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Partnerwort ‚wohl‘

Pasewalk. Über die Schwierigkeiten bei der Sanierung ihres Marktes werden die Pasewalker wohl noch in Jahrzehnten reden. Jetzt ist schon wieder etwas Neues aufgetreten. Ein großer Teil der bereits gepflasterten Natursteine verfärbt sich dunkel. Für den Laien sieht es aus als ob sie rosten. estern punkt 12 Uhr eine Beratung auf dem Marktplatz. Bürgermeister Rainer Dambach (parteilos), eigentlich Landschaftsplaner von Beruf, schreitet mit Helgard Nitschke vom städtischen Bauamt, Ralf Krüger vom Planungsbüro Neuhaus & Partner sowie Manfred Bredlow als Vertreter der Baufirmen mit prüfenden Blicken über den Markt. Kopfschütteln bei allen. Niemand kann sich erklären, woher diese Verfärbungen kommen. Die ersten traten im April auf, wurden nach dem Abtrocknen der Schneereste deutlich. So etwas hat selbst Manfred Bredlow in seiner 30-jährigen Berufserfahrung noch nicht erlebt. (NKU03/JUN.06028 Nordkurier, 20.06.2003; Pflastersteine auf dem Markt verfärben sich dunkel)
Pasewalk (ast). An die Sanierung ihres Marktplatzes und die damit verbundenen Geschichten werden die Pasewalker sich wohl noch in Jahrzehnten erinnern. Bereits im März des Vorjahres begannen archäologische Grabungen. Zu Beginn dieses Jahres stellte sich dann heraus, dass das Geld für einen Glockenturm und ein Wasserspiel auf dem Platz nicht ausreicht. Plötzlich flammten Diskussionen über die Qualität der angedachten Kunstobjekte auf. Im März stellten Künstler bereits neue Ideen vor. In diesem Monat wurden nach der Winterpause auch die Pflasterarbeiten auf dem Platz wieder aufgenommen. Probleme gab es beim Pflastern der über den Markt führenden Straße. Sie musste auf Grund von Qualitätsmägeln zweimal wieder aufgenommen werden. Im Frühjahr setzten die CDU-Stadtvertreter durch, dass der Glockenturm aus Holz gebaut wird. Da das Vorhaben sich aber als nicht finanzierbar erwies, legte der Bürgermeister Widerspruch ein. (NKU03/DEZ.09273 Nordkurier, 30.12.2003; Pasewalks Markt - eine nicht enden wollende Geschichte)
An der Küste kämpfen die Mibrag-Leute noch. Im Südwesten Mecklenburgs hatten Spezialisten 1,2 Milliarden Tonnen Braunkohle ausgemacht. Das Bergamt stoppte Erkundungsbohrungen, die Mibrag zog vor Gericht. Ein Konzern, dessen Chefs in Jahrzehnten denken, hält wohl auch langwierigste Verfahren durch. (S07/MAR.00266 Der Spiegel, 19.03.2007, S. 44; Reise in die Vergangenheit)
Nur in extremen Hanglagen, in denen der Harvester passen muss und bei richtig dickem und wertvollem Holz wird wohl auch in Jahrzehnten noch der Forstwirt dem Vollernter das Nachsehen geben. Immerhin werden 2003 landesweit 35 neue Ausbildungsstellen zum Forstwirt angeboten. Auch Kommunen und Zweckverbände bilden aus und übernehmen dann auch die guten Fachkräfte.(as) (RHZ03/JUL.17035 Rhein-Zeitung, 23.07.2003; Maschinen lichten zu dichten Wald)
Von unserem Redaktionsmitglied Rita Nitsch Das wird wohl in Pasewalks Geschichtsbücher eingehen: Die Kinder kamen mit dem Schlitten zum Eiertrudeln des Arbeitslosenverbands und rutschten auf dem Po durch den Schnee den Berg hinunter - mit dem Ei um die Wette. Das ganze Treiben überwachte Osterhäsin Angela Fechner, die im wahren Leben Krankenschwester ist und im pelzigen Kostüm eine gute Figur machte.Pasewalk. Verkehrte Welt? Es ist Ostereiertrudeln angesagt, und die Kinder kommen mit dem Schlitten? Tatsächlich, in diesem Jahr erlebten die Lütten auf dem Pasewalker Casinoberg etwas, woran sie sich wohl noch in Jahrzehnten erinnern werden. Schnee zu Ostern. Trudeln konnte man trotzdem. 40 Mädchen und Jungen schauten mit ihren Erzieherinnen, Eltern oder Großeltern vorbei und wollten ganz genau wissen, wie weit ihr gekochtes buntes Ei die Schneepiste hinunter kullert.Die Techniken des Trudelns waren sehr verschieden. Manches Kind war so eiftig bei der Sache, dass es gleichzeitig mit dem Ei den Berg auf dem Hosenboden herunter rutschte. Dass auch alles seine Ordnung hatte, darüber wachte der Osterhase. In das Hasenkostüm war die Kinderkrankenschwester Angela Fechner geschlüpft. Es war nicht das dickste Fell. Doch ein, zwei Pullover darunter halfen, der Kälte zu trotzen. "Da sich meine Schwiegermutter im Arbeitslosenverband engagiert, habe ich extra Urlaub genommen und unterstütze diese schöne Sache", sagt sie. (NKU13/MAR.10374 Nordkurier, 30.03.2013; Wenn der Krankenschwester lange Ohren wachsen)
