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KWIC-Belege zur verlinkten Tabelle (Auswahl)

Partnerwort ‚Jahrhunderten‘

Hauhs Bayreuther Arbeitsgruppe belegt am computersimulierten Beispiel eines Baumverbandes, daß dieser sich, abhängig von den jeweiligen und augenblicklichen Wechselwirkungen, sowohl in der Artenzusammensetzung als auch in seinem Wuchsbild unübersehbar unterschiedlich entwickeln kann. Gleichzeitig setzt der Wissenschaftler einen neuen Maßstab für ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit: Die nämlich sei eben nicht durch Festhalten an in Jahrzehnten oder Jahrhunderten erlerntem Verhalten zu erreichen, sondern allein durch stets neue Anpassung an sich wandelnde Bedingungen. (R99/MAR.25615 Frankfurter Rundschau, 30.03.1999, S. 8, Ressort: UMWELT UND WISSENSCHAFT; Der Mensch muß in die Ökosysteme eingreifen, wenn er überleben will / Umweltschutz versus Naturschutz "Kein Deich - kein Land - kein Leben")
Nein, keine Sorge: Uns droht nicht die Islamisierung des Abendlandes und die des Demminer Landes schon gleich gar nicht. Wir werden auch noch in Jahrzehnten und wahrscheinlich Jahrhunderten Weihnachten und Ostern feiern, wie wir es gewohnt sind. Da sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache. Muslime machen nur einen Bruchteil der Bevölkerung aus, und den wenigsten von ihnen liegt etwas an der Missionierung der deutschen oder europäischen Gesellschaft. Sie arbeiten hier, zahlen Steuern und beten zu Gott. Letzteres ist übrigens nach dem Verständnis des Abendlandes die Privatangelegenheit jedes Menschen. Da fragt man sich schon, wer eigentlich in Dresden und anderswo so lautstark gegen eine angebliche Islamisierung eben dieses Abendlandes demonstriert. Nationalistische Rechtspopulisten? Fundamentalistische Christen? In dumpfen Ressentiments gefangene Atheisten? Zum Wertesystem des aus dem christlichen Glauben hervor gegangenen Abendlandes gehört vor allem Offenheit gegenüber anderen. (NKU14/DEZ.04151 Nordkurier, 30.12.2014, S. 17; Offenheit gehört zum Westen Islamisierung? Keine Angst)
Jürgen Döblin, als Marktexperte, sieht die Umfrage dennoch als Warnsignal: "Die Deutschen haben sicherlich einen good will beim ausländischen Verbraucher. Aber wir sollten nicht glauben, daß wir uns auf den Meriten, die wir in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten aufgebaut haben, ausruhen können." (Z83/JAN.00223 Die Zeit, 21.01.1983, S. 22; „Made in Germany“: Verblaßter Glanz)
Mit Fehlentscheidungen, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist es so eine Sache. Manchmal kann man sie revidieren. Bei der Asse geht es nicht mehr. Da kann man in einer katastrophalen Situation nur noch die beste unter schlechten Möglichkeiten wählen und mit immensem Aufwand und viel Steuergeld versuchen, so viel Sicherheit wie möglich für die Bevölkerung zu generieren. Wir wissen nicht, ob uns Gorleben in Jahrzehnten oder Jahrhunderten ein ähnliches Desaster bescheren könnte wie die Asse. Aber der Verdacht liegt nahe, (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Warum?) dass der Standort Gorleben ähnlich leichtfertig ausgewählt wurde wie das Endlager Asse. (PBT/W17.00027 Protokoll der Sitzung des Parlaments Deutscher Bundestag am 04.03.2010. 27. Sitzung der 17. Wahlperiode 2009-. Plenarprotokoll, Berlin, 2010)
Statt zu handeln, streitet der Senat sich mit der BSR, die pikanterweise dem Land gehört, über die Kosten der Sanierung. Dabei gibt es eine einfache Lösung: Die Deponie abdecken. Dann wird nichts mehr aus ihr ins Grundwasser fließen. Das würde kaum mehr als 20 Millionen Mark kosten. Allein für Gutachten wurden bisher schon über sechs Millionen Mark ausgegeben. Es mag sein, dass das Trinkwasser in Zehlendorf erst in Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten verseucht sein wird. Aber beim Grundwasser gilt das, was der Kieler Toxikologe Hermann Kruse sagt: "Es ist ein ethischer Grundsatz, dass das Grundwasser, von dem wir alle und die nachfolgenden Generationen zehren, nicht belastet werden darf - auch nicht mit den geringsten Mengen Gift." Früher wurde Brunnenvergiftung sogar mit dem Tode bestraft. Dem ist nichts hinzuzufügen. (B00/NOV.99554 Berliner Zeitung, 30.11.2000; Berliner Brunnenvergiftung [S. 4])
Dabei findet Weiger auch Lob für die bisherige bayerische Forstpolitik, die als Garanten für die Erhaltung der Waldflächen durch ihre fachliche Verantwortung gegeben war. Im Bannwald rund um die mittelfränkische Metropole findet man heute die größte Spechtartenvielfalt im deutschen Raum; eine Entwicklung, die durch ein vernünftiges Zusammenspiel zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz entstanden ist. Weiger hofft auf die Abgeordneten, die nicht bereit sind, wegen kurzsichtiger Sparmaßnahmen eine Struktur zu zerschlagen, deren Auswirkungen erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten sichtbar werden dürften. (Siehe auch Seite 15) nic (NUZ04/MAR.00310 Nürnberger Zeitung, 03.03.2004; Bund Naturschutz kritisiert die geplante Forstreform - Rückfall in die Zeiten)
