozesse zu verstehen, die zur industriellen Revolution geführt hatten, mit dem Ziel, den Vorsprung der britischen Industrie einzuholen. (...) (T09/MAR.02025 die tageszeitung, 13.03.2009, S. 7; Wachstum und Protektionismus)
Eine Ausstellung zum Gedächtnis des im Januar, fast neunzigjährig, verstorbenen Künstlers, die den weniger bekannten Teil seines Werks vorstellt - den Buchkünstler Preetorius, der, im Gegensatz zum Bühnenbildner, eigentlich nur in Bibliophilenkreisen in Erinnerung geblieben ist. Das mag damit zusammenhängen, daß die Bücher, die Preetorius illustriert hat, alle vor länger als einem halben Jahrhundert erschienen sind und keines in der ursprünglichen Gestalt neu aufgelegt worden ist, aber auch damit, daß Preetorius' Illustrationen nicht den künstlerischen Zeitströmungen zu Beginn unseres Jahrhunderts verpflichtet waren. Er zeichnete Silhouetten, Vignetten und Vollbilder, in denen liebevoll, gelegentlich freundlich karikierend, die Welt der Romantik und des Biedermeier heraufbeschworen wurde: "Einheitlich durchgeführtes reinstes Biedermeier, kein Mensch, kein Gegenstand, keine noch so kleine Nebensächlichkeit, die nicht stilgerecht wäre", hat Kurt Wolff über die Illustrationen zu Chamissos "Peter Schlemihl" (1907) geschrieben. Die Gestaltung eines Buches zu einem einheitlichen Ganzen, die gelungene Verbindung von Bild und Schrift, macht die besondere Qualität der von Preetorius betreuten Ausgaben aus, eine Qualität, die sich in späteren Jahren, als er dann nur noch Einbände und Umschlage entwarf, an der prägnanten Formulierung von Schrifttiteln zeigte. (Z73/SEP.00393 Die Zeit, 28.09.1973, S. 20; Kunstkalender)
Von Jahr zu Jahr steigt die Bedeutung der synthetischen Werkstoffe. Von bescheidenen Anfängen zu Beginn dieses Jahrhunderts hat sich die Kunststoffindustrie einen führenden Platz neben den klassischen Industrien erobert. Für alle Industrieländer gilt es, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Deutschland liegt trotz der Kriegs- und Nachkriegsschwierigkeiten in dieser Entwicklung mit an führender Stelle. Durch die Erforschung neuer Kunststoffe und die Erschließung neuer Anwendungsbereiche gilt es, das Erreichte auszubauen und zu vervollständigen. DAS THEMA DER ZEIT, das unserer heutigen Ausgabe beiliegt, nimmt die FACHMESSE UND LEISTUNGSSCHAU IN DÜSSELDORF zum Anlaß, um einige aktuelle Probleme des Kunststoffbereiches unter dem Titel JAHRHUNDERT DER KUNSTSTOFFE zu beleuchten. (Z55/SEP.00395 Die Zeit, 29.09.1955, S. 3; Thema der Zeit)
Darin greift sie eine historische Begebenheit zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf. Das Artistenehepaar Giovanni und Sarah Belzoni reist nach Ägypten. Dort, im unbekannten Nahen Osten, gelingt es Giovanni Belzoni unter abenteuerlichen Umständen, ägyptische Altertümer vor dem Verfall zu retten und sie nach England zu bringen. Die Veranstaltung im "Alten Kino" beginnt um 19.30 Uhr. Nach ihrer Lesung beantwortet die Autorin Fragen des Publikums und signiert ihre Bücher. (M08/SEP.72391 Mannheimer Morgen, 16.09.2008, S. 15; Abenteuer in Ägypten)