Der Krieg um die einst serbische, großteils albanisch bevölkerte Provinz Kosovo und deren anschließende Unabhängigkeitserklärung bedingen, dass der Hass zwischen Serben und Albanern wohl erst in Jahrzehnten abklingen wird. (...) Der Skandal war daher programmiert. Irgendjemand auf der VIP-Tribüne - angeblich der Bruder des albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama - steuerte mitten im Match eine Drohne über das Stadion, mit einer Fahne, die die Konturen Groß-Albaniens zeigte. Und das eine Woche, bevor erstmals seit sieben Jahrzehnten der Besuch eines albanischen Regierungschefs in Belgrad ansteht! (...) Die Regierungen in Belgrad und in der Kosovo-Hauptstadt Pristina unternahmen in den letzten zwei Jahren unter EU-Vermittlung Anstrengungen, um das Verhältnis zwischen Serbien und dem Kosovo zu verbessern. Doch ein einziges Fußball-Match dieser Art kann mehrere Jahre an diplomatischen Bemühungen mit einem Schlag zunichtemachen. (DPA14/OKT.08283 dpa, 16.10.2014; 5780)
Doch trägt die Bundesregierung nicht die Hauptschuld am Zurückfallen Münchens. Im vergangenen Jahr waren es Spitzenbanker aus Frankfurt, welche die "Initiative Finanzplatz Deutschland" mit anstießen - die Idee hätte auch aus Bayern kommen können, kam aber nicht. Einer der Gründe für die geringe Außenwirkung ist, dass es einen einheitlichen Finanzstandort München gar nicht gibt. Die Szene zerfällt zwischen Versicherungsleuten, Bankangestellten und Risikokapitalgebern - mit nur wenigen Verknüpfungen. In Frankfurt, wo die Banken dominieren, trifft man sich hingegen regelmäßig. Diesen Standortnachteil wird München wohl auch in Jahrzehnten nicht aufholen. (U04/JAN.03614 Süddeutsche Zeitung, 23.01.2004, S. 17; München leuchtet schwächer)
Die staunenswerte Bilanz des Mediziners lockt nicht nur Scharen von Patienten nach Düsseldorf. Sie ist auch ein Schlag gegen die Forschung mit körperfremden "embryonalen" Stammzellen (ES-Zellen). Weil dabei unweigerlich menschliche Embryonen zerstört werden, lehnt Strauer sie aus ethischen Gründen ab. Zudem wären medizinische Anwendungen von ES-Zellen wohl erst in Jahrzehnten zu erwarten. (S04/MAI.00198 Der Spiegel, 10.05.2004, S. 142; Experimente am Herzen)
Das wird wohl erst in Jahrzehnten endgültig beantwortet werden. Zwar sind von den 500 Milliarden Euro, die anfangs zur Verfügung standen, derzeit nur etwa 50 Milliarden gebunden. Aber die Banken-Abwicklungsanstalten tauchen in dieser Rechnung nicht auf - und allein die der Hypo Real Estate ist 173 Milliarden schwer. Da schlummern noch erhebliche Risiken. (T11/AUG.03886 die tageszeitung, 27.08.2011, S. 48; "Wir brauchen mehr Europa")
Es steht nicht gut um den alten Kontinent, die selbsternannte Wiege der Zivilisation, das aufgeklärte, vielstimmige und kulturell so reiche Europa. Das 21. Jahrhundert wird bereits zum Zeitalter Asiens ausgerufen, obwohl es erst wenige Jahre alt ist. Es mag eine Überhöhung sein, aber der Wiederaufstieg Chinas, die schlummernde Potenz Indiens oder der Fleiss und die Duldsamkeit fernöstlicher Gesellschaften ganz allgemein gelten als Vorboten für den unabwendbaren Abstieg Europas. Makroökonomisch jedenfalls ist die globale Verschiebung bereits messbar. Die politischen Folgen freilich werden für die Alte Welt wohl