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Partnerwort ‚Weltkriegs Ersten‘

Dokumentiert sind die meisten "Stationen" des Malers. Zu ihnen gehört beispielsweise Langenargen am Bodensee, wo die Familie 1919 ein Fischerhaus erwarb. Auf dem Familiengut seiner Frau in Beilstein bei Heilbronn hielt sich Purrmann mit Ehefrau und Kindern zu Anfang des Ersten Weltkriegs auf. Zuvor hatten sie in Paris gelebt, von wo aus der Speyerer Reisen nach Südfrankreich unternommen hatte. Ein Porträt von 1912 zeigt Purrmann auf der Hochzeitsreise nach Korsika. Bis 1935 befand sich der Hauptwohnsitz der Familie in Berlin, unterbrochen durch lange Aufenthalte in Rom. Von dort aus gab es viele Reisen nach Sorrent, Neapel und Ischia. Sehr schön sind Bildmotive, die, als Fotografien neben Gemälden platziert, einen direkten Vergleich ermöglichen - beispielsweise beim "Hafeneck in Porto d'Ischia", einem Ölgemälde von 1958, oder dem "Monte Pincio" in Rom von 1926. Ganz persönlich sind Aufnahmen quasi aus dem Familienalbum Purrmanns mit seinen Kindern beim Besuch antiker Stätten in Rom und Pompeji oder von den Eltern bei der "alltäglichen" künstlerischen Arbeit. (RHP13/MAI.07675 Die Rheinpfalz, 15.05.2013; Kultur regional)
Paul schneidet besser ab. Er hatte Konzertpianist werden wollen, verlor jedoch zu Anfang des Ersten Weltkriegs den rechten Arm und entschloss sich, trotz allem bei seinem Beruf zu bleiben. Mit enormer Willenskraft lernte er, mit der linken Hand Dinge zu tun, für die der normale Mensch zwei Hände braucht: Schnürsenkel und Krawatten binden, Äpfel schälen und - natürlich - Klavierspielen. Da Paul aufgrund des vom Vater geerbten Vermögens wie alle übrigen Geschwister ausser Ludwig, der die Erbschaft ausschlug, sehr wohlhabend war, konnte er es sich leisten, bei den bekanntesten Komponisten seiner Zeit Werke für die linke Hand in Auftrag zu geben. Richard Strauss, Prokofjew, Hindemith, Ravel und andere schrieben Konzertstücke für Paul, die er aber nicht alle aufführte, denn mit neuerer Musik konnte er nicht viel anfangen. (NZZ09/FEB.00525 Neue Zürcher Zeitung, 05.02.2009, S. 40; Verpasste Gelegenheit)
Kurz vor den Entwicklungen, die zu Mauerfall und 'Wende' führten, traf sie auf zwei Frauen, deren Lebensterrain und -bedingungen in der einstigen DDR die gleichen oder zumindest ähnlich waren, deren Hintergründe, Entscheidungen und Wege sich aber sehr voneinander unterschieden. Lotte Wertheimer, 1911 geboren, kam aus dem wohlhabenden jüdischen Großbürgertum Prags und heiratete den aus sehr bescheidenen Verhältnissen kommenden jüdischen Schriftsteller und Liedermacher Louis Fürnberg. Er war Kommunist, und sie teilte seine Überzeugungen und Hoffnungen. Die um drei Jahre jüngere Monica Rosenthal, Lehrerstochter und, nach dem Tod des Vaters gleich zu Anfang des Ersten Weltkriegs, von einer bereits emanzipierten Mutter erzogen, folgte in zweiter Ehe dem Lyriker Peter Huchel als bewußte Dissidentin ins westliche Exil. 'Zum Leben beider Frauen gehört das Exil als Dauerform', notiert die Autorin. Für Lotte Fürnberg hatte das Exil viele Ländernamen, bedeutete Bedrohung, Flucht, Unsicherheit. Im Falle Monica Huchels waren es neun Jahre totaler Isolation in der DDR und die (vielleicht zu) späte Übersiedlung in die Geborgenheit eines kleinen südbadischen Ortes, wo sie heute noch lebt. (U92/DEZ.04102 Süddeutsche Zeitung, 16.12.1992, S. 0; Dem Schweigen hinter den Worten begegnen)