D aß in den Bereichen Photovoltaik (hier kann primär überhaupt nur, allerdings ebenso unzuverlässig, Gleichstrom erzeugt werden) und Biomasse die Gegebenheiten ähnlich liegen, ist unschwer nachzuweisen. Auch bei der letzteren stimmt die Rechnung hinten und vorne nicht. Was in Jahrzehnten, oft sogar in Jahrhunderten, an "Biomasse" wuchs, also CO32 in Form von organischer Substanz chemisch band, wird beim Verbrennen innerhalb weniger Stunden frei. (P97/JUN.22524 Die Presse, 16.06.1997, Ressort: Seite Zwei; Gastkommentar)
Nun noch zu Ihrer Feststellung, die Berliner Kulturlandschaft sei ein "Sammelsurium ". Frau Meister. Ja. die Berliner Kulturlandschaft ist ein Sammelsurium, gewachsen in jüngster Zeit, in Jahrzehnten, in Jahrhunderten: lebendig und virulent, reich und anziehend- ein Organismus. der Neues aufnimmt und Neues entstehen lässt, der über die Stadt hinaus strahlt und das Wahmehmungsprofil Berlins weit über die Grenzen Deutschlands prägt. Diesem lebendigen und schöpferischen Prozess können Sie keine Systematik überstülpen. Ich sage: Gott sei Dank! Die Formulierung "Sammelsurium "statt "Systematik "halte ich für diese Aktuelle Stunde daher auch für etwas unglücklich. Ich nehme an. Frau Meister. Sie wollten dem Senat vorwerfen, er ließe in seiner Arbeit keine Systematik erkennen. Ich teile Ihre Einschätzung nicht. (PBE/W15.00040 Protokoll der Sitzung des Parlaments Abgeordnetenhaus Berlin am 13.11.2003. 40. Sitzung der 15. Wahlperiode 2001-2006. Plenarprotokoll, Berlin, 2003)
Leise sein, aber zäh, niemals etwas preisgeben, weder die Erinnerung an die bäuerliche Landschaft, wie sie vor der Flurbereinigung bestand, noch die Bemühung um die Lebensspuren verschollener Autoren, immer zu Fuß unterwegs und auf dem Briefweg beim Recherchieren, nicht gerade in Jahrhunderten, aber doch in Jahrzehnten denkend: So hielt Wulf Kirsten den Posten, den er als den seinigen bezogen hat. (U09/SEP.03254 Süddeutsche Zeitung, 21.09.2009, S. 14; Die hundert Namen des Pfluges)
Sollten Sie schon mal selbst einen Baum gefällt haben, dann haben Sie sicher das Erschrecken gespürt: wie wenige Minuten reichen, um einen Baum zu fällen und zu entrinden, der in Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten gewachsen ist. Wenn Bäume sprechen könnten. Viele der so genannten" tausendjährigen Eichen", die wir heute in Deutschland bewundern können, sind zwar in Wahrheit eher fünf- oder sechshundert Jahre alt. Aber sicher stand die eine oder andere von ihnen schon, als Martin Luther im Jahre 1532 meinte:" Holz ist der größten und nöthigsten Dinge eines in der Welt, des man bedarf und nicht entbehren kann." (REI/RBP.01308 Christian Wulff: Bundespräsident Christian Wulff zur Festveranstaltung "150 Jahre Deutscher Industrie- und Handelskammertag", Hrsg: Bundespäsidialamt)
Selbst für einen Kranz haben die Kremser Nazis noch gesorgt. Hitler mag tot sein, doch sein Werk lebe weiter, lautet die Botschaft von Gauleiter Jury. "Dieser Körper konnte sich verbrauchen, der Geist aber, der ihn beseelte, war so gewaltig, dass er ewig leben und dass seine Größe vielleicht erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten nicht allein dem deutschen Volk, sondern der ganzen Welt bewusst werden wird." (Z15/MAI.00182 Die ZEIT, 07.05.2015, S. 14; Der letzte Akt)
Du verkennst, dass ich "den Islam" - und ebenso das christliche Abendland - nicht in Jahrzehnten, sondern in Jahrhunderten betrachte. (NGABI/B15.147823 Re: Tiefpunkt der Menschheit, In: de.soc.politik.misc, Usenet 3.7.2015)
Magie der Zahlen - wir denken in Jahrzehnten, Jahrhunderten, Jahrtausenden. Die Zahlen sind sogar stärker als Geschichte und Mathematik. Wenn in ein paar Tagen die Zähler umspringen, begrüßt die Welt ein neues Jahrtausend, obwohl alle wissen, dass es eigentlich erst in einem Jahr beginnt - denn Christus wurde im Jahre Eins geboren, die Null war seinerzeit noch nicht erfunden. Dennoch: In Berlin werden sich zu Silvester Millionen drängen und hoffen, dass das Abschnurren des Zählwerks irgendwie als "historischer Moment" greifbar wird. Die Berliner Polizei empfiehlt zu diesem Zweck, frühzeitig anzureisen, einen festen Platz zu reservieren und sich dann möglichst nicht mehr zu bewegen, weil es die Masse in Wallung bringen könnte. (U99/DEZ.05010 Süddeutsche Zeitung, 28.12.1999, S. 8, Ressort: BERLIN; .)