erst in Jahrzehnten so richtig zu spüren sein. Nach einem Jahrhundert amerikanischer Dominanz und europäischer Selbstbezogenheit droht eine tiefgreifende Zäsur. Diese verläuft freilich nicht schlagartig, sondern langsam. Wohl darum wird sie nur sehr zögerlich ernst genommen. Es liegt nicht allein an der Erddrehung, dass Europa schläft, wenn Asien erwacht. Natürlich können sich Prozesse verlangsamen, ja zeitweise sogar umkehren. Geschichte ist ein Kontinuum an Zufällen, Wechselwirkungen, Brüchen und sie kennt keine Determinanten. Unbestritten jedoch ist, dass sich Europas Glanz, wie er sich von der frühen Neuzeit bis ins späte 19. Jahrhundert in Kultur, Forschung, bei zivilisatorischen Errungenschaften wie Freiheits- und Bürgerrechten oder technologischer Innovationskraft über den Globus ausbreitete, verblasst. (NZZ12/MAI.00675 Neue Zürcher Zeitung, 05.05.2012, S. 1; Europa schläft, wenn Asien erwacht)
fbm. Ein Torhüter hat Tore zu verhindern. José Luis Chilavert, in Paraguay eine Legende, tat dies in unnachahmlicher Art und Weise. Gleichzeitig gehörte es aber auch zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, Penaltys zu treten und Freistosstreffer zu erzielen. Sein Tor aus 65 Metern gegen River Plate wird wohl in Jahrzehnten noch nicht vergessen sein. (NZZ04/NOV.02688 Neue Zürcher Zeitung, 16.11.2004, S. 59; Marginalie)
Dennoch sieht sich der Verlag auch als »Wendeopfer«. Der neu aufgebaute Vertrieb gen Osten, stöhnt Hannes Sieg, sei das reine Zuschußgeschäft. Richtiggehend »frustran« sei es, stimmt ihm Martin Bauer bei, daß man dort zwar »Ratgeber für Rauhhaardackel« und »Angelique palettenweise« loswerde, nicht aber »Grundlagenbücher« wie Eberhard Seidel-Pielens Krieg in den Städten. Dessen Analyse erhielt mittlerweile durch die Ereignisse von Hoyerswerda eine traurige Bestätigung: Das Abfackeln von Flüchtlingsheimen wurde unter rechtsradikalen Jugendbanden zum Volkssport. »Die fehlende politische Kultur in der Ex- DDR«, so befürchtet Martin Bauer, werde wohl noch einige andere mühsam in Jahrzehnten aufgebaute Tabus brechen. Auch diese Aussicht stoppt den Höhenflug über den Dächern Berlins. (T91/OKT.39752 die tageszeitung, 08.10.1991, S. 28; Ein kollektives Lob des Kollektivs)
Meine Güte, alle werden wir älter, und da gibt es nichts, dessen man sich nun schämen müsste. Aber Junge, Junge: Wer hätte das gedacht, dass die nette Igelfrisur Punk mal in die gleiche Altersstufe wie Großvater Blues kommen sollte, von dem man sich anfänglich doch so weit wie möglich entfernen wollte. Weil den Jungen die Welt gehört. Weil der Krach flotter geschlagen sein musste. Weil. Und dann ist es doch wieder beruhigend, dass die Kämpen von UK Subs und The Vibrators, seit den Anfangstagen dabei, wohl auch noch in Jahrzehnten ihr One, two, three schreien. Wie ein starrsinniger John Lee Hocker. Heute tun sies mit ein paar Jungspunden im Maria. (T03/JAN.02432 die tageszeitung, 15.01.2003, S. 27, Ressort: tazplan; auslauf Hey! Ho! Let's go)
Ein anderes Thema in Görlitz: Die 'Vereinigungskriminalität'. Alles in allem sei Deutschland 'noch relativ glimpflich' davongekommen, meinte Otto Schily (SPD), früherer Vorsitzender des (nicht mehr bestehenden) Treuhand-Untersuchungsausschusses, überraschend milde. Doch angesichts der Tatsache, daß 80 Prozent des Produktivvermögens in den neuen Ländern in westdeutsche und nur sechs Prozent in ostdeutsche Hände (der Rest ins Ausland) gegangen seien, sprach Schily von 'Verwerfungen', die wohl erst in Jahrzehnten überwunden seien. Besser wäre es seiner Meinung nach gewesen, die Treuhand hätte 'Restbeteiligungen' behalten und diese dann im Laufe der Zeit an die kapitalknappen Ostdeutschen gratis oder unter zumindest unter günstigen Konditionen abgegeben. (U95/MAI.31433 Süddeutsche Zeitung, 12.05.1995, S. 10, Ressort: THEMEN; Wem gehört das Land?)