Wer also die Chronik dieses Bauwerks schreibt, erzählt das Leben des Volkes von Geschlecht zu Geschlecht, seine Leiden, seine Freuden, seine Schicksalsschläge. Ivo Andric wählt die Brücke als Protagonistin, als Leitmotiv, beginnend bei ihrer Entstehung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und endend mit ihrer teilweisen Zerstörung zu Anfang des Ersten Weltkriegs. Entlang dieser Horizontalen reiht er episodenhaft Ereignisse aus der Wischegrader Geschichte aneinander, entwickelt er aus scheinbar nebensächlichen Begebenheiten und Einzelschicksalen, aus den Auswirkungen großer historischer Veränderungen und lokaler Erschütterungen ein üppiges bosnisches Genrebild über dreieinhalb Jahrhunderte, das sich aus der erzählerischen Grundgeraden wölbt wie die Bögen der Brücke aus den grünen Fluten der Drina. (U92/OKT.02434 Süddeutsche Zeitung, 10.10.1992, S. 0; MIRA BEHAM)
Stefan Zweig schrieb "Tagebücher" (Fischer TB 9238, EA 1984; 26,80 DM), weil er kontrollieren wellte, "ob ich über mich die Gewalt habe, jede Nacht, so wie ich meine Uhr aufziehe, auch in mir eine stählerne Spirale aufrollen und - selbst an jenen traumhaft verdösten Tagen - mir Rechenschaft zu geben, Bericht zu leisten" [sie!]. Die Notizen sind aber nicht bloß Rechenschaftsbericht, sondern auch Arbeitsjournal, in dem Rohmaterial geplanter Werke auftaucht und getestet wird. Zweig schreibt ohne Rücksicht auf literarische Ansprüche, er "denkt ohne Schuhe", und diese geradezu nackte Unmittelbarkeit macht die Notate aufschlußreich und spannend. Das gilt fürs Intimleben des großen Erotikers Zweig ("Abends alle Arbeitsabsichten in einem freundlichen Brünner Fräulein verdrängt, dreißig Minuten nur, aber genug um die Phantasie faul zu machen") ebenso wie für seine politischen Haltungen. Überraschend, wie sich der elegante Weltbürger zu Anfang des Ersten Weltkriegs von der allgemeinen Kriegshysterie anstecken ließ. (Z89/JAN.00194 Die Zeit, 20.01.1989, S. 52; Denken ohne Schuhe)
Ob Doku oder Drama, spektakuläre Schiffsschicksale sind im TV derzeit äußerst beliebt. Welcher Kategorie man Unter kaiserlicher Flagge zuordnet, ist Auffassungssache. Jürgen Stumpfhaus' aufwändiger Zweiteiler firmiert als Dokumentation, doch der Regisseur setzt im wesentlichen auf Spielszenen: Die Geschichten ereignen sich zu Anfang des Ersten Weltkriegs, wenn man sie populär präsentieren will, kommt man mangels Archivbilder kaum ohne Schauspieler aus. Stumpfhaus erzählt aus Sicht einer Figur: Im ersten Teil ist das Kapitänsleutnant Hellmuth von Mücke (Oliver Kniffki) - es geht um die Besatzung der Emden, die sich nach Verlust ihres Schiffes durch die halbe Welt schlägt. Die "Hetzjagd vor Kap Horn", Teil zwei, gilt der Verfolgung der Dresden durch die Royal Navy, Held ist der erste Offizier Wilhelm Canaris (Steffen Schröder) - später Spionageabwehrchef der Nazis. (U06/DEZ.00595 Süddeutsche Zeitung, 04.12.2006, S. 15; Krieg für Jungs)
1911 musste Schaad das Cellospiel aufgeben, da er durch eine Erkrankung des Fingers (möglicherweise eine Sehnenscheidenentzündung) nicht mehr richtig spielen konnte. Er begann daraufhin zu komponieren. 1913 entstand im Rahmen der Vorbereitung des Hohen-Meißner-Treffens der Wandervogel-Bewegung das Lied "Heute wollen wir das Ränzlein schnüren". Zu Anfang des Ersten Weltkriegs vertonte Schaad einige Lieder von Hermann Löns, die damals häufig gesungen wurden, heute aber in Vergessenheit geraten sind. (WPD11/R27.75415: Reinhold Schaad, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Schaad: Wikipedia, 2011)