Bayerisches Dorfleben zu Beginn des 18. Jahrhunderts (U94/FEB.02415 Süddeutsche Zeitung, 11.02.1994, S. 36; Zahlen mit der Hände Arbeit)
Manche jungen Familien kämen in Zeiten, in denen alles teurer werde, um "ihren Speisezettel zu bereichern", sagt Ehrenberg, mit "biologischem Anbau, den man selbst betreibt". So geht es zurück zu den Wurzeln: Aufgekommen sind die Parzellen zu Beginn des 19. Jahrhunderts - als Armengärten für die Selbstversorgung. (T08/AUG.01426 die tageszeitung, 09.08.2008, S. 6; Schrebergärten werden hip)
Der Altarraum und die Nonnenempore besitzen eine Kassettendecke. Die Decke der Nonnenempore weist eine reiche Bemalung auf, die inschriftlich auf das Jahr 1519 datiert ist. Außerdem sind ihre Wände mit Malereien geschmückt, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden sein dürften. (WPD11/M12.24300: Marktkirche St. Bonifacius (Bad Langensalza), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Marktkirche_St._Bonifacius_(Bad_Langensalza): Wikipedia, 2011)
Die Innenstadt Mannheims bildete zwischen den beiden Flüssen Rhein und Neckar einen Halbkreis, der gitterförmig in rechtwinklige Häuserblöcke unterteilt war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden diese Mannheimer Quadrate angelegt und sind so bis heute erhalten geblieben. Zur Rheinseite hin werden die Quadrate von den gigantischen Ausmaßen des Mannheimer Schlosses geschützt. (DIV/SHE.00001 Schneider, Harald: Ernteopfer, [Kriminalroman]. - Meßkirch, 25.03.2011)
Schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurde Decktennis - ein dem Ringtennis ähnliches Spiel - auf Schiffen gespielt und war in den 20er Jahren eines der beliebtesten Deckspiele. Besonders förderlich auf See: Die Sportart stellte nur geringe Platz- und Ausrüstungsansprüche. Der technische Bürgermeister von Karlsruhe, Hermann Schneider, brachte das Spiel in den 20er Jahren von einer Seereise von New York mit. In Südwestdeutschland fand dann die Namensgebung Ringtennis statt, der erste deutsche Ringtennisplatz entstand im Garten des Karlsruher Bürgermeisters. Ebenfalls in Karlsruhe wurde 1930 der erste Ringtennis-Club gegründet, die ersten Deutschen Meisterschaften fanden 1931 statt. Auch in der "dunklen Zeit" der deutschen Geschichte breitete sich der Sport weiter aus, denn die meisten "Gaue" nahmen das Ringtennisspiel auf. (RHZ05/SEP.03160 Rhein-Zeitung, 03.09.2005; Ringtennis-Historie: Vom Schiff aufs...)
Die Realität ist bitter. Im 19. Jahrhundert gab es in der Politik die Frage "Mourir pour Sadova?", und die Antwort war "Non!". Doch ein solches Konzept funktioniert in einer eng verflochtenen Wirtschaft nicht. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeichnet sich in Europa die Frage ab: "Jeuner pour Grece?", und die verhasste Antwort ist "Oui!". Im kommenden Jahrzehnt wird der Lebensstandard sinken. So mancher Arbeitnehmer oder Rentner wird dankbar sein, wenn er sich einmal pro Tag eine Mahlzeit wird leisten können und im Winter über eine warme Stube verfügt. (P10/APR.04210 Die Presse, 30.04.2010, S. 37; Die Wahlen von gestern und die Märchen von morgen . . .)