Die einen wollen hoch hinaus, die anderen bloß die Berliner Traufhöhe auf fünfunddreißig Meter anheben. Die einen reden von zukunftsweisenden Visionen, die anderen von vernünftigen Lösungen. Sie alle, die mal hier ein kleines Hausklötzchen verschieben, mal dort ein Modellbäumchen plazieren, wollen der Ödnis rund um den Potsdamer Platz ihre eigene architektonische Handschrift eingravieren. Wer baut, denkt - zumindest in diesen Breitengraden und insbesondere, wenn es sich um Repräsentationsbauten handelt - in der Regel in Jahrzehnten und Jahrhunderten, träumt nicht nur vom aktuellen Erfolg, sondern auch vom posthumen Ruhm. Gerade der Potsdamer Platz ist jedoch dazu angetan, diese Illusion Lügen zu strafen. Keines der dortigen Gebäude hat seinen hundertsten Geburtstag bisher erlebt: Was der Zweite Weltkrieg nicht schaffte, erledigten der Juni-Aufstand beziehungsweise die konzentrierte Spurenbeseitigung der verantwortlichen Politiker. Übrig blieb das große Nichts, und das soll nun schnell, flächendeckend und möglichst für alle Ewigkeit, bebaut werden. (T92/MAR.09827 die tageszeitung, 07.03.1992, S. 39; Gizeh statt Posemuckel)
pra. (Berlin) Die deutsche Regierung hat ein ehrgeiziges Klimaschutzprogramm beschlossen, das Respekt verdient. Hier werden viele Milliarden für ein Ziel ausgegeben, das erstens der ganzen Welt zugute kommen soll und das zweitens seinen wahren Wert und Sinn allenfalls in Jahrzehnten oder Jahrhunderten erweisen wird. Dass sich die Politiker hierfür derart engagieren, während sie bei viel näher liegenden wirtschaftspolitischen Problemen desinteressiert bleiben, liegt an der grossen Popularität des Klimaschutzes. Angeheizt durch apokalyptische Berichte, besteht ein grosser Konsens über die angebliche Dringlichkeit, das Weltklima zu retten. Die verschleierten Kosten interessieren die Bürger kaum. Ob die Mission gelingt, wird sich aber nicht in Berlin entscheiden. Kommt es nicht zu einem weltweit abgestimmten Vorgehen, werden die fossilen Energieträger einfach anderswo verbrannt. Das Programm enthält viele fragwürdige Vorschriften und Subventionen, aber nicht nur. Als bedeutsamster Teil könnte sich der wenig beachtete Beschluss erweisen, die Technik zur Abscheidung und Speicherung von CO2 bei der Kohleverstromung zu fördern und gesetzlich zu ermöglichen. (NZZ07/DEZ.00908 Neue Zürcher Zeitung, 06.12.2007, S. 32; Hoher klimapolitischer Einsatz Deutschlands)
Heimat schützen schliesse demnach auch den Wandel mit ein, die Veränderung von Gewachsenem, im Verlauf von in Jahrzehnten und Jahrhunderten Entstandenem. Zentrale Aufgabe des Heimatschutzes sei weder das Verhindern noch das Erhalten um jeden Preis; wichtiger sei es, den Wandel mitzugestalten, Veränderung als Teil eines komplexen, vielfach vernetzten Wertesystems zu ermöglichen. (A97/JUN.10412 St. Galler Tagblatt, 19.06.1997, Ressort: AT-KAP (Abk.); «Heimatschutz schliesst Wandel ein»)
Einer der "Hauptdarsteller", Robert Garcia, Koordinator des Kulturhauptstadtjahrs 2007 und offenkundig froh, dies nicht mehr zu sein -, gibt einen Einblick in seine Seelenlage und hat sich ein wenig die Weltsicht seines Premierministers Jean-Claude Juncker zu eigen gemacht, der auf den politischen Gipfeln der Großregion gerne über den Fortschritt in Gestalt einer Schnecke philosophiert. Zuerst, sagt Garcia, habe er geglaubt, 2007 fange eigentlich erst 2008 an, irgendwann sei er überzeugt gewesen, frühestens 2108 könne man ernten, was 2007 gesät wurde. Mittlerweile sei er wieder etwas optimistischer und rechne nicht mehr in Jahrhunderten, sondern nur noch in Jahrzehnten. (RHP08/DEZ.01064 Die Rheinpfalz, 10.12.2008, S. 9; Der blaue Hirsch wird zur Schnecke)
Plesu: Im Rennen um die EU-Aufnahme sind die Menschen in den Beitrittsländern seelisch benachteiligt. Sie meinen, sich von einer Krankheit erholen zu müssen, an der sie keine Schuld erkennen. Sie wurden willkürlich von dem Gebilde ausgeschlossen, das sich nach 1945 in Europa konstituiert hat. Jetzt müssen wir unsere Integrationsfähigkeit beweisen, als wären wir für unser Abseits verantwortlich. Das wird als historische Ungerechtigkeit empfunden. Wir sollen in kurzer Zeit einen Rückstand aufholen, der in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten entstanden ist, eine Entwicklung, für die auch mächtige Länder im Westen lange gebraucht haben. Wir aber müssen einen Mentalitätssprung tun, und zugleich unsere Straßen reparieren, Verträge mit den Nachbarn schließen, die Gefängnisse renovieren, und vieles mehr. Diese Menge schafft mentale Konfusion. Der Bürger versteht nicht mehr, was Europa ist. (U98/DEZ.87734 Süddeutsche Zeitung, 01.12.1998, S. 42, Ressort: BEILAGE; „Schuldlos im Abseits”)
