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Partnerwort ‚größter‘

Die Nürnberger Discothek Planet ist Ozan-freie Zone: Weil er Ausländer ist, wiesen ihn die Türsteher mehrmals ab, behauptet der 22-Jährige. Auch andere junge Leute denken, dass sie an der Tür scheitern, weil sie "ausländisch" sind oder aussehen. Spricht man über Einlasspolitik in Discos, fällt schnell der Vorwurf der Diskriminierung. Oft werden Anschuldigungen in Momenten größter Wut oder Verzweiflung ausgesprochen. Und nicht immer sind sie berechtigt... (NUN09/MAI.00702 Nürnberger Nachrichten, 09.05.2009, S. 8; Wenn der Türsteher die Würde verletzt - Türkischstämmiger junger Mann an der Disco abgewiesen — Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit ist „Quatsch“)
Wenn es in Hans-Peter Martins Karriere eine entscheidende Triebfeder gab, war es der Wunsch, aufzufallen, hervorzustechen, sich abzuheben. Daher rührt auch die Aura nagender Unzufriedenheit, die er selbst in Momenten größter Triumphe ausströmt. Die Aufmerksamkeit der Massen gehört einem nie alleine. Immer gibt es Quälgeister, die ebenfalls gerade wichtig sind und Publikum beanspruchen. Wer hundert Prozent des Beifalls erwartet, kommt immer zu kurz. (PRF06/MAR.00279 profil, 20.03.2006, S. 28; Das kleine Ich-bin-Ich)
Ohne Geld, Papiere und Gepäck müssen sie die Nacht rumkriegen, denn Henry hat am nächsten Morgen seinen Termin. Dass es dabei um die Existenz geht, weil er seinen Job in Ohio verloren hat, stellt sich nebenbei heraus. Trotz der relativ banalen Geschichte und trotz der Besetzung mit dem tumb- derben Steve Martin und Goldie Hawn, die diesen Habitus mit nervöser Zappligkeit konterkariert, ist Schlaflos in New York sehenswert. Die gemeinsam erfahrene Unbill bringt Qualitäten in beiden Partnern hervor, von denen sie selbst und erst recht der andere nichts wussten. So erweist sich Nancy als neugierig und pragmatisch, gegenüber den Angeboten der Großstadt auch noch in Momenten größter Not aufgeschlossen. Sie will auf gar keinen Fall in Ohio alt werden. Und sie verfügt über eine selbstverständliche Weltläufigkeit, die es ihr ermöglicht, in einer Hotelbar einen alleinreisenden Herrn anzuflirten und dessen Zimmerschlüssel zu ergattern. (R99/DEZ.102653 Frankfurter Rundschau, 17.12.1999, S. 9, Ressort: FEUILLETON; Eheszenen: Sam Weismans Film "Schlaflos in New York")
Perske bewahrte auch in kritischen Situationen die Contenance. Zum Beispiel, als sich ein Schleicher zwischen ihn und den ersten Radler schob - ausgerechnet auf der Schussfahrt nach Nieder-Olm. "Geben Sie Vollgas", rief Perske dem anderen zu. Freundlich, aber bestimmt. Und trieb ihn immerhin auf 70 Stundenkilometer. In Momenten größter Not hatte er auch ein beruhigendes Wort für den Beifahrer parat. "Ich fahre 100 000 Kilometer im Jahr." Und alle mit Führerschein.(phe) (RHZ03/AUG.18511 Rhein-Zeitung, 26.08.2003; Mit 90 in die Kurve)
Alexander Panikin, Jahrgang 1950, begann seine Karriere als renitenter Dorfjunge in Südrussland, dessen Vater - ein Kuban-Kosake - sich sehr bald von der Mutter trennte: "Seine Existenz hatte in unserer Familie außer mir keine sichtbaren Folgen hinterlassen." Leicht hatte er es nie, aber Panikin ist niemand, der sich wegen einer schweren Kindheit oder gemeiner Beamter jemals selbst bedauern würde. Dieser Mann scheint in Momenten größter Bedrängnis fast zwangsläufig damit zu rechnen, dass etwas schier Undenkbares passiert, was sein jeweiliges Geschäft rettet. Seine Biografie ist eine ununterbrochene Verkettung oft sehr amüsanter Schicksalsfügungen. Würde sein Leben verfilmt, würde die Biografie als Drehbuchvorlage bestimmt von manchem deutschen Fernsehredakteur als unglaubwürdig eingeschätzt werden. In Russland mag das anders aussehen, zumal es Panikin dort zu nationaler Berühmtheit gebracht hat. (T00/AUG.39427 die tageszeitung, 26.08.2000, S. 12, Ressort: Kultur; Vorzeigeunternehmer im Kommunismus)