Sie durchquert den Ort Rammenau in südöstlicher Richtung und speist dabei drei weitere zu Beginn des 17. Jahrhunderts angelegte Teiche, nämlich Waldscheiben- oder Mittelteich (5 ha), Ober- oder Brettmühlenteich (10 ha) und Nieder- oder Mühlteich (15 ha). (WPD11/G54.36885: Gruna (Wesenitz), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Gruna_(Wesenitz): Wikipedia, 2011)
[...] Die sprachliche Meisterschaft, Schönheit und Einfachheit des "Camenzind" kann unseren heutigen Schriftstellern, die vielfach mit der Muttersprache weniger pfleglich umgehen, zum Vorbild dienen, ebenso wie die rückhaltslose Ehrlichkeit, mit der Hesse hier den Problemen seiner Zeit auf den Grund geht. [...] Der Wert von Hesses "Peter Camenzind beruht [...] in der Hauptsache darin, dass das Buch auch uns Menschen einer anderen Generation und einer gänzlich andersgearteten Weltlage etwas Positives zu sagen hat. Hesse stellt seinen Helden, den er seine Lebensgeschichte nicht von ungefähr in Ichform berichten lässt, in die Zeit zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts [...]. (WPD11/P01.28121: Peter Camenzind, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Camenzind: Wikipedia, 2011)
Der luxuriöse Eisenbahnzug «Royal Scotsman» hat die Atmosphäre eines schottischen Country-House-Hotels der Epoche Edwards VII. zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schottland auf Schienen bietet Erlebnisse der ganz besonderen Art. (NZZ15/MAI.00734 Neue Zürcher Zeitung, 08.05.2015, S. 58; Eine Zeitreise durch Schottland)
Die ungarische Literatur spielte zu Beginn des 12. Jahrhunderts auch an den ersten Universitäten Westeuropas eine Rolle. Diese wurden regelmäßig von Ungarn besucht, beispielsweise die Universitäten Padua und Bologna. Sie studierten Rechtswissenschaften, Theologie und Philosophie, hauptsächlich unter Anwendung der scholastischen Methode. Manche, wie Paulus de Hungaria unterrichteten auch selbst. Paulus gehörte zu Beginn des 13. Jahrhunderts zum Kanon der Professoren in Bologna. Alexander de Hungaria lehrte um 1300 an der Sorbonne in Paris. (WPD11/U39.45917: Ungarische Literatur des Mittelalters, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Ungarische_Literatur_des_Mittelalters: Wikipedia, 2011)
MAYEN. Die Menschenschlange vor der Tür war 50 Meter lang - Beleg dafür, dass attraktive Angebote weit über die Region hinaus Gäste nach Mayen ziehen, und das die Forderung nach einer Stadthalle wieder aufflammen ließ. Der Inhalt der Show: Dublin zu Beginn des Jahrhunderts. Irische Auswanderer kurz vor dem Aufbruch über den Großen Teich. Beim letzten großen Tanz verlieben sich zwei junge Leute ineinander, werden aber von ihren Familien getrennt. Sie landen per Schiff an unterschiedlichen Orten Nordamerikas und erleben auf der Suche nacheinander aufregende Abenteuer. Die tänzerische Umsetzung: einfach fantastisch. Man glaubt förmlich, das grüne Irland zu riechen, wenn die Lieder mit dem typischen Sound der Fidel erklingen. Kommen dann noch die Tänzer hinzu, ist die Illusion perfekt. Ideenreiche Lichtsetzung tut noch darüber hinaus ihren Teil, um Authentizität zu vermitteln. Alle diese "Beigaben" verblassen aber, wenn man die tänzerische Leistung der beiden Protagonisten betrachtet. (RHZ00/MAR.09989 Rhein-Zeitung, 17.03.2000; Bei Tonnennummer - explodierten Sinne)
Schöneberg: Das Dorf Schöneberg entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts an der späteren Reichs- und heutigen Bundesstraße 1, urkundlich wurde es erstmals 1264 erwähnt. 1670 wurde an der Stelle des heutigen Kleistparks ein kurfürstlicher Hopfen- und Küchengarten angelegt. (Dieser wurde später botanischer Garten. 1910 zog er auf sein heutiges Gelände in Steglitz um, dafür wurden die Königskolonnaden vom Alexanderplatz zum Kleistpark versetzt.) 1791 wurde die Potsdamer Straße die erste gepflasterte Straße Preußens. 1874 hat Schöneberg rund 7 400 Einwohner, ein Vierteljahrhundert später nach reger Bautätigkeit schon 75 000. Aus dem Dorf wurde 1898 eine selbstständige Stadt. Ab 1871 beginnt der Bau der Siedlung Friedenau, gedacht für Beamte, Pensionäre, Künstler und Literaten. (B06/NOV.81388 Berliner Zeitung, 14.11.2006, Ressort: Lokales [S. 50])