Der beste Weg zur Absicherung der Demokratie ist die Verankerung der demokratischen Grundsätze in den Köpfen und in den Herzen der Menschen. Dieses Ziel ist aber nur in Jahrzehnten, in Jahrhunderten gelebter Menschenrechte zu erreichen. Und somit muss in Osteuropa der zweitbeste Weg beschritten werden. Und dieser führt über die Wirtschaft. Eine funktionierende Marktwirtschaft bietet dem Einzelnen die größtmöglichen Chancen, lehrt ihn, die Chancen der anderen zu respektieren, und stellt somit das optimale Umfeld für die Entwicklung demokratischer Grundsätze dar. (N00/OKT.46016 Salzburger Nachrichten, 07.10.2000, Ressort: Seite 1; Serbien muss leben)
Deutsche und Japaner haben vor knapp 300 Jahren unabhängig voneinander die nachhaltige Waldbewirtschaftung erfunden und damit der gesamten Wirtschaft den Weg zu einem langfristigen Denken gewiesen, einem, bei dem man nicht im Sekundentakt wie ein Börsenhändler oder im Dreimonatsrhythmus wie ein Vorstandschef einer Aktiengesellschaft agiert. Für den Wald muss in Jahrzehnten, bisweilen gar Jahrhunderten geplant werden, wenn man die Ressourcen erhalten und wirtschaftlich erfolgreich sein will. Was unter einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung verstanden wird, hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Eine naturnahe Waldbewirtschaftung - so wie sie Graf Hatzfeldt betreibt - findet in Deutschland auf gerade einmal fünf Prozent der Forstflächen statt. Ansonsten dominieren Monokulturen aus Fichten oder Kiefern, die vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg angepflanzt wurden. (U10/NOV.01342 Süddeutsche Zeitung, 09.11.2010, S. 26; Wurzeln für Generationen)
Zuschauer sind Teil der Geschichte. Und bevor Geschichtsschreibung als Genre verschwindet - und von den Bibliothekaren unter "Andere Romane" eingereiht wird -, bietet uns das nahende Jahr 2000 einen brauchbaren Anlaß, um einige der bestehenden Tendenzen dingfest zu machen. Obwohl die damit zugrunde gelegte Zeiteinteilung selbstverständlich zutiefst konventionell ist, ist es nun einmal so, daß alle Daten mit einer Null am Ende besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen und die Phantasie anregen. Die Angewohnheit, in Jahrzehnten und Jahrhunderten zu denken, ruft zumindest die Illusion eines Wandels hervor, und das Verhalten der Menschen - oder zumindest die Art, wie sie ihr Verhalten selbst wahrnehmen - tendiert dann in der Tat dazu, sich entsprechend zu verändern. (T95/MAI.23288 die tageszeitung, 31.05.1995, S. 13-14, Ressort: Index on Censorship; Gesunde Wiederkehr der Skepsis)
Forstämter, Wissenschaftler und Waldbesitzer fragen sich derzeit, wie sie den Wald auf den Klimawandel vorbereiten können. Denn das Wachstum von Bäumen wird nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten oder Jahrhunderten gezählt. Bäume, die heute gepflanzt werden, müssen auch mit den klimatischen Bedingungen in 50 Jahren zurechtkommen. Die Fichte zum Beispiel, die fast die Hälfte des deutschen Waldes ausmacht, verträgt Trockenheit oder Stürme nur schlecht. Die Eiche wiederum tut sich schwer mit Wasserschwankungen. (T10/JUL.03235 die tageszeitung, 23.07.2010, S. 09; Fremde Wälder pflanzen)
Die Annahme, bei explodierenden Reparaturkosten könne per Knopfdruck auf Klimavorsorge umgeschaltet werden, ist freilich sehr gewagt. Wenn nämlich die Folgen des menschgemachten Treibhauseffektes erst einmal eingetreten sind, dürften sie nur noch schwer rückgängig zu machen sein. Anders als Politiker, Unternehmen und Konsumenten rechnet die Atmosphäre nicht in Monaten und Jahren, sondern in Jahrzehnten und Jahrhunderten. (Z92/MAI.00005 Die Zeit, 01.05.1992, S. 35; Blauer Planet im roten Bereich)
Beim Versenken von CO2 in die Tiefsee taucht das Zeug natürlich auch irgendwann wieder auf, in Jahrzehnten bis Jahrhunderten, und vermindert dann die Aufnahmefähigkeit (oder erhöht, wenn wir pessimistisch sind die Abgabe). (WDD11/V44.18614: Diskussion:Versauerung der Meere/Archiv/2007, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Versauerung_der_Meere/Archiv/2007: Wikipedia, 2011)
Bruno Kreisky, der sich in Jahrhunderten auskannte, der auch noch in Jahrzehnten denken konnte und sich dadurch dennoch nicht hindern ließ, im Vierjahresrhythmus von Nationalratswahlen politisch zu handeln, dürfte ein solches Denken irgendwie verstanden haben. (P05/MAI.00838 Die Presse, 07.05.2005, S. 3; Als Vertrauensmann der schwedischen Regierung sollte Bruno Kreisky...)