"Chantal Akermans neuester Film "La Captive" ist eine Adaption von Marcel Prousts Roman "La prisonniére". Diese Geschichte zweier Liebender, Arian und Simon, ist gleichzeitig die Geschichte einer Obsession, der Obsession des Mannes, der Frau so nahe wie möglich zu kommen und sie deshalb zu überwachen und auszufragen. Er leidet, da er bemerkt, wie sie ihm auch in Momenten größter Intimität, in denen er sie zu besitzen glaubt, entkommt und wie es ihr gelingt, eine mentale und körperliche Freiheit zu bewahren." (Arsenal Berlin) Atlantis (OmU) (T02/APR.17616 die tageszeitung, 11.04.2002, S. 24-25, Ressort: Spezial; Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine)
Aus der Verwicklung und gegenseitigen Auflösung dieser mikrosozialen Konflikte bezieht "The Fighter" einen guten Teil seiner Kraft. Dabei entwickelt Russell ein auch in Momenten größter sozialer Depravation nie miserabilistisches Panoptikum von White-Trash-Episoden, das der Logik des mythischen Boxfilms, der alle Konflikte und Widrigkeiten seiner Hauptfigur nach und nach auf einen dramaturgischen Höhepunkt zuspitzend sortiert, mitunter entgegenläuft. Stark ist "The Fighter" deshalb gerade nicht in den vergleichsweise roh und wenig stilisiert inszenierten Boxkämpfen, sondern immer dann, wenn er das Momenthafte des Augenblicks, der Episode betont: die Umstände von Dicks Verhaftung etwa, die ihm mehrere Jahre Gefängnis einbrocken wird, ein lächerlich in die Binsen gegangener Kinobesuch von Charlene und Mickey, der Streit zwischen Charlene und Mickys Mutter, bei dem Micky fast so hilflos wie ein Stück Frachtgut zwischen den Besitzanspruch anmeldenden Fronten sitzt. (T11/APR.05301 die tageszeitung, 07.04.2011, S. 15; Erzählung voll raffinierter Haken)
Er horcht, er schaut. Und verblüfft Freunde und Lehrer mit seiner vermeintlichen Gleichgültigkeit. Vielleicht ist er blöd, der Schubert, befindet Holzapfel, der sich nicht erklären kann, wieso Schubert in Momenten größter Gefahr, wenn sich das Bombardement dem Bezirk nähert, vor sich hingrinst oder es sogar wagt, im Musikzimmer weiterzuüben. (U92/SEP.02876 Süddeutsche Zeitung, 14.09.1992, S. 0; Schubert)
Weil dem Blick auf derart Privates naturgemäß etwas Voyeurhaftes anhaftet, liegen die Hefte in einem neonbeleuchteten Spiegelkabinett aus. Am 14. Juli 1932 schreibt Klaus Mann: "Direkt am Nebentisch: Adolf Hitler, in blödester Gesellschaft. Seine geradezu auffallende Minderwertigkeit. Äußerst unbegabt." Von 1942 an notiert er alles in Englisch, nur in Momenten größter Depression verwendet er doch wieder seine Muttersprache. So beginnt das Tagebuch für 1947 mit den Worten: "Wie lange noch... ?" Zu diesem Zeitpunkt hat sich sein Schriftbild bereits stark verändert: Brachte er anfangs noch kleine, akkurat gesetzte Buchstaben zu Papier, so werden die Zeilen zunehmend krakeliger, unruhiger. (U99/MAR.23903 Süddeutsche Zeitung, 27.03.1999, S. 16, Ressort: M; „Fühle mich schlecht, schlecht, schlecht”)
Wen nun darf der Prinz am Ende inniglich herzen? Ein anmutiges Wesen ist's, mondscheinblaß mit ebenmäßigen Zügen, zart gelängten Gliedmaßen, einem biegsamen Nacken und zierlich gebogenen Füßen. Ein Mädchen, das auch in Momenten liebender Zuneigung und größter Verzweiflung die eigentümliche Distanz eines Wesens nicht von dieser Welt zu wahren weiß, in kunstvoll verzögerten Bewegungen Nähe und Abstand dosiert, mit weich schwebenden Armen unfehlbar ihre Balance austariert. Die junge Swetlana Sacharowa ist Odette und bringt als solche all jene lyrische Anmut und die edle Linie mit, die man in den "weißen", den Schwanenakten herbeisehnt. (U99/MAR.24210 Süddeutsche Zeitung, 29.03.1999, S. 17, Ressort: FEUILLETON; Weiß macht glücklich)