Bolsward erhielt im Jahre 1455 die Stadtrechte und gehörte zu den Hansestädten. Das Rathaus, das zwischen 1614 und 1617 erbaut wurde, ist ein Symbol für die blühende Stadt im 17. Jahrhundert. Es wurde im Stil der Spätrenaissance erbaut und 1765 vergrößert. Im 17. Jahrhundert und zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es einen regen Butter- und Käsehandel, was der Stadt zu großem Wohlstand verhalf. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ging die Anzahl der Einwohner jedoch von 2.878 im Jahr 1748 auf 2.500 zurück. Die örtliche Textilindustrie hatte unter der ausländischen Konkurrenz zu leiden, der Butter- und Käsemarkt schwächelte aufgrund einer in Friesland grassierenden Viehseuche. (WPD11/B03.61927: Bolsward, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Bolsward: Wikipedia, 2011)
Cannes (dpa) - Der französische Regisseur Bruno Dumont mag keine Mainstream-Komödien. Er sei ein radikaler Filmemacher, der keine konsensträchtigen Komödien drehe, sagte der 58-Jährige in einem Interview mit internationalen Medienvertretern in Cannes. Er übertreibe, um die Dinge besser zu zeigen. Dumont verglich seine Art Film zu machen, mit dem Kochen. «Die einen mögen gern gewürzte Gerichte, die anderen weniger. Ich salze gern», erklärte er. Dumont ist in Cannes mit «Ma Loute» im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten. Die Groteske handelt von einer armen Muschelsammlerfamilie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die reiche Urlauber isst. Beim Festival in Cannes wurde Dumont mehrfach ausgezeichnet, unter anderem für «Das Leben Jesu» und «Flandres». (DPA16/MAI.07952 dpa, 15.05.2016; 5390)
Vor den verheerenden Epidemien zu Beginn des 17. Jahrhunderts gab es vermutlich nicht mehr als 1.500 Stammesangehörige. Im Jahr 1621 schätzte man die Nauset nur noch auf etwa 500 Angehörige und diese Zahl blieb bis 1675 nahezu konstant. Nach Ende des King Philip's Wars nahmen die Nauset Überlebende benachbarter Stämme auf, die entweder vor dem Krieg geflohen waren oder durch englische Siedlungen vertrieben wurden. Die gemischte Gruppe von etwa 600 Personen fand man am Ende des 17. Jahrhunderts in der Gebetsstadt Mashpee, deren Einwohner um 1710 jedoch durch eine Epidemie auf 300 Angehörige schrumpften. Inzwischen wurden die Einwohner Mashpees insgesamt als Wampanoag bezeichnet, ungeachtet der Tatsache, dass es sich zum Teil um Nachkommen der Nauset handelte. (WPD11/N34.37905: Nauset, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Nauset: Wikipedia, 2011)
Ein grosser Roman über eine faszinierende Frau, die sich zur Zeit der Eroberung Südamerikas mit Mut und Leidenschaft ihren Platz in der Welt erkämpft. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wagt die Spanierin Inés Suárez eine Reise in die Neue Welt. In Peru lernt sie ihre grosse Liebe Pedro de Valdivia kennen. Gemeinsam brechen sie zur Eroberung Chiles auf. (A08/JAN.05364 St. Galler Tagblatt, 17.01.2008, S. 41;)