Der russische Neid gegenüber den Deutschen konnte übrigens auch von heute auf morgen in Haß umschlagen. Gleich zu Anfang des Ersten Weltkriegs kam es zu Pogromen und vielen Morden an Deutschen in Rußland, vor allem in St. Petersburg, welches dann auch seinen deutschen Namen verlor und in Petrograd umbenannt wurde. (Unter dem Sowjetregime hieß es dann später Leningrad.) (WDD11/A57.06983: Diskussion:Andre Geim, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Andre_Geim: Wikipedia, 2011)
Zugleich aber basiert alles auf einer tatsächlich zu Anfang des Ersten Weltkriegs gestarteten Geheimexpedition des Deutschen Reiches an den Hindukusch, auf deren Spuren sich Kopetzky historisch äußerst fundiert bewegt. Die deutsche Expedition will nichts weniger als das Britische Empire aus den Angeln heben, indem sie den Emir von Afghanistan und die Stämme der Paschtunen dazu bewegt, den Dschihad auszurufen und im Namen des Islam zum Angriff auf Britisch-Indien zu blasen. Die Idee, das "böse Albion" auf diese Weise zu destabilisieren, hatte der Orientalist Max von Oppenheim und der wiederum das geneigte Ohr von Kaiser Wilhelm II. In dessen allerhöchsten Namen wurde der bayerische Oberleutnant Oskar Niedermayer zum Leiter des aberwitzigen Propagandaunternehmens bestellt. (RHP15/FEB.14306 Die Rheinpfalz, 28.02.2015;)
Die Verkehrsanbindung wurde für Victoria immer wichtiger. So verband ab 1903 ein regelmäßiger Fährdienst der Victoria Terminal Railway and Ferry Company Sidney mit den Städten an der Fraser-Mündung, vor allem dem schnell wachsenden Vancouver. 1932 fuhr die erste Fähre von Sidney nach Anacortes. Aus diesen Fährbetrieben gingen 1961 auf Regierungsinitiative die BC Ferries hervor. Zu Anfang des Ersten Weltkriegs errichtete die kanadische Regierung einen Militärflugplatz (Patricia Bay Airport), den Vorgänger des heutigen Internationalen Flughafens.(Charles Hamilton war der erste, der in British Columbia ein Flugzeug lenkte (1910).) (WPD11/V01.01688: Victoria (British Columbia), In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_(British_Columbia): Wikipedia, 2011)
Dass der eingefleischte Pazifist Romain Rolland zu Anfang des Ersten Weltkriegs nicht in das schrille Hurrageschrei auch so manch eines Intellektuellen oder Künstlers mit einfiel (wie es etwa bei Apollinaire der Fall war, bei Musil oder auch bei Thomas Mann, der Rolland in späteren Kriegstagen sogar als «schlimmsten Feind Deutschlands» verteufelte), verwundert nicht. Bankrott der Zivilisation (NZZ16/JUN.02336 Neue Zürcher Zeitung, 22.06.2016, S. 38; Ganz Europa ein Irrenhaus)
in München geborene Biologin kramt ihre Begegnungen mit einstigen Lokalgrößen und Zeitberühmtheiten aus dem Gedächtnis und quirlt, unbeschadet des Säkulardatums auf dem Titelblatt, durcheinander, was sich für sie um die Jahrhundertwende, zur Zeit des Ersten Weltkriegs und zu Anfang der zwanziger Jahre tat. Wichtiger als Kunst, Wissenschaft und öffentliche Moral, deren Wandel sie beplaudert, nimmt die Memoirenschreiberin ihre private Biographie. Auch die spärlichen Abbildungen des Bandes hat sie sich selbst, ihrem Vater - dem polnischen Adelssproß und Maler Alexander Sochaczewski - sowie ihrem 1943 verstorbenen Lebensgefährten, dem Naturforscher Raoul Henry France, vorbehalten. (Langen -Müller, München; 222 Seiten; 14,80 Mark.) (S63/JAN.00175 Der Spiegel, 16.01.1963, S. 65; Annie Francé-Harrar: "So war's um Neunzehnhundert".)