Bosch, der sehr viel über Tennis weiß, hat fürchterlich gelitten, wenn Becker zu verlieren drohte. Dann hat er entweder zu laut ins Mikrofon gesprochen, etwa so: Nein, nein! Das giiibt es doch garrr nicht! Oder er hat gar nicht mehr gesprochen. Geissmar, der meistens unentwegt sprach, sprach auf einmal auch nicht mehr. So begründeten Bosch und Geissmar in Momenten größter Spannung den stillen poetischen Realismus. (U01/JAN.04658 Süddeutsche Zeitung, 26.01.2001, S. 22; Das siebte Spiel)
Man stelle sich die Stimme eines kastrierten Helge Schneider vor: So hört sich der selbst ernannte Superheld Kantomias an. Hoch und gepresst und selbst in Momenten größter Zufriedenheit jaulend wie eine Katze, die sich den Schwanz eingeklemmt hat. P.R. Kantate gehört diese Stimme, dem Sänger des Sommerhits "Görli Görli". Gleich neben dem Görli, dem Görlitzer Park in Kreuzberg nämlich, genauer in einer Hinterhofwohnung in der Oranienstraße nimmt das Hörspiel "Kantomias rettet die Welt" seinen Ausgang. (U05/NOV.04518 Süddeutsche Zeitung, 26.11.2005, S. 16; DAS HÖRBUCH)
Das Dokumentarische, angeblich ein abgegrenzter Bereich der Kinoregion, öffnet sich plötzlich ins Unermessliche. In Momenten größter Künstlichkeit taucht das Leben selbst plötzlich auf. Und das Kino wird Teil des Lebens. Das ist der Fall bei Lav Diaz' "Ebolusyon ng isang pamilyang pilipino/Evolution of a Filipino Family", der am Sonntag endlich in München zu sehen ist. Das Meisterwerk des jungen philippinischen Kinos, die Geschichte einer Familie aus den Barrios unter der Herrschaft des Diktators Marcos. Zehn Stunden dauert der Film, zehn Jahre hat Lav Diaz daran gedreht, 1994 bis 2004. Bei der Premiere auf dem Festival in Toronto hat er den Film nicht vorstellen können - er hat, während die ersten Stunden liefen, noch am Ton für die letzten gearbeitet. (U06/OKT.00494 Süddeutsche Zeitung, 05.10.2006, S. 16; Saturn muss sozialistisch werden)
An der Hamburger Oper lässt der neuseeländische Regisseur Simon Phillips rußgeschwärzte Chippendale-Möbel vom Schnürboden herabsenken, wenn die Matrosen der "Indomitable" an ihren Tauen pullen. Doch abgesehen von diesem postmarxistischen Hinweis darauf, dass das britische Empire auf dem Rücken der kleinen Leute errichtet wurde, ist nur wenig von dem unmenschlichen Druck zu spüren, der auf dieser Mannschaft und damit der Menschheit lastet. Schmuck sind die historischen Meuterei-auf-der-Bounty-Kostüme, artig aufgereiht präsentiert sich der Chor, und die Solisten lassen sich in Momenten größter Ergriffenheit gerne auf dem Souffleurkasten nieder. (U07/MAR.05275 Süddeutsche Zeitung, 29.03.2007, S. 15; Brave Meuterei)
Johannesburg - In Momenten größter nationaler Brisanz muss natürlich auch der Präsident zu seinem Volke sprechen. Jacob Zuma, der weiß, wie man das macht, sagt also: "Wir haben schon gewonnen." Das Spiel gegen Frankreich kann er kaum meinen, denn auch der größte Optimist unter der afrikanischen Sonne muss sich darauf einstellen, dass die Elf Südafrikas nach dem Spiel in Bloemfontain seinen Abschied von der WM nehmen muss. (U10/JUN.03691 Süddeutsche Zeitung, 22.06.2010, S. 36; Angst vor dem Alltag)
Yvonne bleibt in Platos Fassung das blasse Kind, mit dem ein gelangweilter Prinz eine etwas andere Farbe in sein Leben bringen will. Yvonne (Renate Bauer) hat hier auch nicht mehr zu tun, als leer dreinzuschauen und schließlich röchelnd zu sterben. Günter Baumann (Prinz Philipp) spielt den tollen Hecht im trüben Teich und wirkt dabei fast sympathischer als er sein darf, doch Plato hat ihn auch mit einem Quentchen mehr Lernfähigkeit ausgestattet. Eine Sichtweise, die auch König Ignaz (Kurt Sternik) und Königin Margarethe (Helene Mira) in Momenten größter Empörung demaskiert. Und in diesen jeweils nur kurzen (V97/MAR.11855 Vorarlberger Nachrichten, 03.03.1997, S. D7, Ressort: Kultur; Schwarze Komödie, grell gestutzt)