Schröder findet bei den Partnern Verständnis für seinen Wunsch, die deutsche Nationaltracht, das Hemd des Büßers, abzulegen. Er will nicht mehr mit dem Scheckbuch in der Hand Ablaß erkaufen. Doch zum Anzug mit Krawatte, den er seinen Koalitionspartnern für Auslandsauftritte verordnet, gehören auch die berühmten Glacé-Handschuhe. Das positive Deutschlandbild, das in Jahrzehnten aufgebaut wurde, hat wohl kein einziger, der je im Namen der Bundesrepublik auftrat, so sehr beschädigt wie Umweltminister Jürgen Trittin. Seine pfiffige, ellbogenstarke Art, mit Nachbarn, Fakten und Kontrakten umzugehen, läßt Kommentatoren von "Diktat" und von "Grünen Khmer" sprechen. Deutsche tanzen immer auf dünnerem Eis als andere. Es gibt sogar Leute, denen noch der wilhelminische Außenminister Bethmann Hollweg und dessen Wort einfällt, daß Verträge "Fetzen Papier" seien. Das kam Deutschland damals recht teuer zu stehen. Trittins selbstgebastelte "höhere Gewalt" nimmt sich, verglichen damit, eher bescheiden aus. Aber heute ist nichts mehr billig. (U99/JAN.07356 Süddeutsche Zeitung, 30.01.1999, S. 4, Ressort: MEINUNGSSEITE; Bonner Ellbogen-Diplomatie)
Ein ähnliches Projekt gibt es in Markgrafneusiedl - dort haben sich vier Unternehmer zusammengeschlossen, um den Marchfeldkogel zu errichten, der quasi die Verlängerung des Kleinen Wagram darstellen soll. "Ein Teil davon soll ein Naherholungsgebiet werden - im nördlichen Teil sollen Viehweiden und ein Vogelschutzgebiet entstehen", sagt Matthias Reisner, Geschäftsführer der Errichtungsgesellschaft Marchfeldkogel zur "Presse am Sonntag". Beide Projekte werden wohl erst in Jahrzehnten fertiggestellt sein - falls sie überhaupt genehmigt werden. (P16/FEB.00879 Die Presse, 07.02.2016, S. 9; Neue Berge für Niederösterreich)
"Wirkliche Durchbrüche", etwa im Kampf gegen den Krebs, schätzte jüngst der Freiburger Professor Otto Westphal, seien wohl erst in Jahrzehnten zu erwarten. Westphal war Leiter einer Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die im Auftrag der Bundesregierung soeben eine Bestandsaufnahme über die "Krebsforschung in der Bundesrepublik Deutschland" vorgelegt hat. (S80/AUG.00390 Der Spiegel, 25.08.1980, S. 130; Begrabene Illusionen)
Ein Reformer und Reaktionär zugleich, brüderlich und autoritär in einer Person. Doch trotz des Widerspruchs, der sich aufzutun scheint: Keiner der führenden Menschen der Jahrtausendwende hat seine Maximen so konsequent gelebt wie er. Im Zeitalter der Beliebigkeit blieb er seiner Weltanschauung treu, so radikal, dass es dem pluralistischen Westen fremd bleiben musste. Er hat, im zweitlängsten Pontifikat der Geschichte (nach Pius IX., der im 19. Jahrhundert 32 Jahre lang regierte), die katholische Kirche, sogar den Lauf der Welt geprägt - wie sehr, wird man wohl erst in Jahrzehnten sagen können. (U05/APR.00522 Süddeutsche Zeitung, 04.04.2005, S. 2; In seinem langen Pontifikat hat der Pole Karol Wojtyla die katholische Kirche und die Welt geprägt wie kaum einer seiner Vorgänger)
Da Shareholder Value und Unternehmenswert nicht identisch sind, scheint der Shareholder Value als Bewertungsbasis der Leistung und damit auch einer leistungsbezogenen Entlohnung des Managements fraglich. Der vom Veba-Chef Hartmann geprägte Begriff des 'Wertmanagements' kommt den Bedingungen und Gegebenheiten unserer in Jahrzehnten bewährten sozialen Marktwirtschaft wohl weit näher als der von den Amerikanern unter deren von jeder sozialen Verantwortung freien Marktwirtschaft geprägte Shareholder Value. (U96/JUL.48243 Süddeutsche Zeitung, 23.07.1996, S. 9, Ressort: BRIEFE; Eigeninteresse der Manager bremst Mut zu Innovation)