Dieses Leben aber entwickelte sich in eine ganz andere Richtung, und das macht die Gestalt Kesslers so einzigartig: Statt zu resignieren, wandelt er sich, der zu Anfang des Ersten Weltkriegs noch großräumige deutsche Kriegsziele verfocht und auf Sieg und Expansion setzte (da unterschied er sich von der deutschen Aristokratie weit älteren Ursprungs keineswegs), langsam, aber um- so sicherer zum Pazifisten und Europäer. Geholfen hat ihm dabei sein Aufenthalt im neutralen Bern, wo er die zweite Hälfte des Krieges als eine Art Kulturattaché (was auch Propagandist hieß) an der deutschen Botschaft verbrachte. (U05/DEZ.03807 Süddeutsche Zeitung, 22.12.2005, S. 14; Schlürfen und schmieden)
Die Entdeckungen und deren Edition hatten auch einen großen Einfluss auf die akademische Jugend. Klaus Mann schrieb im Rückblick, zu Anfang des Ersten Weltkriegs habe die damalige Jugend geglaubt, für ein "hölderlinsche[s] Deutschland [...] sterben zu müssen".(Klaus Mann, Stefan George. Führer der Jugend, 1928, in: Klaus Mann, Die neuen Eltern. Aufsätze, Reden, Kritiken. 1924-1933, herausgegeben von Uwe Naumann und Michael Töteberg, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, S. 199. Zitiert nach Karlauf, Stefan George, S. 408.) Auch Carl Schmitt notierte später: "'Jugend ohne Goethe' (Max Kommerell), das war für uns seit 1910 in concreto Jugend mit Hölderlin".(Tagebuchnotiz vom 18. Mai 1948, in: Carl Schmitt, Glossarium. Aufzeichnungen der Jahre 1947-1951, herausgegeben von Eberhard Freiherr von Medem, Berlin 1991, S. 152.) Die Entdeckungen beeinflussten auch viele andere Autoren, die sich mit Hölderlin auseinandersetzten, etwa Walter Benjamin, dessen früher Aufsatz Zwei Gedichte von Friedrich Hölderlin deutlich von Hellingraths Ansätzen geprägt ist(Momme Brodersen: Walter (WPD11/N03.53579: Norbert von Hellingrath, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_von_Hellingrath: Wikipedia, 2011)
Friedrich Pfannschmidt wurde als siebentes von elf Kindern des Malers Karl Gottfried Pfannschmidt (1819-1887) und der Johanna Pfannschmidt (* 1912) geboren. Er besuchte 1878 bis 1880 die Kunstschule Berlin und 1880 bis 1884 die Akademie in Berlin. Er war Meisterschüler von Albert Wolff und Johannes Schilling. Seit 1900 hatte er ein Schüleratelier. Schon zu Anfang des Ersten Weltkriegs ist er als Hauptmann der Reserve des 4. Garde-Regiment zu Fuß in Frankreich gefallen. (WPD11/F29.72075: Friedrich Pfannschmidt, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Pfannschmidt: Wikipedia, 2011)
Besonders zu Anfang des Ersten Weltkriegs war die Umgebung der Stadt stark umkämpft. Der Durchbruchsversuch der deutschen 6. Armee auf Épinal scheiterte Ende August 1914 an der auf starke Befestigungen gestützten französischen Verteidigung im Raum Nancy/Lunéville. (WPD11/L04.38448: Lunéville, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Lunéville: Wikipedia, 2011)
Doch derweil hatte sich der große Anreger schon gründlich gewandelt. Zu Anfang des Ersten Weltkriegs war Chirico als Wehrpflichtiger nach Italien zurückbeordert worden, und in Ferrara (Chirico: "Die metaphysischste aller Städte"), wo er neben seinem Lazarettdienst genügend Zeit für die Kunst fand, war er zunächst noch glückhaft auf eine Erweiterung seiner geheimnisvollen Motivwelt ausgegangen. Auf neuen Bildern ließ er gesichtslose Schneiderpuppen ("manichini"), wie sie ihm schon 1914 als "Philosoph und Dichter" erschienen waren, Bretterbühnen betreten oder versteinerte "Musen" vor dem Fürstenschloß von Ferrara Platz nehmen. Doch nach Kriegsschluß, 1919, ereilte ihn in Rom eine fragwürdige Bekehrung: (S70/JUL.00347 Der Spiegel, 27.07.1970, S. 105; Dem Ende entgegen)