Die Ehrung erfolgte in mehreren Abschnitten, stimmungsvoll mit emotionalen Bildern unterlegt, die Sportler in Momenten größter Anspannung oder grenzenlosen Glücks im Augenblick des Sieges zeigten. Jeder erfolgreiche Sportler durfte noch einmal ins Rampenlicht rücken und wurde vom Publikum gefeiert. (RHZ11/MAR.12131 Rhein-Zeitung, 10.03.2011, S. 11; Rheinland-Pfalz würdigt seine Spitzensportler)
Hunsrück. Die Lott-Gesellschaft präsentiert die Gruppe HISS auf der Grevenburg. Am Samstag, 16. Juli, tritt die Band im Garten der Burgschänke auf der Grevenburg auf. Wer scharfe Augen hat, kann sehen, welch tiefe Furchen der eisige Wind osteuropäischer Steppen in die Gesichter der Musiker gezogen hat - wie ihre Haut von der unbarmherzigen Sonne des karibischen Meeres versengt wurde und wie die Künstler von Abenteuern und Entbehrungen gezeichnet wurden. Und wer scharfe Ohren hat, hört aber auch, dass sie noch von jedem Stück Erde, das sie betraten, Klänge und Rhythmen mitgebracht haben - dass sie auch in Momenten größter Gefahr aufmerksam lauschten, welche Musik da in allen Winkeln der Welt erklingt. Balkan-Blues und Texas-Tango, Quetschen-Ska, Ethno-Swing und Fast-Folk, fremde und vertraute Klänge bilden die musikalische Grundlage für ihre Geschichten über die großen Themen Liebe, Leid und Lebenslust, Sünde, Sucht und Suppe. Beginn: pünktlich um 19 Uhr. Eintritt 12 Euro, Infos im Internet unter www.lott-festival.de (RHZ11/JUL.12840 Rhein-Zeitung, 12.07.2011, S. 16; Lott-Konzert mit HISS auf der Grevenburg)
Ihr Band und die Ausstellung Lesende zeigen lesende Menschen an den unterschiedlichsten Orten und in Momenten größter Intimität, ohne die Porträtierten bloßzustellen. (WPD11/I16.90335: Isolde Ohlbaum, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Isolde_Ohlbaum: Wikipedia, 2011)
Martin Klein stellt seine erste CD vor G Ein junger Mann sitzt an einem Klavier und spielt Lieder, die ein Paradoxon schaffen: 'Sie sind kraftvoll und zurückhaltend zugleich', vermeldet das Wiener Indielabel Lindo zur dieser Tage erscheinenden CD 'Songs For My Piano' des jungen österreichischen Singer/Songwriters Martin Klein. Eine sehr treffende Beschreibung, vermag der Tiroler Sänger und Pianist doch selbst in Momenten größter Zurückhaltung noch Intensität zu erzeugen. Seine detailgenau ausformulierten Lieder sind dabei potenziell massentauglich, ohne auch nur einen Moment anbiedernd zu wirken. Rhythmische Unterstützung erhält der tolle Debütant von Manuel Brunner (Bass) und Benni Lechner (Schlagzeug). (FLT08/NOV.00129 Falter, 05.11.2008, S. w24; Kraft und Zurückhaltung, glücklich vereint)
Lechner, der in Momenten größter Gefühlsaufwallung gar nicht schreiben könnte, wie er betont, dehnt seine Gedichte in Richtung Prosa aus: "hier, in den schwarz-weißen mini-dramen unserer verfilmten sackgassen für zwei, wo fernseher auf anweisung / sozialarbeiter mit hochzeitstorten über farbkästen ins bild laufen lassen". Nicht zuletzt aus der Abstraktion weiß die Lyrik neuen Reiz zu beziehen. Dem Liebeskranken drängt sich aber die Frage auf: Würde er diese Zeilen dem Objekt seiner Begierde schicken? (FLT11/NOV.00616 Falter, 30.11.2011, S. 53; Im Minenfeld großer Gefühle)
Es ist ein wunderbares Bild, das J.K. Rowling da entworfen hat: Jeder hat einen Patronus, der ihm in Momenten größter Not hilft, Gefahren abzuwenden. Das einzige, was man dazu braucht, sind gute Erinnerungen an einen Menschen. Das bedeutet, dass das Gute in einem das Böse besiegen kann. (M15/JUL.03350 Mannheimer Morgen, 11.07.2015, S. 20; Expecto Patronum!)