Zugleich löste Berlusconi eine Kulturrevolution aus: Das Fernsehen machte der Piazza den Rang als Treffpunkt streitig. Inwieweit die Italiener so passiver, unpolitischer und manipulierbarer wurden, wird sich wohl erst in Jahrzehnten richtig begreifen lassen. Zwei Faktoren begünstigten den Aufstieg des Mailänders zum Medienherrscher: das verstaubte, von den Parteien als Verlautbarungsinstrument missbrauchte Staatsfernsehen Rai und der geniale Verkäuferinstinkt Berlusconis. Er erkannte, welche Geschäftsmöglichkeiten das Fernsehen bot und nutzte die Lücken imitalienischen Recht, um ein Monopol beim Privat-TV zu errichten. (U06/NOV.00896 Süddeutsche Zeitung, 07.11.2006, S. 2; Gesendet wird, was gut gefällt)
Plötzlich finden sich die ach so fortschrittlichen Deutschen in der Situation wieder, nachlegen zu müssen. denn dass die gesellschaftspolitische Entwicklung in jene Richtung voranschreitet, ist deutlich absehbar - trotz immer wieder aufflammender homophober Einstellungen in vielen Ländern, nicht nur im orthodoxen Russland. Es besteht die Hoffnung, dass sich am Ende liberales Denken durchsetzt. Das macht nicht zuletzt das Bürgervotum in Irland deutlich. Verfolgte Homosexuelle zum Beispiel in einigen afrikanischen Ländern können aus dieser Entwicklung Hoffnung schöpfen. Natürlich wird sich dieses liberale Denken nicht von heute auf morgen durchsetzen. Da wird man wohl eher in Jahrzehnten statt in Jahren rechnen müssen. Und es wird noch viele Opfer kosten. Am Ende des Weges aber ist Hoffnung. Dafür haben jetzt die Iren gesorgt. (DPA15/MAI.13335 dpa, 25.05.2015; 5479)
Wie lange der vor 17 Monaten unter deutscher Führung begonnene Marine-Einsatz noch dauern wird, ist für Luther schwer zu beurteilen. Wenn sich die Lage auf See weiter stabilisiere und die libanesische Marine entsprechend ausgebildet und ausgerüstet werde, sei die Mission in zwei, drei Jahren zu erfüllen. Andernfalls wohl in Jahrzehnten. Er erinnert daran, dass die Vereinten Nationen die UNIFIL zunächst nur für ein halbes Jahr ins Leben gerufen hatten - das war vor 30 Jahren, am 19. März 1978. «Was ich uns allen nicht wünsche ist, dass der UNIFIL-Einsatz noch 30 Jahre dauert», sagt Luther. (DPA08/FEB.15466 dpa, 27.02.2008; Maritime Hilfe für den Libanon dauert noch zwischen 3 und 30 Jahren Von Kristina Dunz und Anne-Beatrice Clasmann, dpa)
Kritisch auch Bremens Manager Klaus Allofs: "Wir haben nicht als Mannschaft gespielt und sind nicht als solche aufgetreten." Nur Rainer Bonhof, kramte die wohl in Jahrzehnten einstudierten DFB-Formeln hervor: "War doch gar nicht so schlecht. Wir haben nicht verloren. Noch ist alles drin." Donnerwetter, solch eine geschliffene Rhetorik ist im Grunde genommen eigentlich gar nicht zu erlernen, dazu muss man geboren sein. Oder eben in Jahrzehnten darauf getrimmt, denn in Durchhalteparolen ist man beim DFB geübt. (M00/JUN.29350 Mannheimer Morgen, 14.06.2000; Vorwärts - seitwärts - rückwärts - quer)
Technisch perfekt, läuferisch stark und dazu treffsicher erfüllt das Wunderkind alle Voraussetzungen, es mit den Messis, Ronaldos und Robbens dieser Welt aufzunehmen. Die Art und Weise, wie er Kolumbien vor der Pause in Führung brachte, wird wohl noch in Jahrzehnten in jedem WM-Rückblick zu sehen sein. Höchst anspruchsvoll nahm er den Ball mit der Brust an, um ihn nur eine Bewegung später volley unter die Latte des uruguayischen Tores zu hämmern. (RHZ14/JUN.21853 Rhein-Zeitung, 30.06.2014, S. 13; James berauscht die „Cafeteros“)
Mehrere Dörfer mußten vorübergehend geräumt werden, eilig geschlagene Feuerschneisen konnten das Unheil nicht aufhalten. Obstplantagen wurden vernichtet, Tausende von Hühnern verbrannten oder erstickten in ihren Ställen. Mühsam gepflanzte und gehegte Wälder werden wohl erst wieder in Jahrzehnten grünen. Der bisher angerichtete (S88/JUN.00273 Der Spiegel, 20.06.1988, S. 132; Heiße Tat)