Bad Sobernheim. Neben der Bücherei widmete der Hauptausschuss seine Aufmerksamkeit am Montagabend auch dem Sobernheimer Stadtwald. Dr. Birgit Homann von Landesforsten stellte einen neuen Zehnjahresplan für 2015 bis 2025 vor. Der bisherige Plan stamme von 1999. In diesen 16 Jahren schrumpfte der Waldbestand seither von 1113 Hektar auf 1108 Hektar. Typisch für den Bad Sobernheimer Wald sei dessen hohes Alter. Derzeit gebe es keine Neupflanzungen; nur rund 13 Prozent des Waldes seien in der Jungphase, der sogenannten Qualifizierungsphase. Ausschussmitglied Ron Budschat (CDU) meinte, dass deshalb die Alterspyramide im Wald umkippen könnte, doch Betriebsplanerin Homann beruhigte: Beim Thema Wald müsse man in Jahrzehnten und Jahrhunderten denken; ein paar Jahre ohne Neuanpflanzung seien da kein Problem. (RHZ15/APR.26687 Rhein-Zeitung, 29.04.2015, S. 19; Zurzeit keine Neuanpflanzungen im Sobernheimer Stadtwald)
Sein Resümee: "Viel erstrebt, wenig erreicht. Aber: Früher dachte ich in Jahrzehnten, heute in Jahrhunderten. Die Geschichte wird uns letztendlich doch recht geben". (WPD11/A00.80533: Augustin Souchy, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Augustin_Souchy: Wikipedia, 2011)
Erstens. Artikel 2 b des Gesetzentwurfs sieht die Schaffung eines Biotopverbundes auf mindestens 15 % der Landesfläche vor. Das Bundesnaturschutzgesetz begnügt sich mit 10 %. Ich muss gestehen, die Vorgehensweise, solche Vorhaben in Prozentzahlen festzuschreiben, ist für mich von vornherein recht zweifelhaft. Frau Paulig, ich wollte Sie schon einmal fragen: Wie sieht denn unser Bayern aus? Nach Ihren Beschreibungen dürfte sich niemand zu uns herein trauen, weil unsere Landschaft fürchterlich aussieht und erst jetzt etwas Annehmbares entstehen müsste. Ich denke aber, unsere Landwirte haben in Jahrzehnten und Jahrhunderten unsere Landschaft geprägt, die so schön ist, dass Tausende von Touristen kommen, und die auch von ihrem ökologischen Wert her artenreich und stabil ist. (PBY/W15.00019 Protokoll der Sitzung des Parlaments Bayerischer Landtag am 29.06.2004. 19. Sitzung der 15. Wahlperiode 2003-2008. Plenarprotokoll, München, 2004)
Aber dem US-Präsidenten liegt sehr wohl an Harmonie in Heiligendamm: Zu viele internationale Probleme scheinen aus US-Sicht ohne die europäischen Bündnispartner kaum zu lösen. Die Beziehungen zu Russland sind derzeit angespannt wie lange nicht mehr. Der Iran verfolgt unbeirrt seine Nuklearpläne. Die Lage in Afghanistan ist instabil, vom Irak gar nicht zu reden. Dagegen spielt innenpolitisch das Thema Klima in den USA kaum eine große Rolle, auch wenn sich die Demokraten und vor allem der populäre Al Gore auf diesem Feld besonders engagieren. Allerdings beschäftigen die Amerikaner der desaströse Irakkrieg oder der erbitterte Streit um eine Amnestie für zwölf Millionen illegaler Einwanderer weit mehr als düstere Zukunftsprognosen für das Weltklima, die möglicherweise erst in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten Wirklichkeit werden könnten. (DPA07/MAI.16532 dpa, 29.05.2007; Merkels «Erfolg» in Washington wird zum Bumerang - Bush unbeirrt)
Das war die größte Show des Boxsports. Das wird wohl niemand mehr übertreffen können. Auch wenn die Arbeit keine allzu große war: In den Ring klettern, ein bißchen böse schauen, ein bißchen Boxen, dann wieder böse schauen - und dann noch ein bißchen Beißen. Das ist Profisport, Entertainment, wie es die Amerikaner nun einmal lieben. Wer hätte sich in Jahrzehnten und Jahrhunderten an ein weiteres Tyson-K.-o. erinnert, oder gar an einen faden Punktesieg. (K97/JUL.51400 Kleine Zeitung, 06.07.1997, Ressort: Sport)
Der neue Vorsitzende des rund 100 Mitglieder zählenden Adenauer Vereins für Heimatpflege, Bernd Schiffarth, war nicht nur jahrzehntelang Bürgermeister in Adenau. Beruflich kommt er aus der Forstwirtschaft, und daher betonte er vor allem den Begriff der "Nachhaltigkeit". Der werde zwar gern genutzt, wenn es um erneuerbare Energien geht, aber das sei sehr kurz gedacht. Ein Förster denke bei der Planung nicht in Jahrzehnten, sondern in Jahrhunderten. Er fragte: "Was wird geschehen, wenn sich die Stadt Adenau der Windkraftnutzung verweigert?" Nicht viel, glaubt Schiffarth, und malte das Bild einer zukünftigen Eifelregion, die "unverspargelt" geblieben ist und daher ein Alleinstellungsmerkmal im sanften Tourismus besitzen würde. (RHZ14/MAR.15084 Rhein-Zeitung, 14.03.2014, S. 20; Hohe Acht von Windkraft verschonen)