Nur hin und wieder blitzt noch die Schärfe auf, mit der Jenny im "Blütenstaubzimmer" vom Leiden der Jungen am enthemmten Narzissmus der Älteren berichtet. Meist aber verhält sich die Erzählerin wie ihre Heldin Eliza: Die tutet, statt sich anderen mitzuteilen, in Momenten größter Not in ein von der Großmutter geerbtes Muschelhorn. Auch Zoë Jenny sucht diesmal bei aller Handlungsturbulenz nicht nach Worten für Trauer und Verzweiflung: Sie pumpt sich nur zur Magierin auf - und bläst Trübsal. (S00/JAN.00374 Der Spiegel, 17.01.2000, S. 206; Mund weit geschlossen)
SPIEGEL: Und diese Kraft hat Sie selbst in Momenten größter Verzweiflung nicht verlassen? (S07/JUL.00426 Der Spiegel, 23.07.2007, S. 96; "Mit Blut geschrieben")
Diesen Gefallen kann Chandor seinem Helden natürlich nicht tun. Er schickt ihn durch die Hölle, auch weil er ihn in Momenten größter Verzweiflung immer wieder neue Hoffnung schöpfen lässt. "Aber der Mensch darf nicht aufgeben", heißt es in der anderen Geschichte über einen alten Mann und das Meer, bei Ernest Hemingway, "man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben." (S14/JAN.00069 Der Spiegel, 06.01.2014, S. 96; Unser Mann)
Das ist die eine Seite. Die andere sieht so aus: Vor allem fürs Nachmittagsprogramm fehlen die Ideen. Die Krawalltalkshows mit polygamen Unterschichtlern sind tot, die mit billigen Knallchargen zusammengestoppelten Gerichtsshows kränkeln. Nun wagt sich RTL mit der täglichen Actionserie * "112 - Sie retten dein Leben" auf den schwierigen Nachmittagsmarkt. Weitere Eigenserien sind * "Lasko - Die Faust Gottes" über einen katholischen Mönch und Kampfkünstler im Vatikan sowie * "Die 25. S* tunde", deren Heldin eine Tageszeitungsreporterin ist, die in Momenten größter Erregung eine Stunde in die Vergangenheit reisen kann. (HAZ08/JUL.03847 Hannoversche Allgemeine, 19.07.2008, S. 9; Im Seichten kann man doch ertrinken)
Von den wirklich dramatischen Urlaubserlebnissen existieren natürlich keine Bilder, denn wer hat schon die Ruhe weg, in Momenten größter Anspannung an das Erinnerungsfoto zu denken. So erging es auch Andrea Kiewel, die ihre Brötchen als Moderatorin im Berliner Studio des Sat.1-Frühstücksfernsehens verdient. Ihr Mexico-Urlaub ließ an Dramatik nix zu wünschen übrig, aber mit Beweisfotos kann sie nicht dienen. Erst war da dieser wundervolle Tauchgang, bei dem sie sich am Anblick der possierlichen Delphine erfreute. Die plötzliche Unruhe unter den Verwandten Flippers erklärte sich durch das Auftauchen jener charakteristischen Rückenflosse eines Hais. (B98/AUG.53781 Berliner Zeitung, 25.08.1998; Von Haien und Cocktails [S. 19])
Zu solcher Schriftgläubigkeit paßt der Vermerk des Programmheftes, daß aus verschiedenen durch Wagners Hände gegangenen Aufführungspartituren an die 600 Änderungen vor allem im Bereich der Dynamik ins Orchestermaterial eingegangen sind. Gelohnt hat sich der Aufwand kaum: Weder muß man wegen einiger geringfügig umgewichteter Mischklänge seinen Begriff von Wagners Instrumentationskunst revidieren noch sind die Sänger nun besser verständlich. Im dritten Aufzug, wo Abbado, aus der Reserve gelockt, sich auch antreibend engagiert, ist Ben Heppner als Tristan erledigt, kann er mit seiner schwer beweglichen, resonanzarmen Stimme nicht mehr über das tobende Orchester hinweg - auch Albert Dohmen als Kurwenal vermochte es nur brüllend -, und in den zurückgenommenen Stellen bringt er kein piano mehr zustande. Deborah Polaski als Isolde gelang es dagegen, auch in Momenten größter Stimmgewalt ein kantables Legato beizubehalten. Den darstellerischen Höhepunkt markierte Matti Salminens König Marke, sekundiert vom ausdrucksvollen Baßklarinettensolo Manfred Preis'. (B98/DEZ.81149 Berliner Zeitung, 01.12.1998; Protestantismus, beschaubar [S. 10])