von thoralf plath Demmin. Die Gartenfreunde der Demminer Kleingartenanlage "Kalr Foerster" haben ein Problem. Sie finden keine Pächter für aufgegebene Gärten. "Es fällt immer schwerer, Nachnutzer zu finden", sagte Vereinsvorsitzender Detlef Lewering am Sonnabend auf der Jahreshauptversammlung der Sparte in der Aula der Fritz-Reuter-Schule. Etliche Gartenbesitzer wollen, besser wohl müssen ihre in Jahrzehnten sorgsam gehegte Parzellen abgeben, aus Altersgründen: die Plackerei mit Spaten und Harke wird ihnen schlicht zu schwer. Der Altersdurchschnitt im Gartenverein "Karl Foerster" liegt bei 55, ein Drittel der Mitglieder hat das Rentenalter längst erreicht. "Doch junge Nachfolger haben offensichtlich wenig Interesse. Das ist mir unverständlich", sagte Lewering. Und wenn sich dann doch jemand findet, muss das noch lange nicht passen. Ein Kleingarten, das sei eben nicht nur Grillparty und Rasen, sagt Lewering. Allein im vorigen Jahr habe man elf Gärten abgegeben, "aber es war leider nicht in jedem Fall die richtige Wahl." Inzwischen stehen wieder sechs leer. Vom Problem des Generationswechsel abgesehen, hatte der Vereinschef in seinem Geschäftsbericht aber überwiegend gute Nachrichten parat. (NKU07/MAR.07182 Nordkurier, 26.03.2007; Gartenfreunde suchen Verstärkung)
Was mit einem Bild von Oskar Koller begann, weitete sich in Jahrzehnten zu der wohl bedeutendsten Sammlung zeitgenössischer Kunst in der Region aus. Die Bestandsliste liest sich wie ein "Who is Who" der Kunstszene: Horst Antes, Johannes Brus, Gotthard Graubner, Werner Knaupp, Christiane Möbus, Franz Vornberger, um nur wenige zu nennen. Einen Teil seiner Schätze - rund 100 Werke - hat das Paar dem Neuen Museum Nürnberg (NMN) als Schenkung überlassen. Manche davon sind in die Dauerschau integriert, den Rest will das NMN im Herbst 2002 als Sonderausstellung zeigen. (NUN01/SEP.01843 Nürnberger Nachrichten, 20.09.2001, S. 30; Liebe zur Kunst - Der Nürnberger Galerist und Sammler Hansfried Defet wird 75)
Zweiter Bürgermeister Volker Panzer ist kein gebürtiger, wohl aber ein in Jahrzehnten naturalisierter Unterhachinger. Das befähigt ihn zur Erinnerung an Zeiten, da es zwischen den Dörflern und den von Gewofag respektive Neuer Heimat angeschleppten Siedlern zu jenen Animositäten kam, die einem Gemeinwesen allemal gut anstehen. Man höre, sagt er, immer wieder von Neubürgern in dem an München angrenzenden Fasanenpark, die ihre Briefe aus einem so nicht existierenden "München-Unterhaching" absenden - was Wunder, daß man im Rest der Welt glaube, Unterhaching sei ein Stadtteil Münchens und der Aufsteiger SpVgg ein kleinwinziger Bruder der Bayern und der Sechziger. (U99/JUN.42425 Süddeutsche Zeitung, 02.06.1999, S. 3, Ressort: SEITE; Wo der Hacho spielt)
Nur vier Tage verhandelten die Vorstände von Statoil und Hydro, dann war die Fusion beschlossen. Die Auswirkungen des Geschäfts werden wohl noch in Jahrzehnten zu spüren sein. Und wenn funktioniert, was in einer Villa bei Oslo am vergangenen Wochenende geplant wurde, dann werden diese Auswirkungen für Deutschland und für Europa positiv sein. Denn die Norweger gehören zu den verlässlichsten Rohstofflieferanten des Kontinents. Und der neue Energiekonzern soll bei der Erschließung neuer Öl- und Erdgasquellen auf dem ganzen Globus künftig eine wichtige Rolle spielen. (U06/DEZ.04015 Süddeutsche Zeitung, 22.12.2006, S. 18; Machtkampf in der Barentssee)
Mehr als 40 Studiotage waren dafür vonnöten. Das hört sich erst einmal nach sehr viel an. Doch 25 hochwertige Sendestunden sind für gewöhnlich in dieser Zeit kaum herzustellen, Hörspiel- oder Featureproduktionen sind aufwändiger. Und die ARD hat sich damit einen Programmschatz geschaffen, von dem sie wohl noch in Jahrzehnten zehren kann. (U08/FEB.05336 Süddeutsche Zeitung, 29.02.2008, S. 17; Nichts als Poesie)