In spätantiker Zeit war die östliche Adriaküste ein Zentrum der Weltpolitik. Zu Beginn des 3. Jahrhunderts liess sich Kaiser Diokletian in Split einen riesigen Wehrpalast erbauen. Split ist heute nach der Hauptstadt Zagreb die zweitgrösste Stadt Kroatiens. Zusammen mit Slowenien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Kosovo und Albanien ist Kroatien noch heute Teil eines alten Kulturraums, der an Italien und Österreich, an Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Griechenland grenzt. Die Zentren und Hauptstädte sind Ljubljana, Belgrad, Sarajevo, Podgorica, Skopje, Pristina, Tirana und Zagreb. Einen architektonischen Querschnitt durch diese Kulturlandschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg sozialistisch regiert wurde, vor 15 Jahren durch einen Bürgerkrieg die Welt in Atem hielt und heute dem rauen Wind der wirtschaftlichen Öffnung ausgesetzt ist, legt nun die von Gastkurator Kai Vöckler zusammengestellte Ausstellung «Balkanology» im Schweizerischen Architekturmuseum Basel. (NZZ08/OKT.02708 Neue Zürcher Zeitung, 17.10.2008, S. 41; Betontürme und Glasskulpturen)
Die Mönche des Klosters San Matteo di Montecchio bei Rieti baten 1218 um Aufnahme in den Zisterzienserorden. Ein Konvent aus Kloster Casanova (Abruzzen) übernahm die Reform des Klosters, das somit der Filiation der Primarabtei Clairvaux angehörte. Wegen des sumpfigen und fieberträchtigen Geländes wurde die Abtei alsbald (gegen 1236) in die vom Kloster San Benedetto de Fundis erworbene, nur einige Kilometer entfernte Kirche San Pastore in Greccio verlegt. Die Einrichtung der neuen Abtei San Pastore dauerte bis 1255 (umstritten). Das Kloster blühte über 200 Jahre und fiel dann in Kommende und wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts verlassen. 1580 siedelte der Kommendatarabt Kardinal Colonna einige Regularkanoniker an, die für etwa 100 Jahre blieben. 1834 verkaufte die Apostolische Kammer den Klosterkomplex, der später in Ruinen fiel, an die Merchesi Potenziani aus Rieti. Heute beherbergt die Abtei eine Restauration für Hochzeitsfeierlichkeiten und Bankette. (WPD11/K31.14511: Kloster San Pastore, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_San_Pastore: Wikipedia, 2011)
Noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es auf dem flachen Land keine Schulen. Von den Pfarrern wurde gelegentlich hier und da Unterricht in Glaubenslehre gegeben. Lesen und Schreiben beherrschte die Landbevölkerung damals noch nicht. Zwar gab es auch zu dieser Zeit schon kurfürstliche Erlasse und Bestimmungen, die eine Schulpflicht forderten, diese standen aber lange Zeit nur auf dem Papier. Sie forderten von den Gemeinden die Einrichtung von Schulen und die Anstellung von Lehrern, wobei auch die Eltern sich an den Kosten durch ein Schulgeld beteiligen sollten. Das größte Hindernis war neben knappen Mitteln vor allem mangelndes Bildungsinteresse der Bevölkerung. (RHZ05/JUL.01506 Rhein-Zeitung, 02.07.2005; In früheren Zeiten bis zu 90 Schüler in...)
Der Titel "Rückforderung des Conde don Julián" (Reivindicación del conde don Julián) - der zweite bedeutsame Roman aus dem Jahr 1970 - bezieht sich auf eine legendäre Gestalt, die zu Beginn des achten Jahrhunderts über Ceuta regierte. Sie gilt in Spanien als Inbegriff für Verrat. König Rodrigo soll Cava, die Tochter seines Vasallen Julián, vergewaltigt haben. Daraufhin schwört Julián Rache. Er lässt anno 711 die Araber in Ceuta ein und unterstützt sie, die Meerenge von Gibraltar zu überqueren, um auf der Iberischen Halbinsel einzufallen. Dieses historische Ereignis ist der Beginn der fast achthundertjährigen Präsenz der Araber in Spanien. In Goytisolos Roman nimmt der anonyme Protagonist der Rahmenhandlung - sie spielt in der Gegenwart - die Rolle des Titelhelden an, um den Verrat des Conde neu aufflammen zu lassen. Von Tanger aus fordert er aus Spanien alles Arabische zurück, da das christliche und vor allem franquistische Spanien seine arabischen Einflüsse immer wieder verleugnet hat. (NZZ01/JAN.01764 Neue Zürcher Zeitung, 13.01.2001, S. 85; Identitätszeichen: arabophil /Juan Goytisolo, ein Spanier im freiwilligen Exil)