Die meisten Besucher begreifen das Prinzip nicht, hielten es eher für ein Schwungrad und drehten daran mit aller Kraft wie an einem Glücksrad, so dass Ralston mit schwarzen Fäden zum Schutz eine Art Spinnennetz vor das Objekt knüpfte. "Teer ist ein sehr schönes Material", findet er, ein großer Block aus diesem schwarzen Stoff liegt in einem Glastrichter. Teer, so erklärt Ralston, sei gleichzeitig fest und unmerklich flüssig, fließe wie Eis in der Sonne, doch nur in Jahrzehnten und Jahrhunderten. An den Stellen, wo der Teer auf dem Glas des Trichters aufliegt, bildet es bereits Druckstellen, taut sozusagen. (T00/MAI.19809 die tageszeitung, 03.05.2000, S. 23, Ressort: Kultur; Breschnew weint)
Zudem haben die Forscher um Nolan noch das Erbgut der Mitochondrien untersucht, das sind Bestandteile von Körperzellen außerhalb des Zellkerns. Weil Kinder diese allein von den Müttern bekommen, erlaubt es Herkunftsanalysen. Atas Mutter stammte demnach aus der Gegend, wo seine Mumie gefunden wurde. Wann sie und ihr Kind lebten, ist indes ungewiss. Nolan schätzt das Alter der Mumie jedoch in Jahrzehnten, nicht in Jahrhunderten. Die DNA in der Rippe sei viel besser erhalten gewesen, als er angenommen hatte. Er hatte bereits Hilfe bei Experten vom Leipziger Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie angefragt, wo die Arbeitsgruppe von Svante Pääbo das Erbgut aus 70 000 Jahre alten Neandertaler-Knochen analysiert hat. Aber dann ging alles viel einfacher. (U13/MAI.01100 Süddeutsche Zeitung, 10.05.2013, S. 16; Der kleine Mann aus Atacama)
China denkt von alters her in Dynastien. Seit dem 1. Oktober 1949 herrscht im Reich der Mitte die «Dynastie der KPC». Mit Blick auf die Zukunft steht einzig und allein fest, dass auch diese Dynastie dereinst einmal zu Ende gehen wird. Was wir jedoch nicht wissen können, ist, wann dies geschehen wird. Das Überleben von Dynastien kann in Jahrzehnten oder Jahrhunderten bemessen sein. (NZZ16/JAN.01567 Neue Zürcher Zeitung, 18.01.2016, S. 31; Die Dynastie der Kommunisten)
Für den Förster ist es offenbar kein Problem, in Jahrzehnten und Jahrhunderten zu denken. Der langsame Lebenszyklus der Bäume ist für ihn ein gesunder Ausgleich zur allgemeinen Hektik. "Ein Menschenleben, das sind nur neun Zentimeter", sinniert Tielking und zeigt mit Daumen und Zeigefinger, wie viel ein Baum in dieser Zeitspanne an Durchmesser zulegt. (NKU03/SEP.10027 Nordkurier, 30.09.2003; Jahrhunderte alte Eichen und Buchen)
Sven Titz Es ist eine der ewigen Fragen der Klimaforschung: Wie gross sind die wellenförmigen Schwankungen der Temperaturen in Jahrzehnten, Jahrhunderten, Jahrtausenden? Viele Kenntnisse hierüber haben die Forscher aus natürlichen Klimaarchiven wie Baumringen, Eisbohrkernen und Sedimenten gewonnen. Doch es gibt immer noch Überraschungen. So hat möglicherweise die Temperatur der Meeresoberfläche in den vergangenen 7000 Jahren regional betrachtet viel stärker geschwankt, als es Computersimulationen vermuten lassen. Laut einer paläoklimatologischen Untersuchung könnte dies vor allem für die Tropen gelten.¹GThomas Laepple vom Alfred-Wegener-Institut in Potsdam und Peter Huybers von der Harvard University haben 33 Klimaarchive neu ausgewertet, die Rückschlüsse über die Temperatur der Meeresoberfläche erlauben: Neben fossilen Korallen und kalkschaligen Einzellern in Meeressedimenten (Foraminiferen) analysierten sie biochemische Verbindungen namens Alkenone, die von Kalkalgen hinterlassen werden ebenfalls in Meeressedimenten. (NZZ14/NOV.02334 Neue Zürcher Zeitung, 19.11.2014, S. 55; Unterschätzte Schwankungen)
"Wir würden es begrüßen, wenn bei dem Auftritt Worte über eine Einstellung des Blutvergießens und die Wiederherstellung des Friedens in Tschetschenien fallen würden", sagte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Alexi II., als er demonstrativ gemeinsam mit dem geistlichen Oberhaupt der Moslems Rußlands, Tadschuddin, das Tagungsgebäude betrat. "Alle möchten, daß Rußland erhalten bleibt. Rußland könnte zerfallen, und wir müßten es dann in Jahrzehnten oder gar in Jahrhunderten wieder einsammeln", erklärte der Patriarch. (N95/FEB.06142 Salzburger Nachrichten, 17.02.1995; Jelzins Jahresbotschaft war emotionslos und ohne Vision)