Auf den Punkt brachte es der private Fernsehsender RTL, der vom Deutschen Ski-Verband (DSV) für drei Jahre vom 1. Januar 2000 an für 48,5 Millionen Mark die Übertragungsrechte für alle Skisport-Highlights in Deutschland erworben hat. Bis zu 15 Prozent von dieser stolzen Summe sollen über eine Prämienregelung die Sportler und Betreuer erhalten. Als Gegenleistung müssen sie RTL als Interviewpartner zur Verfügung stehen. Auch nach Niederlagen, nach denen viele Alpinisten früher die Einsamkeit gesucht haben. Dieses Wohlverhalten auch in Momenten größter Tristesse sei garantiert, gab DSV-Generalsekretär Helmut Weinbuch bekannt. (B99/OKT.89563 Berliner Zeitung, 11.10.1999; Kein Volkstanz mehr am Fuß der Schanze [S. 42])
Justine Henin-Hardenne ist mit 22 Jahren ein gutes Stück jünger als Pierce, aber sie ist für ihr Alter schon immer ziemlich weit gewesen - sonst wäre sie auf ihrem steinigen Weg durchs Leben niemals dort angekommen, wo sie jetzt ist. Aber auch die Belgierin zeigt dieser Tage in Paris ein Gesicht, das man vor ihrer längeren Krankheit und vor der Verletzung zu Beginn dieses Jahres nicht kannte. Ein Gesicht, das selbst in Momenten größter Spannung Freude erkennen lässt. Beim Sieg im Viertelfinale gegen Maria Scharapowa antwortete sie einmal auf einen fast perfekten Stopp mit einem perfekten Stopp - und sah lächelnd dem fliegenden Ball hinterher. Auch sie sagt: "Ich genieße das alles jetzt mehr; ich weiß viel besser, was es bedeutet, hier zu sein." (B05/JUN.42843 Berliner Zeitung, 02.06.2005, Ressort: Sport; Ein Lächeln im Wind [S. 18])
Die profane Vertraulichkeit, die heute zwischen Leinwandidolen und deren Bewunderern herrscht, wäre ihr gewiss obszön erschienen. Sie gewährte dem Publikum die Auszeichnung, ihre Einsamkeit mit ihr zu teilen und blieb doch unerreichbar; vielleicht sind deshalb ihre Leinwandauftritte vornehmlich aus Großaufnahmen und Totalen komponiert. Es war nicht nur Ironie, die einen Kritiker zu dem Aperçu veranlasste, sie habe ihre großartigsten Liebesszenen allein gespielt. Der geschmeidige Rhythmus ihres Körperspiels ist nonchalant auf sich selbst bezogen. Auch in Momenten größter Ergriffenheit gehört sie allein sich selbst. Darin ist ihr Spiel erstaunlich modern, bei aller Versunkenheit fehlt ihm alles Statuarische. Die Hinwendung zum Anderen markiert sie stets als ein selten gewährtes Privileg. Ihre Selbstäußerung ist die eigentliche Sensation ihrer Filme, die Ankündigungen "Garbo spricht" und "Garbo lacht" waren ein Versprechen, dass sich an den Kinokassen mit großer Münze auszahlte. (B05/SEP.71417 Berliner Zeitung, 17.09.2005, Ressort: Feuilleton; Sie dachte mit den Augen [S. 38])
Seelsorger am Telefon saugen ihren Nektar aus anderen Quellen. Etwa aus dem Bewusstsein, für andere Menschen in Momenten größter Not der einzige Ansprechpartner, der einzige Zuhörer zu sein. Trostspender und Ratgeber für Verzweifelte, die nicht mehr ein noch aus wissen und niemanden haben, der ihnen vertrauensvoll zur Seite steht. Krankheit, Trennung, finanzielle Not, familiäre Konflikte: Oft ist die Telefonseelsorge der letzte Anker, die letzte Hoffnung. (BRZ12/MAR.14772 Braunschweiger Zeitung, 26.03.2012; 50 mitfühlende Gespräche am Tag)