Eine Schließung des Bundeswehrstandortes Westerburg, sprich, die Aufhebung des Panzerbataillons und der Standortverwaltung mit weiteren militärischen Einrichtungen sei für den Bereich Westerburg und die Region ein schwerer Schlag, von dem sie sich in Jahrzehnten wohl kaum erholen könnte, betonte Bürgermeister Helmut Schönberger bei der Sitzung des VG-Rates. Unter dem Tenor "Wer nicht kämpft, hat schon verloren!", verabschiedete das Gremium eine Resolution zur Erhaltung des Bundeswehrstandortes, die auch auf eine massive Intervention bei den Verantwortlichen im Land und im Verteidigungsministerium bei Verteidigungsminister Struck gerichtet ist. "Alle, die Verantwortung für das Geschehen und die Entwicklung in der Region tragen, sind in der Pflicht, alles zu tun, damit die Bundeswehr in Westerburg verbleiben kann", so der Bürgermeister. Und dies um so mehr, als auch das Kulturamt für den rechtsrheinischen Bereich des Landes Westerburg im Frühjahr kommenden Jahres verlassen werde. (RHZ04/NOV.10382 Rhein-Zeitung, 11.11.2004; Bald wieder ein "Notstandsgebiet"?)
Sombarts größter Bucherfolg wurden seine Erinnerungen "Jugend in Berlin: 1933-43", eine suggestive Schilderung seines Heranwachsens. Bücher über die Jahre in Heidelberg und Paris folgten. Vor zwei Jahren erschien die "Rumänische Reise", erotische Experimente und Erinnerungen an die Mutter verknüpfend. Die alte Bundesrepublik hat den Playboy und die Ausschweifung als konsumistische Figuren bestätigt. Der Dandy dagegen liegt stets im Streit mit seiner Umwelt, im Wettbewerb um das ganz andere Leben. In einem seltsam plüschigen Salon, unweit des Kurfürstendamms, hat Sombart den Heroismus des Lebemannes sinnenfroh ausbuchstabiert. Es war die Rolle seines Lebens. Am Freitag ist er in einem Sanatorium gestorben. Wer Glanz und Mattigkeit des deutschen Bürgertums kennenlernen will, wird wohl noch in Jahrzehnten zu Sombarts Erinnerungen greifen. (U08/JUL.00908 Süddeutsche Zeitung, 05.07.2008, S. 17; Der Geist der Verschwendung)
Gründliche Vorbereitung: gewiß, doch Querschüsse bringen nichts. Die Verhandlungen werden sich lange genug hinziehen - da muß man wohl eher in Jahrzehnten denken. Deshalb muß bald ein Einstieg gefunden, eine Perspektive aufgezeigt werden. Dies ist um so wichtiger, als die Völker, wo es um Rüstung und Abrüstung geht, nicht mehr die alte Schafsgeduld haben. Die Sicherheitspolitik ist heute in einem Maße demokratisiert - das heißt: aus den fensterlosen Beratungsbunkern der Experten herausgezerrt - worden, wie es noch vor zehn Jahren undenkbar schien. Die Öffentlichkeit erwartet, daß das Mögliche auch geschieht. (Z88/FEB.00304 Die Zeit, 26.02.1988, S. 3; Die Russen sind nicht zehn Fuß groß)
Der demografische Wandel arbeite gegen den Nahverkehr bisheriger Prägung, sagte Kunst im "Mobilitätssalon" des Innovationszentrums für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ). Doch die Veränderungen würden wohl erst in Jahrzehnten voll durchschlagen. (B07/DEZ.84103 Berliner Zeitung, 03.12.2007, Ressort: Lokales; Berliner werden immer älter, die BVG wird immer leerer [S. 21])