Noch heute ziehen Freiwillige mit Fernglas und Notizblock in die Natur (siehe Kasten). Vielen professionellen Forschern aber gilt die Fleißarbeit an langen Zeitreihen als unattraktiv. Wer weiß, ob sich die Arbeit in Jahrzehnten oder erst in Jahrhunderten auszahlt? Falls die Zeitreihe überhaupt so lange hält... (Z09/NOV.00372 Die Zeit (Online-Ausgabe), 26.11.2009; Der Schatz der Jahrhunderte)
Sein Interesse gilt ausdrücklich der Aufwertung alter "Meister" afrikanisch-amerikanischer Musik, deren Geschichte in Jahrzehnten und nicht in Jahrhunderten datiert wird. In einem noch nicht veröffentlichten Interview mit dem Berner Gastgeber Ulrich Loock streitet Hammons dem aktuellen Jazz eine Meisterschaft ab, die er noch Miles und Monk zuschreibt, weshalb beide auch in eine Kunsthalle gehörten. Über das Heroische an seinem Projekt kann Hammons zumindest witzeln, wollte er doch einmal eine Ausstellung mit Miles- Davis-Perücken ausstatten. Aber sein schwarzes Gegengeschichtsbild, das die Aufwertung durch ein Museum strategisch nutzt, bleibt männlich geprägt. (T97/JUN.26148 die tageszeitung, 17.06.1997, S. 16, Ressort: Kultur; BeBop-Sessions unter Packpapier)
Zum anderen der Appell an die Nächstenliebe im Norden, es komme für unsereins schon nicht so schlimm, weil die ökologischen Folgekosten unserer verrückten Lebensweise räumlich und zeitlich in der Ferne liegen. Das ist aber alles nicht (mehr) wahr. Die ökologische Zukunft rast auf die Gegenwart zu. Die meisten Folgen unserer Taten erreichen uns nicht in Jahrhunderten, sondern in Jahrzehnten, nicht über Flüchtlingsströme, sondern unmittelbar. (T91/JUL.27996 die tageszeitung, 13.07.1991, S. 10; Nur Verlierer im Treibhaus)
Der beste Weg zur Absicherung der Demokratie ist die Verankerung der demokratischen Grundsätze in den Köpfen und in den Herzen der Menschen. Dieses Ziel ist aber nur in Jahrzehnten, in Jahrhunderten gelebter Menschenrechte zu erreichen. Und somit muss in Osteuropa der zweitbeste Weg beschritten werden. Und dieser führt über die Wirtschaft. Eine funktionierende Marktwirtschaft bietet dem Einzelnen die größtmöglichen Chancen, lehrt ihn, die Chancen der anderen zu respektieren, und stellt somit das optimale Umfeld für die Entwicklung demokratischer Grundsätze dar. (N00/OKT.46014 Salzburger Nachrichten, 07.10.2000, Ressort: Seite 1; AUS DEM INHALT)
Auch Corvus Corax covern gern mal, dann allerdings misst sich das Alter der Originale nicht in Jahrzehnten, sondern eher in Jahrhunderten. Schon zum dritten Mal widmen sich die Berliner Mittelalterdarsteller der Carmina Burana und vertonten einige der 240 Texte der mittelalterlichen Handschrift. Bei der ersten Auflage hatte man noch Probleme mit der Namensgebung, Carl Orffs Erben hatten den Titel "Carmina Burana" verhindert, also nannte man es "Cantus Buranus". Nach dem Erfolg des ersten Versuchs legte man in diesem Spätsommer "Cantus Buranus II" nach und bleibt natürlich auch bei der alten Formel: Neben den bandeigenen Dudelsäcken, Schalmeien und Drehleiern trällerten gewaltige Chöre und fiedelt das Filmorchester Babelsberg. Überraschenderweise klang das Ergebnis trotz des personellen Aufwands mitunter etwas dünn: Man musste den Lautstärkeregler schon über die Maßen aufdrehen, um den orchestralen Anspruch in voller Breitseite goutieren zu können. (T08/NOV.04190 die tageszeitung, 28.11.2008, S. 25; Flexkögel reimt gutgemeint; derweil Corvus Corax volltönend orgelt)
Klimaschutz ist eine Frage der Generationengerechtigkeit, eine Frage der Nachhaltigkeit, über die auch hier viel diskutiert wurde. Inwieweit schaffen wir es, existentielle Vorsorge für künftige Generationen zu treffen? Inwieweit nehmen wir anderen Kontinenten Lebenschancen, weil wir unser Leben nicht verändern? Werden die Menschen, die in Jahrzehnten und Jahrhunderten nach uns kommen, noch weitgehend in der Schöpfung leben können, so wie wir sie heute kennen? Welche Welt vererben wir ihnen? (REI/RBR.01142 Angela Merkel: Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel anlässlich des Festaktes "60 Jahre Evangelische Akademie Tutzing" am 8. Juli 2007 in Tutzing, Hrsg: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)