Der echte Chris Gardner wusch sein einjähriges Baby in der U-Bahn-Toilette. Im Film ist der Sohn fünf Jahre alt, er stellt Fragen. Beim ersten Mal akzeptiert er die U-Bahn noch als nächtliches «Höhlenversteck vor Dinosauriern», beim zweiten Mal nicht mehr. Man sieht Will Smith an, wie viel Kraft es ihn kostet, in Momenten größter Bitterkeit dem Kind Liebe und Hoffnung zu vermitteln. Denn eine einzige Chance hat der Mann, der clever ist, gut rechnen und gut reden kann. Ein unbezahltes Praktikum bei einer Börsen-Firma verspricht dem Besten der Klasse einen festen Job. Und Gardner setzt alles daran, dieser Beste zu sein. (DPA07/JAN.04874 dpa, 11.01.2007; (Kinostart 18. Januar) «Das Streben nach Glück»: Erstaunlich kitschfreie Zone Von Karin Zintz, dpa (Mit Bild FKM002 vom 11.1))
Im Konzentrationslager arbeitet Levy im Büro des Aufsehers. Dadurch gelingt es ihm, immer wieder Insassen herauszuschmuggeln. Und er plant seine eigene Flucht. Er stellt sich krank und freundet sich im Krankenhaus mit einer Krankenschwester an. Sie schmuggelt ihm zivile Kleidung herein. Als sie mit einem Aufseher flirtet, nutzt Levy die Gelegenheit und springt aus dem Fenster. Selbst in Momenten größter Lebensgefahr verliert Levy nicht den Humor: «Als ich draußen war, merkte ich, dass ich meinen Hut vergessen hatte. Also bin ich eben wieder rein und habe ihn geholt», erzählt er mit verschmitztem Grinsen. «In dem Moment war mir der Leichtsinn dieser Aktion gar nicht wirklich bewusst, aber hätte man den Hut gefunden, wäre ja auch die Krankenschwester aufgeflogen.» (DPA08/SEP.11768 dpa, 23.09.2008; Dreimal Flucht, dreimal Leben - Kurt Levys Geschichte als Film Von Jelena Pflocksch, dpa (Mit Bild))
Bis in die Schützengräben kamen Agitatoren und Kommissare. In Momenten größter Krisen öffneten sie schon mal ihre eiserne Reserve an Schokolade oder Mandarinen. Von Stalin sprechen die Soldaten indes kaum. Im Gegenteil, sie üben auch Kritik an den Kommandeuren. Die fehlende Glorifizierung Stalins dürfte einer der Gründe sein, warum die Protokolle zu Lebzeiten des Diktators nie veröffentlicht werden durften. (DPA12/NOV.06830 dpa, 13.11.2012; (Berichtigung: Gesamtzahl der deutschen Verluste beträgt 295 000) «Berge deutscher Leichen» - Stalingrad aus Sicht der Rotarmisten Von Dorothea Hülsmeier, dpa (Mit Bild))
Wenigstens Valéry sei glücklich gewesen, lautet die Tagebuchbilanz des Frühjahrs 1924. Und prompt folgt die Einschränkung: "Ich wäre glücklich, wenn wir unschuldig wären." Der Leser folgt den Fügungen dieser Passion, wie sie unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse festgehalten wurden. Tatsächlich lebt dieses Textdokument von der Direktheit der Formulierungen und der Unbefangenheit des Tonfalls. Um so erstaunlicher, daß in der Zusammenschau ein Erzählbogen deutlich erkennbar hervortritt. Die Abfolge der Ereignisse ist als Unschuldsverlust dramatisiert - eine Pointe, die dieser zusehends auf ihre protestantische Herkunft sich besinnenden Schriftstellerin nahegelegen haben muß. Mit jener Wortgenauigkeit, wie sie ihr selbst in Momenten größter Gefühlsintensität zu Gebote steht, spricht sie von einer "Partie". Der Ausdruck umfaßt das ganze Spektrum dieser Verbindung - ihre spielerischen Züge, ihre Gewagtheit, ihre Enttäuschungen. (F95/501.00001 Frankfurter Allgemeine, 1995)