Noch in Jahrzehnten wird man sich wohl an die Katastrophe von Duisburg erinnern. Zu gross war die Zahl der Opfer, zu unüberlegt und widerspruchsvoll war offensichtlich das Sicherheitskonzept der örtlichen Behörden. Die Polizei führte die zur Love Parade angereisten Technofans nachgerade in eine Sackgasse. Für die 19 Toten, unter ihnen 8 Ausländer aus den Niederlanden, Australien, Italien, Bosnien, Spanien und China, gab es aus dem dichten Gedränge vor dem Eingang zur Love Parade kein Entkommen mehr. 340 Verletzte zählten die Behörden. Statt der erwarteten einigen hunderttausend waren mehr als eine Million Besucher zu der Grossveranstaltung in der Ruhrgebietsstadt gekommen. Die Veranstalter sprachen von 1,4 Millionen, die im Laufe des Tages die Technoparty besucht hätten. (NZZ10/JUL.03447 Neue Zürcher Zeitung, 26.07.2010, S. 14; Die Love Parade endet als Katastrophe)
Paris, Bier, Bukarest - diese Assoziationskette aus dem Frühsommer 2008 wird Kommunikationsforscher wohl noch in Jahrzehnten vor Rätsel stellen. Oder wollte unser künftiger Gegner in der nahenden WM-Qualifikation im europameisterschaftseuphorisierten Österreich einfach nur die potenziellen Schlachtenbummler ansprechen? Im Vertrauen darauf, dass der gemeine österreichische Fußball-Fan auf ein Bild mit Bier reagiert wie der berühmte Pawlowsche Hund. (P08/JUL.00597 Die Presse, 04.07.2008, S. 16; Kommen Sie bald, Ihr Bier ist schon kalt)
Höchstens längerfristig - aber da wäre wohl in Jahrzehnten zu denken - könnte man sich vorstellen, daß einmal die Landschaftsreserven der ehemaligen Ostblockstaaten eine gewisse Entlastung bringen könnten, sobald diese über die entsprechende Infrastruktur verfügen. Vorderhand ist es noch so, daß aus dieser Richtung vor allem weitere Beiträge zum Stau geliefert werden. (P93/JUL.19743 Die Presse, 02.07.1993; Urlaubsfahrt - ein knappes Gut)
Es geht dabei vor allem um die private Absicherung, die die staatliche Altersvorsorge ergänzen sollte. Während sich die Veränderungen im staatlichen System wohl erst in Jahrzehnten voll auswirken werden, ärgern sich über die Reform der privaten Vorsorge schon heute rund 1,3 Millionen Österreicher. Sie entschieden sich seit dem Jahr 2003 für die angeblich risikolose "Zukunftsvorsorge'. Die hatte ihnen Grasser mit Steuererleichterungen und staatlichen Förderungen schmackhaft gemacht. (FLT13/JUL.00674 Falter, 31.07.2013, S. 16; Die vergessene Seite des KHG)
Dabei versuchten die Lakaien am Sonntag so vehement, tanzbarer denn je zu sein. Die blutleere Konservenhaftigkeit ihres Sounds bekam durch die Live-Instrumentalisten ein wenig Farbe, die alte Gruft-Monotonie wurde fast in Richtung Rockoper überwunden. Man hätte zudem erwarten können, dass das Eighties-Revival des Clubsounds in den letzten Jahren sogar der Lakaien-Fanbasis ein wenig Bewegungsfreude injiziert hat, aber weit gefehlt. Die Verwachsenheit mit dem Stehplatz war unauflöslich, und der Uralt-Hit "Colour-Ize" wurde noch nicht mal mit Erkennen begrüßt. Veljanov verhielt sich dazu in einem wohl in Jahrzehnten gewachsenen sublimen Sarkasmus. Stoisch wandelte er vom linken zum rechten Bühnenrand, probierte ein paar höfische Rokoko-Gesten und ließ seine Zwischenmoderationen klingen wie die eines Alleinunterhalters beim Senioren-Tanztee: "Berlin ist für uns natürlich ein ganz spezieller Event, und wir bedanken uns dafür mit dem Titel xy". (B05/APR.30511 Berliner Zeitung, 19.04.2005, Ressort: Feuilleton; Da lächelt der Haubentaucher [S. 24])
Noch tragischer ist der Umstand, daß sich das Klima wohl auch tatsächlich kurzfristig (vielleicht in Jahrzehnten) ändern kann, denn ein Ernteausfall (egal durch zu kühl, oder zu warm) verkraften wir[1] vielleicht ein Jahr, dann geht die Post schnell zügig ab... [1] Also _wir_ Menschen, alle! Und das, was wir (z. Bsp. wir Deutsche) noch haben und nach Sicht einiger Leute bereits jetzt schon bedroht ist, wird dann wohl _echt_ verteidigt werden müssen, denn dann wird "man" per Pedes unterwegs sein und nicht in kleinen Bötchen. (NGABI/B14.66922 Re: Die kälteste Augustnacht seit der Wetteraufzeichnung!, In: de.soc.politik.misc, Usenet 30.8.2014)