"Wir denken in Jahrhunderten, nicht in Jahrzehnten", betont Richard Maria Kuchenbuch. Der Markt wird ständig beobachtet, aktuelle Entwicklungen werden aufgegriffen, schließlich soll die 1200 Jahre währende Tradition nicht enden. (NUN16/SEP.00749 Nürnberger Nachrichten, 09.09.2016, S. 17; Im Kloster Münsterschwarzach spielt die Zukunftsmusik - Benediktinerabtei in Unterfranken ist ein florierendes und fortschrittliches Wirtschaftsunternehmen – trotz 1200 Jahren Tradition)
Offen bleibt nur, ob die Spalten bereits jetzt bis in den Basalt-Untergrund reichen, oder ob die Spaltprodukte erst in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten ihren Weg ins Wasser oder an die Luft finden werden. Die noch vor einer Woche von Frankreichs Spitzenpolitikern zum Beweis der "absoluten Unschädlichkeit der Versuche für die Umwelt" bemühten "internationalen Experten" stimmen nämlich zumindest in ihrer Besorgnis für die Zukunft überein. Dazu ist auch ein Umschwenken so mancher Meinungsmacher zu erkennen. Chiracs Alleingang ruft immer mehr Kritiker auf den Plan. (P95/OKT.35262 Die Presse, 09.10.1995, Ressort: Ausland; Risse im Korallenriff: Kritik an Atombombentests wächst)
Jelzins bisher größte Leistung liegt darin, die in Jahrzehnten und Jahrhunderten aufgestaute Feindschaft der Nationen und Republiken gegenüber den Russen in erstaunlich kurzer Zeit abgebaut zu haben. Seine Verträge mit Kasachstan und der Ukraine, jenen Völkern, die unter der Expansion der Zaren und unter Stalins Völkermord gelitten haben, waren von Anfang an mehr als nur ein Schlag gegen die Moskauer Zentrale. Freilich werden die Bemühungen Jelzins auch hier auf Widerstand stoßen. Die Führer der anderen Sowjetrepubliken wollen Jelzin als Volkshelden des potentiell mächtigen Rußlands nicht zu erfolgreich werden lassen. Das mittelasiatische Armenhaus braucht die ressourcenreiche russische Republik als Zahlmeister und wird beim Finanzausgleich immer wieder die Moskauer Zentrale gegen Jelzin ausspielen. (Z91/JUN.00134 Die Zeit, 14.06.1991, S. 11; Der Gladiator, immer im Kampf)
Ich freue mich auf die hoffentlich sehr vielen anregenden Momente und Anregungen. So heißt es: "Die Kirche denkt in Jahrhunderten, der MCV in Jahrzehnten." Damit will ich sagen: Auch wir haben ein traditionsbewusstes Publikum. Das sollten wir berücksichtigen. Aber zugleich ist es wichtig, neue Gesichter auf die Bühne zu holen, ohne die alten zu verprellen. Ich wünsche mir mehr fetzige Musik, ohne allerdings andere Karnevalshochburgen kopieren zu wollen. (RHZ06/OKT.23996 Rhein-Zeitung, 25.10.2006; Drei Fragen an ...)
Für den Förster ist es offenbar kein Problem, in Jahrzehnten und Jahrhunderten zu denken. Der langsame Lebenszyklus der Bäume ist für ihn ein gesunder Ausgleich zur allgemeinen Hektik. "Ein Menschenleben, das sind nur neun Zentimeter", sinniert Tielking und zeigt mit Daumen und Zeigefinger, wie viel ein Baum in dieser Zeitspanne an Durchmesser zulegt. (NKU03/OKT.05070 Nordkurier, 16.10.2003; Jahrhunderte alte Eichen und Buchen)
Die Ozeane verändern sich in einem beispiellosen Tempo, heißt es im Bericht. Während Eisdecken schmelzen, steigen Wasserspiegel und -temperatur immer schneller an. "Wir können den Klimawandel nicht mehr stoppen. Wir haben diesen Weg längst eingeschlagen", so sagen die Forscher. Nur auf lange Sicht seien Folgen des Klimawandels umkehrbar, "vielleicht in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten". (RHZ11/SEP.27143 Rhein-Zeitung, 22.09.2011, S. 9; Meere bedrohen die Menschen zunehmend)
Die Eigentümergemeinschaft hält das für Quatsch. "Das widerspricht dem gesunden Menschenverstand, schließlich hat der gesamte Häuserzug weiße Kunststofffenster", sagt WEG-Mitglied Tanja Rinner. Ein einzelnes dunkles Fenster unter Hunderten weißen Fenstern sei schon unsinnig genug. Mit dieser Politik würde über die Jahre hinweg ein regelrechter "Flickenteppich" im ensemble-geschützten Straßenzug entstehen. Die Behörde habe diese Bedenken aber vom Tisch gewischt, indem sie laut Rinner sinngemäß sagte: "Die Denkmalschutzbehörde denkt in Jahrhunderten und nicht in Jahrzehnten." (HAZ16/OKT.00417 Hannoversche Allgemeine, 05.10.2016, S. 11; Ein Fenster wie früher)