"Music of the Heart" ist ein bewegendes Melodram, das anrührende Porträt einer Frau, die sich wie eine Löwin für ihre Schüler, für ihre Musik und für bessere Lebensbedingungen einsetzt. Wenn Meryl Streep, die für diesen Part mit ihrer zwölften Oscar-Nominierung bedacht wurde, mit liebenswerter Strenge und engelsgleicher Geduld den Getto-Kids beibringt, wie man einer Geige einen halbwegs vernünftigen Ton entlockt, dann geht dies unter die Haut. Auch die Gratwanderung zwischen aufgesetztem Pathos und wahrhaften Emotionen gelingt dem Regisseur beinahe mühelos. Zwar nimmt die Liebesgeschichte zwischen Roberta und Brian (Aidan Quinn, souverän wie immer) eine zentrale Position ein, doch in Momenten größter Zweisamkeit, also hoher Kitschgefahr, sorgt Craven immer wieder für die notwendigen Brecher - humorvolle Einschübe, die vor allem auf das Konto von Robertas Kindern gehen. (M00/JUN.27825 Mannheimer Morgen, 08.06.2000; Mit dem Melodrama solidarisiert)
Virtuos geht Penderecki mit dem Chor um, hält das Klanggefüge auch in Momenten größter Kraft durch Kontrapunktik klar. Virtuoses hat er auch für die fünf Solisten Sopran -Mezzo - Alt - Tenor - Baß bereit, auf die hier mit die dankbarsten, ausdrucksvollsten Partien moderner sakraler Musik warten. (N98/OKT.40283 Salzburger Nachrichten, 14.10.1998, Ressort: Kultur; Ein Credo für Tradition und Zukunft)
Anastasia »Katzi« Sokol will endlich ihre Bulimie-Therapie beginnen. Doch Freund Richard Lugner gönnt ihr keine Medienpause, und ihre Mutter will sie besachwaltern lassen. G In Momenten größter Schwäche und Verletzlichkeit muss man sich auf die Anteilnahme von Familie, Partner und Freunden verlassen. Auf deren Hilfe, um fernab öffentlicher Aufmerksamkeit wieder in Ordnung zu kommen, gesund zu werden. Das ist Anastasia Sokol, 22, nicht vergönnt. Richard Lugners Lebensgefährtin "Katzi" leidet an Bulimie, sie wiegt nur noch lebensbedrohliche 33 Kilo. (NEW12/MAR.00270 NEWS, 15.03.2012, S. 118,119; Katzi: Richard, lass mich in Ruhe)
Szczypiorski argumentiert nie theoretisch. Seine Akteure kennen auch bloß ihr kleines bißchen Glück unabhängig von der sogenannten historischen Stunde, und er selbst bringt sich unauffällig autobiographisch ein mit einer entwaffnend schönen Liebesgeschichte. In Momenten größter Gefahr, als sich das Netz des Geheimdienstes schon um den jungen Antoni zusammenzieht, hat er nichts als seine Justyna im Kopf. (NUN91/NOV.01740 Nürnberger Nachrichten, 23.11.1991, S. 10; Schnitt mitten durcvhs Herz - Andrzej Szczypiorski über die Verheereungen menschlicher Existenz in "Nacht, Tag und Nacht")
Selbst in Momenten größter Tragik hat sie ihren Figuren Poesie und Würde verliehen: Paula Wessely wurde mit eindringlichem Spiel und unvergleichlicher Sprachkunst schon zu Lebzeiten zu einer Legende auf den Bühnen. Die Grande Dame des deutschsprachigen Theaters ist in ihrer Heimatstadt Wien im Alter von 93 Jahren gestorben. Ihren Abschied von der Bühne hatte sie 1986 am Burgtheater genommen, wo sie seit 1953 als Ensemblemitglied große Erfolge gefeiert hatte. (NUN00/MAI.01204 Nürnberger Nachrichten, 13.05.2000, S. 26; Grande Dame des Theaters - Paula Wessely ist gestorben)
Djians Helden waren allesamt Draufgänger, die sich vom Leben angezählt durch die Welt schlugen, die ihr Glück in der Ausweglosigkeit des Alltags suchten und in Momenten größter Verzweiflung von der Magie des Banalen überwältigt wurden. Seit "Pas de deux", seinem sechsten Roman, leiden sie an Krankheiten und sind nicht mehr (NUN02/APR.01032 Nürnberger Nachrichten, 12.04.2002, S. 22; Die Sex-Helden werden müde - Der französische Autor Philippe Djian und sein neuer Roman "Schwarze Tage, weiße Nächte")